Unter dem Motto „FRAUEN.FÜHREN.ZUKUNFT – Impulse für Innovation, Wandel und gesunde Unternehmenskultur“ fand am 2. September bereits zum 13. Mal das Frauen-Wirtschaftsforum – women2Business in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf und Kreis Mettmann (Competentia) im Ernst-Schneider-Saal der IHK Düsseldorf statt.
Text: Beate Wertschulte; Fotos: © Melanie Zanin
Längst gehört die gemeinsame Veranstaltung der IHK Düsseldorf und der Competentia Düsseldorf und Kreis Mettmann zu den wichtigsten Treffpunkten für Frauen in Wirtschaft und Führung in der Region – auch in diesem Jahr waren wieder rund 150 Teilnehmende der Einladung gefolgt und erlebten inspirierende Vorträge und spannende Paneldiskussionen. Bevor Jessica Bethune, Vice President Industrial & Process Automation DACH bei Schneider Electric GmbH, in ihrer Keynote über ihre Interpretation moderner Führung sprach, betonten die beiden Gastgeberinnen, Johanna Torkuhl, Leitung Competentia DUS|ME, und IHK-Vizepräsidentin Kerstin Rapp-Schwan in ihren Begrüßungsreden, wie wichtig der gemeinsame Austausch und das Netzwerken im Rahmen des Frauen-Wirtschaftsforums sind, um die aktuellen Zeiten von Wandel und Transformation erfolgreich zu meistern. „Das Frauen-Wirtschaftsforum bringt Frauen zusammen, die gestalten wollen – in Unternehmen, in Führung und in der Region. Genau diesen Austausch brauchen wir, um Wandel erfolgreich zu meistern“, so Johanna Torkuhl. Und Kerstin Rapp-Schwan ergänzte: „Gerade Frauen bringen für die Herausforderungen moderner Führung – ob in Zeiten des Wandels, bei Megatrends oder im Gesundheitsmanagement – wertvolle Kompetenzen mit: frische Perspektiven, Mut zur Veränderung und ein ausgeprägtes Gespür für nachhaltige Teamführung.“

„Gradlinigkeit, Verlässlichkeit und Anstand“
Jessica Bethune bestätigte genau das in ihrem Vortrag – sie verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Unternehmensführung und hält gerade in diesen unvorhersehbaren Zeiten geopolitischer Unsicherheiten Frauen in Führungspositionen für unverzichtbar. „Modern Führen bedeutet für mich auch Führen mit bekannten Werten: Gradlinigkeit, Verlässlichkeit und Anstand“, erklärte sie. Ihr Appell an die Teilnehmerinnen des Frauen-Wirtschaftsforums lautete: „Liebe Frauen, nehmt die Macht an und führt sie aus, wartet nicht!“ Zu moderner Führung gehöre, so Jessica Bethune weiter, die Kunst, Orientierung zu geben, ohne alle Antworten zu kennen. Es sei entscheidend, die richtigen Fragen zu stellen und den Mut zu haben, die Zukunft zu gestalten. Dieser Ansicht schloss sich auch Prof. Dr. Nicole Richter, Professorin für ABWL, insb. Unternehmensführung, -organisation und Personalmanagement an der Hochschule Düsseldorf (HSD), in ihrem Impulsvortrag an. Sie stellte klar heraus, dass Ambiguitätstoleranz, Resilienz, Offenheit für Veränderungen sowie Empathie, Mut und Zuversicht wichtige Kompetenzen für Führungskräfte in diesen unsicheren Zeiten sind. Vertieft wurde das Thema in einer ersten Paneldiskussion unter dem Motto „Moderne Führung in Zeiten von Krisen und Megatrends“. Expertinnen aus regionalen Unternehmen machten deutlich, dass es entscheidend ist, nicht nur moderne Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern als Unternehmen – gerade wenn viele Frauen und Mütter in Führungspositionen dort tätig sind – die jeweils aktuellen Lebensbedingungen und Bedürfnisse der Beschäftigten zu berücksichtigen, beispielsweise durch Angebote flexibler Arbeitszeiten, Jobsharing oder Homeoffice.



Moderne Führung ist gesunde Führung
In einem zweiten Impulsvortrag erklärte Dr. Maja Tintor, Strategische Gesundheitsmanagerin bei der Provinzial Holding AG, was Gesundheitsmanagement mit moderner Führung zu tun hat und erläuterte, wie wichtig es für Unternehmen ist, gesunde Teams aufzubauen, die in einer zunehmend digitalisierten, komplexen und sich ständig verändernden Welt bestehen können. Und dabei geht es keineswegs nur um Obstkörbe und Sportangebote, sondern um niedrigschwellige Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass den Mitarbeitenden beispielsweise jederzeit eine Vertrauensperson zur Verfügung steht, an die sie sich mit Problemen und Fragen, auch zu psychologischen Themen, wenden können. In einem weiteren Podiumsgespräch unter dem Motto „Starke Teams durch moderne Führung: agil, gesund, erfolgreich!“ wurde besprochen, welche Maßnahmen, Strategien und Systeme in verschiedenen regionalen Unternehmen bereits funktionieren. Als ein wesentliches Thema wurde von den Expertinnen auch hier eine lebensphasenorientierte Unternehmensführung genannt, denn Mitarbeitende, deren Bedürfnisse beachtet und ernstgenommen werden, sind nicht nur seltener krank, sondern deutlich zufriedener und motivierter – ein ganzheitlicher und nachhaltiger Ansatz. So lässt sich die Zukunft aktiv gestalten – mit Vielfalt, neuen Perspektiven und mit starken Frauen. „Ich wünsche mir, dass wir mit dem diesjährigen Frauen-Wirtschaftsforum erneut wichtige Impulse liefern konnten, damit sich Unternehmen attraktiver für alle Beschäftigen aufstellen können, für Frauen und Männer gleichermaßen. Zudem hoffe ich, dass wir mit den inspirierenden Vorbildern und Praxisbeispielen mehr Frauen dazu ermutigen und mit unserem Engagement auch in die Lage versetzen können, unternehmerische sowie Führungsverantwortung in der Wirtschaft zu übernehmen“, bilanziert Stephan Jäger, Berater für Fachkräftesicherung bei der IHK Düsseldorf.

