Die sicherheitspolitische Lage in Europa verändert sich spürbar – und damit auch die Anforderungen an Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund haben sich Vertreterinnen und Vertreter der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern, darunter auch die IHK Düsseldorf, zu einem Informationsaustausch im Landeskommando Nordrhein-Westfalen (LKdo NW) getroffen.
Text: IHK Düsseldorf
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist klar: Deutschland muss wehrhafter und resilienter werden. Die sogenannte „Gesamtverteidigung“ ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unter dem Titel „Operationsplan Deutschland“ definiert die Bundeswehr ihre militärische Rolle, insbesondere mit Blick auf die „Drehscheibe Deutschland“ – also die Fähigkeit, Truppen und Material der NATO-Partner durch Deutschland zu verlegen, Infrastruktur zu sichern und logistische Prozesse auch im Krisenfall aufrechtzuerhalten. Hierfür braucht es ein starkes Netzwerk zwischen Bundeswehr, Politik und Wirtschaft. Innerhalb der NATO spricht man vom Reinforcement and Sustainment Network (RSN), das über militärische Belange hinausgeht und Unternehmen unmittelbar betrifft.
Wirtschaft als Schlüsselpartner
Im Mittelpunkt des Treffens im Landeskommando NRW stand daher die Frage, wie Unternehmen ihre Strukturen widerstandsfähiger gestalten und zugleich zur Gesamtverteidigung beitragen können. Themen wie verlässliche Transportwege, sichere Energieversorgung und die Beschaffung über klassische Rüstungsgüter hinaus spielten dabei eine zentrale Rolle.
Für die IHKs in NRW war die Veranstaltung ein wichtiger Schritt, um einen gemeinsamen Informationsstand aufzubauen. Denn nur so können die Kammern künftig als direkte Ansprechpartner für Unternehmen fungieren, die sich über Aufträge der Bundeswehr oder Anforderungen an Infrastruktur und Logistik informieren möchten.
Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und NRW-Wirtschaft gezielt zu gestalten. Dr. Ulrich Biedendorf, fachpolitischer Sprecher „Verteidigung und Wirtschaft“ der IHK NRW, bringt es auf den Punkt: „Für Unternehmen ist es essenziell, frühzeitig zu wissen, wie sie ihre Lieferketten, Logistik und Infrastruktur krisenfest gestalten können. Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr liefert wertvolle Impulse, um diese Resilienz praxisnah umzusetzen.“
Fachliche Impulse für die Praxis
Neben dem Landeskommando selbst gaben auch Vertreter und Vertreterinnen des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) sowie des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Einblicke in die Bedarfe der Bundeswehr. So erhielten die IHK-Vertreterinnen und Vertreter praxisnahe Informationen, die künftig direkt an die Mitgliedsunternehmen weitergegeben werden können.
Die IHK Düsseldorf sieht die enge Zusammenarbeit mit dem Landeskommando NRW als wichtigen Beitrag, um regionale Unternehmen in Fragen der Sicherheit, Resilienz und möglicher Bundeswehraufträge noch besser zu begleiten.
Jetzt vormerken:
IHK-Webinarreihe „Unbedingt abwehrbereit“ (ab Herbst 2025)
Bereiten Sie Ihr Unternehmen auf neue Herausforderungen in der Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft vor! Unsere praxisnahen Webinare (7 Termine à 90 Minuten) zeigen, wie mittelständische Unternehmen Chancen in diesem wachsenden Markt nutzen können.
Infos und Anmeldungen folgen in Kürze.
Weitere interessante Artikel aus dem Bereich Veranstaltungen, finden Sie hier.