Unter dem Motto „In zehn Minuten zum Ausbildungsplatz“ veranstalteten die IHK Düsseldorf und die Handwerkskammer am 13. Februar erstmals gemeinsam ein Azubi-Speed-Dating in der Merkur Spiel-Arena – mit großem Erfolg.
Text: Beate Werthschulte, Foto: Andreas Endermann
Bereits seit rund einem Jahrzehnt veranstaltet die IHK Düsseldorf regelmäßig Azubi-Speed-Datings. Stets nutzen rund 1.000 junge Menschen das Format, um sich unkompliziert über die unterschiedlichen Ausbildungsbetriebe und -möglichkeiten zu informieren. In diesem Jahr haben die IHK Düsseldorf und die Handwerkskammer die Veranstaltung zum ersten Mal gemeinsam durchgeführt. Rund 180 Ausbildungsbetriebe, davon zwei Drittel IHK-Mitgliedsunternehmen und ein Drittel Handwerksbetriebe, präsentierten den Jugendlichen in der Merkur Spiel-Arena auf 5.200 Quadratmetern ihre Angebote für Ausbildung, duales Studium oder Praktikum – ein Azubi-Speed-Dating im XXL-Format. „Die Arena bietet eine Menge Vorteile, sie ist nicht nur sehr bekannt, die Jugendlichen finden die Location auch cool und können sie zudem mit dem ÖPNV bestens erreichen“, erklärt Ulla Backes, Ausbildungsberaterin bei der IHK Düsseldorf.
Der persönliche Kontakt zählt – Azubi-Speed-Dating
Zu den Unternehmen, die über das Speed-Dating potenzielle Azubis kennenlernen wollen, gehört die ABB AG aus Ratingen. Das Unternehmen bildet als ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb Mechatroniker, Elektroniker, Industriemechaniker, Fachkräfte Metalltechnik, Industrieelektriker sowie Industriekaufleute aus. Marcus Zur absolviert dort im dritten Lehrjahr eine Ausbildung zum Mechatroniker. Er informiert interessierte Jugendliche im Rahmen der rund zehnminütigen Gespräche über das Unternehmen, die Ausbildung und die guten Fortbildungsmöglichkeiten. „Mir macht meine Ausbildung großen Spaß, die Ausbilder sind nicht nur fachlich kompetent, sondern auch freundlich und zugewandt“, so der 22-Jährige – und genau das gibt er gerne weiter. Wer sich im Anschluss an die kurzen Gespräche vorstellen kann, bei ABB in den Beruf zu starten, kann sich online bewerben. „Bewerber, die uns beim Speed-Dating überzeugen, kontaktieren wir allerdings auch selbst und laden sie zu einem Vorstellungsgespräch ein“, erläutert Ausbilder Tomasz Zwolski das weitere Vorgehen. Er ist überzeugt von dem niedrigschwelligen Format, da es ihm mehrfach gelungen ist, über ein Speed-Dating neue Azubis zu gewinnen.
Ob die 20-jährige Anika demnächst dazu gehört, ist noch ungewiss. Sie interessiert sich für die Bereiche Mediengestaltung und Marketing, kann sich aber auch eine Ausbildung zur Industriekauffrau vorstellen. „Ich habe mich gut vorbereitet und mir anhand der Liste der teilnehmenden Unternehmen einige herausgesucht, die mich interessieren, und hier eine Reihe guter Gespräche geführt“, sagt sie. Das gegenseitige Kennenlernen findet sie sehr hilfreich. Auch Nina Brodkorb-Kronauge, zuständig für das Azubi-Recruiting bei der Rheinbahn, schätzt den direkten persönlichen Kontakt, gibt er doch sowohl Bewerberinnen und Bewerbern als auch den Ausbildungsbetrieben die Möglichkeit, sich schnell einen ersten Eindruck zu verschaffen. Besonders freut sie sich darüber, dass dieses Mal gleich bei den ersten Gesprächen ein passender Kandidat dabei war.

Direkter Weg zur Ausbildung
Burak Cetin, Auszubildender zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung im zweiten Lehrjahr beim Logistikunternehmen Noerpel, ist begeistert von seinem Beruf. Beim Azubi-Speed-Dating kann er Jugendliche, die sich für seinen Arbeitgeber interessieren, daher schnell überzeugen, sich von Ausbilderin Melanie Fahl das Unternehmen näherbringen zu lassen. „Die meisten Jugendlichen wissen gar nicht, was eine Spedition überhaupt macht und wie abwechslungsreich die Ausbildung ist – das erkläre ich ihnen dann in wenigen Sätzen“, beschreibt er seine Aufgabe beim Speed-Dating. Ausbilderin Fahl freut sich über jedes Gespräch und vereinbart sofort einen Vorstellungstermin, wenn sie überzeugt ist, dass Bewerberin oder Bewerber zum Unternehmen passen könnten. „Manchmal weiß ich das schon nach zwei Minuten“, sagt sie. Auch sie ist vom Format begeistert: Drei Azubis hat sie über diesen Weg bereits gewonnen.

Wie insgesamt etwa 1.500 Jugendliche, nutzt auch der 18-jährige Theo die Chance, schnell und unkompliziert Unternehmen kennenzulernen. Der Abiturient wird von seiner Mutter begleitet, die ihn dabei berät, die richtige Entscheidung für den Start ins Berufsleben zu treffen. „Ich denke über ein duales Studium nach, kann mir aber auch gut vorstellen, erst einmal eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren und anschließend zu studieren“, sagt er. Er ist übrigens über die sozialen Medien auf das Azubi-Speed-Dating aufmerksam geworden. Dort werden auch alle Informationen zur nächsten, für November geplanten, Auflage rechtzeitig veröffentlicht.
Weitere Artikel aus dem Bereich Aus- und Weiterbildung.