Abwechslung ist Trumpf

Sicherheit, Nachhaltigkeit und digitale Kompetenz spielen bei der Ausbildung der Provinzial Rheinland eine wichtige Rolle.

Azubi Silas Brischke mit Viktoria Ahlemeyer, Ausbildungsverantwortliche aus dem Bereich Personal.

Text: Beate Werthschulte, Foto: Paul Esser
Die Provinzial Rheinland Versicherung gehört mit 650 Auszubildenden im Innendienst seit 2002 zu den größten Ausbildern im Bezirk der IHK Düsseldorf. Es liegt ihr besonders am Herzen, ihren Auszubildenden die Vielfalt der Arbeitswelt näher zu bringen – einer von vielen Gründen für die IHK, das Unternehmen mit dem Aus- und Weiterbildungspreis für das Jahr 2021 auszuzeichnen.
Die IHK zeichnet bereits seit 2010 jedes Jahr ein Unternehmen mit Sitz im Bezirk der IHK Düsseldorf, das sich in besonderer Weise um die Aus- und Weiterbildung verdient gemacht hat, mit dem Aus- und Weiterbildungspreis aus. Dotiert ist dieser Preis mit einem Gutschein in Höhe von 2.500 Euro für Weiterbildungsangebote im IHK-Forum. Im Rahmen einer Feierstunde in der Tonhalle überreichte IHK-Präsident Andreas Schmitz den diesjährigen Preis an die Provinzial Rheinland Versicherung. Das Unternehmen sei nicht nur regelmäßig mit Sehr-gut-Absolventinnen und Absolventen bei der Ehrung der Besten, sondern auch im IHK-Berufsbildungsausschuss vertreten und pflege zudem eine enge Kooperation mit dem Leo-Statz-Berufskolleg, um seinen Auszubildenden optimale Lernbedingungen zu ermöglichen, betonte er anlässlich der Preisverleihung.

Sieben verschiedene Ausbildungs- und Studiengängen

„Es geht uns immer darum, junge Menschen nicht nur fachlich auszubilden, sondern auch ihre persönliche Weiterentwicklung zu fördern“, sagt Viktoria Ahlemeyer.

Die Provinzial Rheinland Versicherung bildet in ihrer Düsseldorfer Direktion in sieben verschiedenen Ausbildungs- und Studiengängen aus. Dazu gehören unter anderem die Ausbildung zu Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen im Innendienst oder zu Fachinformatikern für Anwendungsentwicklung, zudem gibt es auch die Möglichkeit eines dualen Studiums, etwa im kaufmännischen Bereich oder in den Bereichen Informatik und e-Commerce. „Unsere Ausbildungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig, wobei wir grundsätzlich nach Bedarf ausbilden und in der Regel allen Absolventen und Absolventinnen, die uns während der Ausbildung begeistern, im Anschluss an ihre Ausbildung einen Vertrag anbieten“, erklärt Sarah Keusen, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Viktoria Ahlemeyer um die Azubis kümmert und sie bis zur Prüfung durch die gesamte Ausbildung begleitet. Von 55 bis 60 Auszubildenden, die jedes Jahr in Düsseldorf eingestellt werden, übernimmt das Unternehmen regelmäßig mehr als 90 Prozent.

Längst hat sich die Provinzial als hervorragender Ausbildungsbetrieb in der gesamten Region etabliert. So kommt nur ein geringer Teil der Azubis direkt aus Düsseldorf, viele nehmen für ihren Ausbildungsplatz einen weiten Anfahrtsweg in Kauf.

Projekte mit Mehrwegbechern oder Bienen

Dafür werden sie mit einer abwechslungsreichen Ausbildung belohnt, die ihnen neben den für ihren Beruf wichtigen Bereichen einen Blick über den Tellerrand hinaus ermöglicht. „Für uns ist es selbstverständlich, die digitalen Kompetenzen unserer Auszubildenden zu fördern und ihnen zudem so wichtige Themen wie Nachhaltigkeit näher zu bringen“, erläutert Sarah Keusen. So werden Projekte wie die Entwicklung einer App, die Betreuung des konzernweiten Azubi-Instagram-Accounts oder Nachhaltigkeitstage, für die sich die Auszubildenden selbstständig eigene Themen überlegen können, angeboten. Dazu gehören unter anderem die Einführung von Mehrweg- anstatt Einwegbechern im unternehmenseigenen Café oder das Projekt „ProBeenzial – Rettet die Bienen“, bei dem die Auszubildenden mithilfe einer Imkerin Honigbienen gleich neben dem Direktionsgebäude angesiedelt haben. Dass alle Azubis ein kostenloses ÖPNV-Ticket bekommen, flexible Arbeitszeiten und – coronabedingt – auch Homeoffice-Tage nutzen können, ist für die Provinzial ohnehin selbstverständlich.

Freiräume nutzen

„Es geht uns immer darum, junge Menschen nicht nur fachlich auszubilden, sondern auch ihre persönliche Weiterentwicklung zu fördern“, sagt Viktoria Ahlemeyer. So wird ihnen schon früh Verantwortung übertragen, damit sie – wann immer das möglich ist – Freiräume nutzen und selbstbestimmt arbeiten können, was gerade den Auszubildenden, die in die Altersgruppe der so genannten Generation Z gehören, sehr entgegenkommt. Das schätzt auch Silas Brischke, der eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherung und Finanzen absolviert. Der 21-Jährige ist in seinem zweiten Ausbildungsjahr und fühlt sich längst als vollwertiger Mitarbeiter des Unternehmens. „Die Provinzial gibt mir während meiner Ausbildung viel Sicherheit, wodurch ich mich in meiner täglichen Arbeit bestätigt fühle“, sagt er. Ganz besonders gut gefällt ihm, dass er jederzeit eigene Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen kann und dafür bei seinen Ausbildern immer auf offene Ohren stößt. Neben der Gleitzeit, die er täglich nutzt, um dem morgendlichen Stau während seiner rund einstündigen Fahrt nach Düsseldorf zu entgehen, schätzt er die Abwechslung.

„Die Provinzial gibt mir während meiner Ausbildung viel Sicherheit, wodurch ich mich in meiner täglichen Arbeit bestätigt fühle“, sagt Silas Brischke.

„Bei uns lernen die Azubis während ihrer zweieinhalb- oder dreijährigen Ausbildung viele verschiedene Abteilungen kennen und können so herausfinden, wo es ihnen am besten gefällt“, erläutert Sarah Keusen.
Seit der Fusion mit dem Provinzial NordWest Konzern in 2020 haben die Azubis in Düsseldorf nun noch mehr Möglichkeiten, um sich weiterzuentwickeln. „Bei uns haben alle die Chance, sich mit den Azubis der anderen Standorte in Münster, Kiel, Hamburg und Detmold auszutauschen. Außerdem planen wir bereits einige übergreifende Projekte, denn das Thema Ausbildung nimmt im gesamten Provinzial Konzern eine wichtige Rolle ein“, so Sarah Keusen.

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