Bestellung per Touchscreen im Bona’me

Digitale Helfer finden sich auch im Restaurant.

Digitalisierung im Bona'me
Diba Dogan kümmert sich im Bona’me um Marketing, Verkauf, Vertrieb und Produktentwicklung.

Text: Jürgen Grosche; Fotos: Paul Esser
Digitalisierung in Unternehmen verändert ganze Betriebsabläufe. Neue Prozesse ermöglichen Geschäftsmodelle, die es bislang nicht gab. Corona hat der Entwicklung einen starken Schub verpasst. Wenn Unternehmer erzählen, wird am praktischen Beispiel deutlich, wie sich die Welt verändert und wie gewaltig die Umbrüche sind, die die Wirtschaft derzeit zu bewältigen hat. In einer Serie zur Digitalisierung in Unternehmen im IHK-Online-Magazin werden im Laufe des Monats Beispiele vorgestellt.
Die Familie Dogan hat mit ihrem Restaurant-Konzept Bona’me (kurdisch: „unser Haus“) bereits großen Erfolg gehabt. Sieben Standorte über Deutschland verteilt hat das Unternehmen; bis Jahresende werden es neun sein. Jetzt gibt die Digitalisierung einen neuen Schub. Und Corona – so sehr die Pandemie gerade die Gastronomie belastete – hat die Entwicklung beflügelt. „Wir haben unseren bereits geplanten Online-Shop aufgebaut und hatten vor allem durch die Weihnachtsverkäufe viel zu tun“, berichtet Diba Dogan. Sie ist in dem Familienunternehmen für Marketing, Verkauf, Vertrieb und Produktentwicklung zuständig. „Corona war eine Herausforderung, aber wir sind als Familie gestärkt daraus hervorgegangen.“ Die digitale Neuentwicklung findet sich in den Restaurants und das Düsseldorfer Haus startete als erstes mit dem neuen Selbstbedienungskonzept. Die Gäste bestellen ihre Gerichte am „Counter“, einem Touchscreen-Gerät, das die Speisekarte mithilfe von Fotos zeigt. Der Pager, ein Signalgeber, zeigt an, wenn das Essen fertig ist.

„Mensch und Digitalisierung gehen zusammen“

Diba Dogan, Bona’me

Die Counter befinden sich neben den offenen Showküchen. Digitalisierung soll im Bona’me gerade nicht das Personal ersetzen, sondern die Verbindung der Gäste mit der Küche vertiefen. An den Countern kommen sie mit dem Personal ins Gespräch. „Mensch und Digitalisierung gehen zusammen“, erklärt die Marketing-Expertin. Darauf legt sie Wert, denn die orientalische Gastfreundschaft sei seit Beginn vor zwölf Jahren das Erfolgsrezept des Unternehmens. Deshalb stehen die Counter auch nicht als kühle Fremdkörper am Eingang, sondern werden in einem Holzrahmen ins Gesamtkonzept integriert. Alle neuen Restaurants werden jetzt mit dem digitalen System ausgestattet, die bestehenden nach und nach ebenfalls damit ausgerüstet. Das Feedback der Kunden sei super, sagt Diba Dogan. In der Nähe von Büros schätzen Geschäftskunden zum Beispiel die zeitlichen Vorteile – es geht schneller mit dem System. Digitalisierung heißt natürlich auch, dass die Angebote auf Instagram präsentiert werden. „Die Kunden kamen häufig ins Restaurant und zeigten die Fotos der Speisen, die sie bestellen wollten“, sagt Diba Dogan. Die Erfahrung inspirierte dazu, auch am Counter mit Fotos zu arbeiten. Die Marketing-Expertin, die unter anderem in London digitales Mediendesign studiert hat, geht davon aus, dass sich der Markt insgesamt weiterentwickelt und dass solche Kombinationen von digitaler Kommunikation mit neuen technischen Anwendungen in Zukunft häufig zu sehen sein werden.

Weitere Tipps zum Thema Digitalisierung gibt es auf den Internetseiten der IHK Düsseldorf.

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