Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) waren die Stadtwerke auch in diesem Jahr wieder Patenunternehmen des Regionalwettbewerbs Düsseldorf von „Jugend forscht“ und Gastgeber. Einen Tag lang verwandelte sich die Turbinenhalle am Höherweg in ein Zentrum der jungen Forscher-Welt.
Text: Dagmar Haas-Pilwat, Foto: Ulrik Eichentopf für Stadtwerke Düsseldorf
Wie lässt sich Künstliche Intelligenz als Mitspieler in das klassische Strategiespiel „Vier Gewinnt“ integrieren? Was zeichnet natürlichen Nagellack aus oder wie lässt sich im medizinischen Alltag die Zöliakie-Diagnose optimieren? Wie funktioniert eine flügellose Windanlage? Welche Schadstoffe finden sich im Regenwasser? Und was sind Dichte-Schichten? Die Fülle an Themen und Fragen, die junge Forscherinnen und Forscher bewegen, scheint schier endlos. Keine leichte Aufgabe für die 20-köpfige Jury, aus den 45 beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ eingereichten Projekten die vielversprechendsten für die nächste Runde auf Landesebene auszuwählen.
„Jugend forscht“ ist der renommierteste Nachwuchswettbewerb Deutschlands im MINT-Bereich und bringt jedes Jahr Tausende junge Talente zusammen, die ihre innovativen Ideen präsentieren. Seit 1994 unterstützt auch die IHK Düsseldorf den Wettbewerb und trägt dazu bei, den Forschernachwuchs zu fördern. Das diesjährige Motto lautet: „Macht aus Fragen Antworten“. In der Turbinenhalle der Stadtwerke Düsseldorf präsentierten die jungen MINT-Talente im Alter von neun bis 19 Jahren mit großer Begeisterung sich und ihre Forschungsergebnisse. Im 60. Jubiläumsjahr von „Jugend forscht“ interessieren den Wissenschaftsnachwuchs vor allem die Themen Müllvermeidung und Klimaschutz. Bei der anschließenden Feierstunde zeichneten Bürgermeister Josef Hinkel und Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf die Preisträger aus.
Junge Talente präsentieren ihre Ideen

Mit einem der augenfälligsten Projekte sind zwei Freunde aus Hilden ins Rennen gegangen. Die Notsituation in Gaza im Herbst 2023 hatte den Abiturienten Robin Kuschel und den Auszubildenden zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik, Nils Rußbült, dazu motiviert, eine Lösung für eine transportable, treibstoffunabhängige Stromversorgung zu entwickeln. Entstanden ist in der elterlichen Garage eine 150 Kilogramm schwere, mobile Powerstation für den Starkstrom-Leistungsbereich mit einer Maximalleistung von elf Kilowatt und einer Akkukapazität von 15 Kilowattstunden. Und wie sind die beiden auf den Projektnamen „Trom – Das Ende des Dieselgenerators“ gekommen? „Ganz einfach – als kleiner Junge habe ich immer Trom statt Strom gesagt“, verrät der 17-jährige Robin. Nachdem die jungen Tüftler nun den ersten Platz in der Sparte Technik gewonnen haben, geht es für sie in Kürze beim Landeswettbewerb in die nächste Runde.
Mit von der Partie werden dann auch Kiara Liv Tanh Kapim (16), Davit Markosyan (17) und Halima Kabli (15) vom Düsseldorfer Luisen-Gymnasium sein. Das Trio ist im Fach Biologie dem Schleimpilz ordentlich auf die Nerven gegangen. „Wir wollten wissen, ob der niedere Schleimpilz Physarum polycephalum – ein wirklich faszinierender, aber einfacher Organismus – auf Substanzen wie Koffein, Aspirin oder Alkohol reagiert“, erklären die drei ihren Forschungsansatz. Und in der Tat: Die zugefügten Stoffe beeinflussen die Bewegungen und das Wachstumsverhalten. Auch Anzeichen einer neuronalen Reizverarbeitung sind mit bloßem Auge erkennbar.

Mit einer Reihe von Experimenten versucht der erst neun Jahre alte Benjamin Krause, Schüler der fünften Klasse am Immanuel-Kant-Gymnasium in Heiligenhaus, einen allergikerfreundlichen Kleber aus Schneckenschleim zu entwickeln. „Als ich Arbeitsblätter in mein Heft mit einem handelsüblichen Kleber geklebt habe, fiel mir der Geruch unangenehm auf“, erzählt Benjamin. Er fragte sich, ob die Pritts und Uhus dieser Welt womöglich sogar schädliche Stoffe enthalten oder zum Problem für Allergiker werden können. Die Lösung: Der Neunjährige möchte einen neuartigen Klebstoff aus Schneckenschleim herstellen, der möglichst umweltfreundlich und nicht schädlich für Allergiker ist, aber trotzdem super klebt. Auch Benjamin hat in der Kategorie „Jugend forscht Junior“ die erste Hürde als Sieger auf der Regionalebene bestanden und sich für die Landeswettbewerbe qualifiziert.
Partner seit 16 Jahren
Gastgeber Mounier, selbst studierter Chemiker und schon von Berufs wegen technikaffin, war begeistert von so viel Forscherdrang der Jungen und Mädchen. Er betont: „Dank kluger Köpfe und mutigen Forscherinnen und Forscher arbeiten die Stadtwerke Düsseldorf seit mehr als 150 Jahren für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung. Und wir wissen, wie wichtig nachhaltige und innovative Ideen für unsere Zukunft sind – denn es warten noch viele Herausforderungen auf uns. Deswegen unterstützen die Stadtwerke Düsseldorf bereits seit 2009 mit ihrer Patenschaft den Regionalwettbewerb von ,Jugend forscht’.“
Hier finden Sie nähere Infos zu weiteren Veranstaltungen.