Dirk Lindner: Mein Lieblingsort

Der geschäftsführende Gesellschafter der Lindner Unternehmensgruppe und Vizepräsident der IHK Düsseldorf genießt den Ausblick von der Terrasse der „Otto’s Skybar“.

Dirk Lindner

Text: Dagmar Haas-Pilwat, Foto: Andreas Endermann
Es ist diese Aussicht, die ihn immer wieder fasziniert: In der Ferne blinkt der Tower des Flughafens. „Wenn es dunkel ist, reihen sich die startenden und landenden Flugzeuge wie an einer leuchtenden Perlenschnur aneinander“, schwärmt Dirk Lindner, geschäftsführender Gesellschafter der Lindner Unternehmensgruppe und Vizepräsident der IHK Düsseldorf. Sein Blick geht von der „Otto’s Skybar“-Terrasse in der 19. Etage des Lindner Congress Hotels am Seestern über den Rhein Richtung Messe Düsseldorf und die Arena, den Schlossturm und die Skyline der Altstadt, unübersehbar sind der Fernsehturm und der benachbarte Hafen. Bei guter Sicht kann man im 180-Grad-Bogen sogar bis nach Duisburg auf der einen und bis nach Köln auf der anderen Seite sehen. „Anders als auf anderen Düsseldorfer Dachterrassen schauen wir nach Düsseldorf rein“, erklärt der 63-Jährige sichtlich stolz. Dieser Ort ist für ihn und seine Familie von großer Bedeutung. Hier ist der Stammsitz der familiengeführten Hotel- und Immobiliengruppe. In der obersten Etage hatte Otto Lindner, der Architekt und Gründer des gleichnamigen Unternehmens ein leidenschaftlicher Pilot, begeisterter Schwimmer und Wasserballspieler – so wie seine Frau Gerda (heute 85) – viele Jahre sein Büro: „Hier bin ich schon als Jugendlicher auf der Baustelle rumgeklettert“, erinnert sich Dirk Lindner, Volljurist und Zweitältester der insgesamt fünf Brüder. Nach den Plänen, Ideen und Visionen des 2020 verstorbenen Firmengründers ist die für jedermann geöffnete „Otto’s Skybar“ entstanden.

„Sport gehört zur DNA unserer Familie“

Dirk Lindner

Wer von der Terrasse runterschaut, sieht linksrheinisch die Stadtteile Ober- und Niederkassel, das Freibad Lörick, den toten Rheinarm, das DSC-Vereinshaus und die Anlage des Düsseldorfer Hockeyclubs (DHC). „Alles Plätze, an denen wir aktiv waren und sind. Denn der Sport gehört zur DNA unserer Familie – als Leistungssportler, aber auch passiv als Förderer und Ehrenamtler“, betont Dirk Lindner. Der Vater von fünf Kindern und einem Sixpack an Enkelkindern kann seine Ehrenämter allein im Sportbereich kaum an einer Hand aufzählen: Darunter sind über ein Vierteljahrhundert lang der Vorstandsvorsitz im größten Düsseldorfer Schwimmverein, DSC 1898, sowie bei der Stiftung Pro Sport Düsseldorf und als Kuratoriumsmitglied der Sportstiftung NRW. „Wenn ich irgendwo mitmache, dann will ich mitgestalten, Ideen vorantreiben, nicht an der Seitenlinie stehen und nur meckern. Miteinander in einer Mannschaft oder im Team erreicht man so viel mehr als alleine“, davon ist der Düsseldorfer überzeugt. Als Beweis führt er die 2010 maßgeblich von ihm mitgegründete Standortinitiative Seestern an. „Durch positives Marketing ist uns der Strukturwandel des Business-Quartiers gelungen. Mehr als 400 Millionen Euro wurden in das Areal investiert, viele kleine und mittelständische Unternehmen, zahlreiche davon aus der IT- und Telekommunikationsbranche, haben sich angesiedelt“, so der Vorsitzende. Am Seestern sei ständig Bewegung. Lange Zeit vor allem durch Büros und Hotels geprägt, entwickele sich dieser stetig hin zu einem gemischt genutzten Quartier. Bei all seinem Engagement geht es Dirk Lindner stets um Düsseldorf, um „seine Stadt“. Das fing mit seinen Aufgaben einst als Wirtschaftsjunior bei der IHK an. Seitdem knüpft er seine weitverzweigten Netzwerke, nutzt er seine Kontakte, macht Einfluss geltend. Der „Allrounder“ ist Mitglied im Finanz- und Immobilien- Ausschuss der Kammer. Seit Jahrzehnten ist sein Platz im Präsidium. Als deren Vizepräsident und ständiger Vertreter des Präsidenten setzt er nach Innen und Außen seine Zeichen in der Stadt.

Dirk Lindner hat die Zukunft im Blick

„Wie geht es weiter in den nächsten 30 Jahren?“ – „Wie bringen wir die digitale Stadt voran?“ – „Wie wird sich das Arbeitsleben verändern?“ – all diese Fragen treiben den Unternehmer an: „Wir sollten groß denken in dieser Stadt. Denn was wären wir ohne die einst umstrittenen Projekte wie den Bau des Rheinufertunnels oder den Abriss des Tausendfüßlers?“ Wollte er nie woanders leben? „Nein.“ Mit Ausnahmen einer Stippvisite in Bonn und von drei Semestern Studium in Freiburg war hier stets sein Zuhause. Im Haus in Meerbusch sind seine Kinder aufgewachsen. Seine Frau Claudia, die er 1981 in Freiburg in einer WG kennengelernt hat, war die Familienmanagerin, ihr Dreh- und Angelpunkt. Sportlich ist Dirk Lindner geblieben, auch wenn er inzwischen viel zu selten Schwimmen geht. Seine 10.000 Schritte absolviert er täglich schon morgens früh bei der Hunde-Runde durch den Wald. Zum Golfplatz fährt er mit dem Fahrrad und verrät, dass er so leidenschaftlich gern wie schlecht Golf spielt. Als Familienmensch pflegt er – wann immer möglich – bewährte Rituale – wie das gemeinsame Mittagessen immer freitags, bei den Söhnen oder Töchtern, die abwechselnd kochen.


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