Ein Quantensprung

Neue Super-Rechner sind auch für die Wirtschaft interessant.

Quantencomputer

Text: IHK-Redaktion
Er ist schnell. Richtig schnell. Die klassischen Modelle übertrumpft er um das Zigfache. Die Rede ist vom Quantencomputer. Das neueste Modell dieser Art ist gerade im Forschungszentrum in Jülich in Betrieb gegangen. Warum ist dieser Rechner so fix? Er ist ein wahres Multitasking-Genie. Der klassische Computer etwa in einem Navi berechnet alle denkbaren Routen – und zwar nacheinander. Dann wählt er die schnellste aus. Ein Quantencomputer würde auch alle denkbaren Routen berechnen, aber gleichzeitig.

Würde er. Wenn er sich mit solchen Kleinigkeiten abgeben würde. Das würde dem Aufwand aber nicht gerecht. Immerhin ist ein Quantencomputer – Stand heute – eine echte Mimose, die liebevoller Pflege bedarf. So braucht der Superrechner in Jülich etwa ein eigenes Gebäude mit erschütterungsfestem Fundament und eine Kühlung auf minus 270 Grad Celsius, damit die Quanten beim Rechnen nicht durcheinanderkommen.

Also reine Zukunftsmusik, die für Unternehmerinnen und Unternehmer (noch) nicht interessant ist? Nicht ganz. „Quantencomputer lösen anwendungsrelevante Probleme, wie die optimale Nutzung des Stromnetzes, die Optimierung von Anlagestrategien am Finanzmarkt oder das Design wirksamerer Medikamente, deutlich schneller als herkömmliche Rechner. Damit werden sie auch für Firmen interessant“, sagt Dr. Stefan Schroeter, Innovations- und Technologieberater der IHK Düsseldorf.

Quantencomputer bieten Chancen für die Wirtschaft

Das weiß man auch in Jülich und setzt auf die Kooperation mit der Wirtschaft. Und zwar nicht nur bei der Zulieferung der nötigen Technik, sondern auch bei den Anwendungen. Das Forschungszentrum hat sich zum Ziel gesetzt, eine führende Entwicklungs- und Anwendergemeinschaft aus Industrie und Wirtschaft für Quantencomputing-Anwendungen in Deutschland und Europa aufzubauen. Unternehmen erhalten künftig einen serviceorientierten Zugang zur Quantencomputing-Plattform. Die Anwender werden unterstützt und sogar eine gemeinsame Softwareentwicklung ist möglich.

Ansprechpartner zu dem Thema ist bei der IHK Düsseldorf Dr. Stefan Schroeter, Tel. 0211 3557-275.

Weitere Beiträge zum Thema Digitalisierung im Online-Magazin der IHK Düsseldorf.

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