Ein zweites Leben für den guten Zweck

Labdoo und Awista machen PCs & Co. wieder fit

Peter Ehler, Geschäftsführer der Awista, ein Recyclinghof-Mitarbeiter und Ralf Hamm, 1. Vorsitzender Labdoo.org e.V. (v.l.) am Recyclinghof Flingern.

Text: IHK-Redaktion, Foto: Awista GmbH

Gute Bildung, digitale Teilhabe, Chancengleichheit für Jungen und Mädchen, ein reduziertes Ungleichgewicht zwischen Ländern und Regionen sowie – last but not least – das nachhaltige Management natürlicher Ressourcen – diese zentralen Ziele verfolgt Labdoo, ein weltweites, gemeinnütziges Netzwerk aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Dabei wird es von verschiedenen Firmen unterstützt. Die Düsseldorfer Awista ist eine von ihnen.

Seit 2010 ist Labdoo bereits aktiv und kümmert sich in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern darum, dass die Digitalisierung an bedürftigen Kindern und Jugendlichen im In- und Ausland nicht vorbei geht. Das funktioniert, indem Labdoo IT-Spenden von Privatpersonen und Unternehmen sammelt, diese aufbereitet und dorthin vermittelt, wo sie dringend benötigt werden – zum Beispiel in Schulen und Familien. Schließlich hat gerade die Corona-Krise gezeigt, dass viele Schülerinnen und Schüler keinen – oder zumindest keinen eigenen – Computer besitzen, um angemessen am Home-Schooling teilnehmen zu können.

Sammelstelle am Recyclinghof Flingern  

Die AWISTA Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung mbH unterstützt Labdoo als Kooperationspartner mit großer Überzeugung – und das bereits seit fast fünf Jahren. Auf dem Recyclinghof in Flingern können Düsseldorferinnen und Düsseldorfer daher nicht nur ihre Altgeräte als Elektroschrott entsorgen. Sie haben dort auch die Möglichkeit, Laptops, Tablet-PCs oder E-Book-Reader zu spenden, sofern sie nicht älter als zehn Jahre sind.

„Wir wurden 2016 auf dieses Projekt aufmerksam und starteten die Sammlung im Herbst des gleichen Jahres – zunächst mit einem fünfwöchigen Versuch. Wegen der guten Resonanz haben wir entschieden, diese Sammlung dauerhaft durchzuführen, um das Projekt als Partner nachhaltig zu unterstützen“, erklärt Peter Ehler, Geschäftsführer der Awista, den Beginn der erfolgreichen Zusammenarbeit.

„Das Projekt Labdoo ist ein vorbildliches Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und ein Beitrag zum Ressourcenschutz“

Peter Ehler, Geschäftsführer der Awista

Die Awista übergibt alle Geräte – auch defekte – an das Netzwerk Labdoo. Der Mehrwert dabei: Die meisten Geräte sind noch brauchbar. Sie werden von Labdoo-Ehrenamtlichen repariert, nachdem eventuell noch vorhandene Daten sicher gelöscht wurden. Zum Schluss erfolgt die Ausstattung der Endgeräte mit lizenzfreien (Lern-)Programmen, bevor sie schließlich zielgerichtet vergeben werden.

Rund 300.000 ungenutzte Geräte in Düsseldorfer Haushalten

Statistiken zeigen, dass in jedem zweiten Haushalt der Bundesrepublik mindestens ein Computer ungenutzt herumliegt. Für Düsseldorf seien dies hochgerechnet bis zu 300.000 Geräte, erläutert Ralf Hamm, Vorsitzender von Labdoo. Er spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „gigantischen Zahl“. Dank der Kooperation konnten bereits gut 600 Laptops, Tablet-PCs und E-Book-Reader gesammelt und an Labdoo weitergeleitet werden.

„Das Projekt Labdoo ist ein vorbildliches Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und ein Beitrag zum Ressourcenschutz. Durch die Verlängerung der Nutzungsdauer der Geräte werden Wasser, CO2, Energie und Edelmetalle eingespart. Bei 600 Geräten sind das circa 900.000 Liter Wasser, 144 Tonnen fossile Energieträger, 300 Tonnen CO2, 180 Kilogramm Kupfer, 3.900 Gramm Kobalt, 600 Gramm Silber und 120 Gramm Gold“, so Awista-Geschäftsführer Ehler.

„IT-Spenden von Unternehmen sind für uns wichtig, weil wir dann größere Bestände erhalten“

Ralf Hamm, Vorsitzender von Labdoo

Die Awista sei stolz darauf, etwas für hochwertige Bildung bei Kindern und Jugendlichen in Düsseldorf und weltweit sowie für den Ressourcen- und Klimaschutz tun zu können. Für ihn geht es darum, global zu denken und lokal zu handeln. „Hinzu kommt, dass das Projekt nicht nur als sinnvoller Beitrag zur Verlängerung der Lebensdauer von IT-Geräten gesehen werden kann. Es unterstützt zusätzlich 8 der insgesamt 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, die Sustainable Development Goals oder SDGs genannt werden“, so Ehler.

IT-Spenden von Unternehmen helfen

Während die AWISTA am Recyclinghof Flingern IT-Spenden von Privatpersonen entgegen nimmt, freut sich Labdoo auch über Spenden von Unternehmen. Darauf macht ein neuer Online-Flyer auf der AWISTA-Website jetzt ganz gezielt aufmerksam. „Sie sind für uns wichtig, weil wir dann größere Bestände erhalten“, betont Hamm die zentrale Rolle, die IT-Spenden von Unternehmen spielen. Im Gegensatz zu Spenden aus Privathaushalten werden diese darüber hinaus direkt an das gemeinnützige Netzwerk übermittelt.

Rund 20 Düsseldorfer Unternehmen und Institutionen sind bereits aktiv und engagieren sich für Labdoo – so auch einige der IHK-Mitgliedsunternehmen wie die Deutsche Telekom, die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Metro und 3M. Eine Gesamtübersicht aller Labdoo-Kooperationspartner finden sich außerdem hier. Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich bei Labdoo engagieren möchten, können direkt Kontakt mit dem Netzwerk aufnehmen. Eine Übersicht darüber, wie eine Unterstützung aussehen kann, ist auf den Internetseiten von Labdoo zu finden.

Fragen, Anregungen oder konstruktive Kritik zum Online-Magazin der IHK Düsseldorf? Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.
Die Redaktion