Ein zweites Leben für Verpackungen

Henkel hat sich beim Thema Nachhaltigkeit hohe Ziele gesteckt.

Henkel ist eine Partnerschaft mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank eingegangen.

Text: Dagmar Haas-Pilwat, Fotos: Henkel AG & Co. KGaA

Seit jeher hat die Beauty-Industrie mit einem Verpackungsüberschuss an Karton, Cellophan, Schleifen und mehr zu kämpfen. Kosmetik ohne Verpackung funktioniert nicht, sie ist vielmehr ein wesentlicher Bestandteil des Produkts. Und: Sie macht zwangsläufig einen Großteil unseres Mülls aus. Laut Marktforschungsanalyst Euromonitor werden jedes Jahr 151 Milliarden Verpackungen – die meisten davon aus Plastik – von der Beautyindustrie produziert. Bislang jedenfalls. Denn Nachhaltigkeit, Zero Waste und Müllvermeidung sind auch in der Beautyindustrie angekommen.
„Die Kunden wollen umweltbewusster, ressourcenschonender konsumieren. Sie beschäftigen sich mit Themen wie Plastikmüll oder Inhaltsstoffen und interessieren sich für neue Konzepte, wie zum Beispiel feste Shampoos oder Nachfüllstationen“, sagt Philipp Blank, Head of Circular Economy Henkel Beauty Care. Umweltschutz kommt gut an, insbesondere bei der jüngeren Generation.

„Konsumenten-verpackungen von Henkel sollen recycelbar oder wiederverwendbar werden“

Philippe Blank, Henkel

Fest steht: Umweltverträgliche Kosmetik ist längst kein Nischen-Thema mehr, sondern relevanter denn je. Vegan, klimaneutral, 100 Prozent bio – so steht es auf den Etiketten vieler Cremes und Shampoos. Shampoos werden im abbaubaren Karton angeboten, die Flaschen sind aus recyceltem Kunststoff – Henkel treibt das Thema Nachhaltigkeit bei Verpackungen aktiv voran und will dazu beitragen, dass keine Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen.
„Im Rahmen unserer Verpackungsstrategie haben wir konkrete Ziele bis 2025 definiert: Bis dahin sollen 100 Prozent der Konsumentenverpackungen von Henkel recycelbar oder wiederverwendbar werden. Unser Zahnpasta-Tuben-Portfolio ist bereits komplett recycelbar. Auch die Flaschenkörper unserer Schwarzkopf-Marke Gliss Kur sind zu 100 Prozent wiederverwertbar und durch den reduzierten Einsatz von Metallfolie wird der gesamte Recyclingprozess zusätzlich vereinfacht“, erklärt Philippe Blank.

Verpackungen kontinuierlich verbessern

Der Düsseldorfer Familienkonzern plant, die Menge an neuen Kunststoffen aus fossilen Quellen um 50 Prozent zu reduzieren – unter anderem durch den vermehrten Einsatz von recyceltem Plastik.

„Schon heute bestehen einige Verpackungen zu 100 Prozent aus Rezyklat, wie zum Beispiel die Aluminiumtuben mehrerer unserer Haar-Colorationen“, betont Blank. Können denn Kosmetik und Körperpflegeprodukte ohne die bisherigen Verpackungen funktionieren? „Für uns ist es wichtig, unsere Verpackungen kontinuierlich zu verbessern. So haben wir für die schwarzen Verpackungen einer unserer Haarpflegemarke, die häufig nicht von den Recyclingsystemen identifiziert und sortiert werden können, auf eine nachhaltigere, rußfreie schwarze Farbe umgestellt, die vollständig recycelbar ist. Immer mehr Verpackungen sind so komprimiert, dass die Flasche halb so groß ist. Zudem bieten wir ausgewählte Haarpflege- und Körperpflegeprodukte in recycelbaren Nachfüllbeuteln an“, ergänzt der Leiter der Kreislaufwirtschaft bei Henkel Beauty Care.

Mit „Social Plastic“ für die Umwelt und gegen die Armut

Auch das Interesse an festen Shampoos und Duschpflegen oder an Nachfüllstationen, wachse stetig. In ausgewählten Friseursalons in Europa kann bereits das Haarpflege-Produkt immer wieder aufgefüllt und damit aktiv zu einer Kreislaufwirtschaft beigetragen werden.
Henkel war übrigens 2017 das erste globale Konsumgüterunternehmen, das mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank eine Kooperation eingegangen ist: Die Plastic Bank zielt darauf ab, Abfälle in der Umwelt zu reduzieren und gleichzeitig Chancen für Menschen in Armut zu schaffen. Die Idee ist, dass die örtliche Bevölkerung den gesammelten Abfall zurückgeben und ihn gegen Geld, Waren oder Dienstleistungen eintauschen kann. Der gesammelte Kunststoff wird als sogenanntes „Social Plastic“ aufbereitet und kann als Teil einer geschlossenen Lieferkette wieder in Verpackungen von Henkel integriert werden. „Unsere Naturkosmetikmarke Nature Box ist die erste Konsumgütermarke weltweit, dessen Flaschenkörper bereits zu 98 Prozent aus Social Plastic besteht“, betont Philippe Blank.

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