Familienunternehmen hat Umweltschutz im Blick

Die Herstellung von tonnenschweren Verbundwerkzeugen verbraucht eine Menge Strom. Den produziert Kaiser Werkzeuge in Zukunft teilweise selbst.

Umweltschutz Kaiser Werkzeugbau in Velbert
Felix Kaiser setzt beim Umweltschutz unter anderem auf Photovoltaik.

Text: Nina Mützelburg, Foto: Andreas Endermann
Der hohe Stromverbrauch von mehr als 150.000 Kilowattstunden pro Jahr war Felix Kaiser und seinem Vater Wolfgang Kaiser schon lange ein Dorn im Auge. Die beiden sind die dritte und vierte Generation im Familienunternehmen Kaiser Werkzeugbau in Velbert. In der Produktion konnte nicht mehr viel Strom eingespart werden. Also musste sich das Unternehmen eine andere Lösung einfallen lassen. Eine Photovoltaik-Anlage wird nun auf die Dächer der Unternehmensgebäude gesetzt. Damit geht das Unternehmen einen weiteren großen Schritt in Richtung Umweltschutz.

Die Planung der Anlage war eine komplizierte Angelegenheit. Eigentlich hatte man bereits 2016 dieses Ziel ins Auge gefasst. Doch die baulichen Gegebenheiten sind kompliziert. Seit 1964 hat Kaiser Werkzeugbau seinen Sitz am Burgfeld in Velbert. Über die Jahre sind mit Firmenwachstum immer neue Gebäudeteile hinzugekommen, so dass es Dächer aus den 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahren mit ganz unterschiedlicher Beschaffenheit gibt.

„Wir denken wir bei allem, was wir planen, immer auch an die Folgegenerationen“

Felix Kaiser, Kaiser Werkzeugbau

„Wir haben dann diverse Firmen angesprochen, die Photovoltaikanlagen planen. Und alle haben abgelehnt, mit der Begründung, die Planung sei zu aufwendig“, erzählt Felix Kaiser. Eine frustrierende Angelegenheit. Bis die Stadtwerke Velbert auf den Plan traten und ihm ein Angebot gemacht haben. Sie haben sich nun maßgeblich um die verzwickte Planung gekümmert und pachten einen Teil der Dächer des Unternehmens, um sie mit einer Photovoltaikanlage zu bestücken. Diese Anlage wiederum mietet Kaiser Werkzeugbau dann für 20 Jahre. Anschließend gehört die Anlage dem Unternehmen. Eine gute Vereinbarung, wie Kaiser findet: „So waren für uns die Investitionen nicht auf einen Schlag so extrem hoch, als hätten wir die Anlage selbst gebaut“, sagt Kaiser. Mit der Anlage kann nun rund ein Viertel des Stromverbrauchs des Unternehmens gedeckt werden. Eine Erweiterung ist jederzeit möglich. Zumindest für dieses Viertel ist man zudem unabhängig von der Preisgestaltung beim Strom.

Neben dem großen Clou, der Photovoltaikanlage, hat man in Velbert schon längst alles auf LED-Beleuchtung umgestellt. Zunächst in den Hallen. Später auch in der Verwaltung. Rund 30.000 Euro hat das gekostet. Doch Kaiser sieht solche Maßnahmen im Zuge der Klimadebatte auch als selbstverständlich an. „Wir sind ein Familienunternehmen in der vierten Generation. Natürlich denken wir bei allem, was wir planen, immer auch an die Folgegenerationen. Da ist Umweltschutz ein großes Thema“, sagt Felix Kaiser, der selber drei Kinder hat. In den vergangenen Jahren ist ihm aufgefallen, dass immer häufiger auch Kunden nach dem Umweltschutz im Unternehmen fragen, auch wenn das nicht unbedingt der entscheidende Punkt bei der Auftragsvergabe ist.

Der interne Fuhrparkt fährt elektrisch

Als weitere Maßnahme will man nun zwei Wallboxen für die E-Fahrzeuge der Mitarbeiter und Kunden installieren. Alle Leasingfahrzeuge, die in nächster Zeit auslaufen, sollen auf E- oder Hybrid-Autos umgestellt werden. Der interne Fuhrpark mit Gabelstaplern und Co. ist längst elektrisch. Alle Schritte konnten bisher aus dem Unternehmensvermögen finanziert werden. Allerdings beliefern die Kaisers und ihre 15 Mitarbeiter fast ausschließlich die Automobilindustrie mit tonnenschwerem Verbundwerkzeug. An dieser Branche ist Corona nicht spurlos vorbeigegangen und somit auch nicht an Kaiser Werkzeuge. Dennoch hat Felix Kaiser schon die nächste Erneuerung in Planung. „Unsere Heizungsanlage müssten wir noch auf ein umweltschonenderes Modell umstellen. Das können wir nun erst 2023 machen. Aber wir haben es fest in Planung“, sagt er.

Im Online-Magazin der IHK Düsseldorf gibt es weitere Beiträge zum Thema Umweltschutz.

Fragen, Anregungen oder konstruktive Kritik zum Online-Magazin der IHK Düsseldorf? Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.
Die Redaktion