Was macht eigentlich … das Forum Velbert?

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Text: Thomas Reuter, Fotos: Stadt Velbert/Scheidsteger Verlag
Er kann sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Beigeordneter Jörg Ostermann steht im Eingangsbereich des Forum Velbert. Ein Freitagvormittag. Nicht gerade ein Zeitpunkt, zu dem Menschen ein Gebäude wie eine Stadthalle aufsuchen. „Das ist eben nicht nur ein Kulturhaus. Das Forum Velbert ist viel mehr“, sagt er. Schon das Foyer wird zum Marktplatz der Möglichkeiten. Heute wird dort an einem Tisch gemalt. Vor der Stadtbibliothek hat sich eine kleine Schlange gebildet. „Da startet gleich eine neue Führung“, merkt Ostermann an und nickt mit dem Kopf zur Tür gegenüber. Dort treten gerade drei Mütter mit Kinderwägen ein. „Da geht es zum Familien. Punkt“, erklärt er – ein niederschwelliges Angebot zum Treffen, Austauschen und Informieren. „Und das funktioniert“, stellt er fest. Überhaupt: Es ist eine Menge los. „Es ist dieses Grundrauschen“, wie es Ostermann formuliert. „Es ist nicht still. Das Forum lebt. Und das ist zu hören.“ Das Forum Velbert ist ein Magnet im Quartier. Gerade das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall. „Wir mussten das Thema angehen. Die Immobilie war nach 40 Jahren in großen Teilen nicht mehr nutzbar. Der Theatersaal war sogar stillgelegt“, so Ostermann. Das Forum war reif für ein neues Kapitel…

Zeit für ein neues Kapitel im Forum Velbert

Das erste Kapitel hatten die Architekten Behrendt und von Chamier 1979 geschrieben, als sie das Forum Niederberg entwarfen. Einzelne Elemente, die sie wählten, griffen spielerisch die schönsten Seiten der 1950er Jahre auf, andere wiesen mit Glas und klaren Formen in das neue Jahrtausend. Das ehemalige Forum Niederberg wurde als Theater und Stadthalle genutzt und beherbergte darüber hinaus das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum sowie die zentrale Stadtbücherei. 1982 war es eröffnet worden. Brandschutzmängel, technische Defizite, neue Ansprüche an eine flexiblere Nutzung.“

Betreiber des Forums sind die „Kulturloewen“, der kulturelle Eigenbetrieb der Stadt. Betriebschefin Linda Brücher kann Ostermann nur bestätigen. „Es ist toll zu sehen, was sich hier schon in der Kürze der Zeit entwickelt. Und es ist ein schönes Gefühl, dass die Themen, die wir uns vorgenommen haben, die Menschen ansprechen.“ Viele ausverkaufte Veranstaltungen zeugen davon. „Wir stellen fest, dass die Besucherinnen und Besucher, die heute zu uns kommen, jünger sind als vor der Umbauphase“, sagt sie. Sie führt das unter anderem auf die Coronazeit zurück. Ältere würden auch in diesen Herbsttagen eher weniger dahin gehen, wo sich große Menschenansammlungen treffen. Die Entwicklung werde man intensiv verfolgen. „Wir sind in einer Phase, wo wir noch viel ausprobieren können, Neues testen können.“ Man sehe das auch als einen Prozess. „Zum ersten Mal können die Kulturloewen alle drei kommunalen Spielstätten – neben dem Forum sind das die Vorburg in Neviges und das Bürgerhaus in Langenberg – parallel bespielen. Das gab es vorher noch nicht.“ So könnten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden.

Frequenzbringer am Start

Die größte Vielfalt ist aber im Forum in Velberts Mitte möglich. Mit dem Einzug der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus, den Kursen der Musik- und Kunstschule Velbert und der rundum modernisierten und erweiterten Stadtbibliothek sind Frequenzbringer am Start, die – jeder und jede für sich – Menschen anlocken. Zudem stehen neben dem Theatersaal – in dem in Kooperation mit dem Weltspiegel Mettmann auch aktuelles Kino „gefahren“ werden kann – zwei weitere Veranstaltungssäle zur Verfügung: „Corby“ und „Chatellerault“ – benannt nach Velberts Partnerstädten. Werden sie als ein großer Saal genutzt, firmiert dieser unter „Europa“. „Hier steigen die Anfragen“, weiß Ostermann. Zu Halloween habe dort eine Riesenparty stattgefunden. „Nun hoffen wir, dass auch die Stadtgesellschaft zunehmend das Forum für sich entdeckt“, sagt der Beigeordnete. Auch für Marcus Stimler, Leiter der IHK-Zweigstelle in Velbert, ist das neue Forum ein wichtiger Standortfaktor und die 55 Millionen Euro sind eine Investition in die Zukunft. „Schon durch seine Lage trägt es zur Belebung der Innenstadt bei. Davon können auch Handel und Gastronomie profitieren“, sagt er. Und dass die VHS als wichtige Einrichtung für die Erwachsenenbildung ein adäquates Zuhause gefunden hat, sei auch ein Pluspunkt für die Unternehmen.


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