Für den schönsten Tag im Leben

Selbstständig in der Corona-Krise: Amelie Jaekel ist Hochzeitsplanerin – und sieht einen Silberstreif am Horizont.

Text: Gesa van der Meyden, Fotos: Andreas Endermann

Die Corona-Krise hat viele Zukunftspläne zerschlagen, gerade bei Existenzgründerinnen und Existenzgründern. Aber es gibt sie doch, junge Unternehmerinnen und Unternehmer, die darauf setzen, dass neue Chancen entstehen – und sich in Branchen selbstständig machen, die von der Pandemie besonders betroffen sind.

Amelie Jaekel hat großes Glück. Sie hat einen Beruf gefunden, der sie vollkommen erfüllt. Das ist nicht selbstverständlich. Die gelernte Hotelfachfrau ist Hochzeitsplanerin. „Für mich gibt es nichts Schöneres, als Paare bis zu ihrem großen Tag zu begleiten und ihnen die Planung zu erleichtern“, sagt die 27-Jährige. Ein Jahr im Voraus bespricht sie mit ihnen den Ablauf, nimmt Kontakt zu Musikern, Catering-Agenturen oder Anbietern von Hochzeits-Locations auf. Wenn sie das tut, hat sie kaum das Gefühl, zu arbeiten. „Das Netzwerk in dieser Branche ist sehr herzlich, es hat weniger einen Business-Charakter. Es fühlt sich wie Freizeit an. Genauso sollte ein Job sein.“ Sollte. Denn Hochzeitsfeiern sind in einer Pandemie nahezu unmöglich. „Ich habe im Mai 2020 gegründet. Da gab es schon Corona, aber trotzdem war noch nicht absehbar, was das für uns alle in dieser Branche – und die Paare – bedeutet“, sagt die Düsseldorferin.

„Der Kampf um unsere Branche ist ein Sonderkurs in puncto Management“

Amelie Jaekel, Hochzeitsplanerin

Amelie Jaekel musste reagieren. „Da die Auftragslage katastrophal war, habe ich mir einen Job als Assistentin ein einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gesucht. Kontakt zu meinen Paaren hatte ich aber weiterhin. Ich habe trotz allem geplant, Gespräche mit möglichen Partnern geführt. Bis heute wissen wir aber nicht, ab wann und unter welchen Voraussetzungen Hochzeiten gefeiert werden können. Der Kampf um unsere Branche ist ein Sonderkurs in puncto Management.“ Nun sieht sie, wie viele, einen Silberstreif am Horizont. Die Infektionszahlen sinken, die Impfquote steigt. „Ich hoffe sehr, dass ich bald wieder mehr Hochzeiten planen kann.“ Doch so schnell wird nicht mehr alles so wie vorher, glaubt sie. Trotz allem: „Es ist immer noch der schönste Job, den ich mir vorstellen kann.“

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Über dieses Thema haben wir auch im IHK Quarterly 02/2021 berichtet.

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