GfA setzt auf Enkeltauglichkeit

Das Unternehmen verfolgt seit Jahren eine konsequente Umweltstrategie. Dazu hat es sogar eines der größten Passivhäuser in NRW gebaut.

Ressourcenschonung in Unternehmen
Sabine Holz ist bei der GfA die gute Seele des Umweltschutzes.

Text: Nina Mützelburg, Foto: Andreas Endermann
Bei der GfA Elektromaten GmbH & Co. KG setzt man stets auf „Enkeltauglichkeit“, wenn es darum geht, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Gemeint ist damit, dass man stets im Blick hat, wie es um die Ressourcenschonung im Unternehmen bestellt ist und damit an kommende Generationen denkt. Das spielte auch beim Bau der neuen Firmenzentrale in Passivbauweise eine große Rolle. Das 3.200 Quadratmeter große Bürogebäude wird ergänzt durch eine Halle für Forschung und Entwicklung sowie eine Montagehalle. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-Anlage mit 720 Quadratmetern, die zweidrittel des Strombedarfs der neuen Gebäude deckt. Daneben ist eine Dachterrasse, die die Möglichkeit bietet, auch einmal im Grünen zu arbeiten. Insgesamt ist der Heizenergiebedarf um mehr als 75 Prozent geringer im Vergleich zu einem herkömmlichen Neubau. Und auch im Inneren wartet der Gebäudekomplex mit einigen umweltschonenden Facetten auf. So zum Beispiel mit einer intelligenten Lichtsteuerung zur Begrenzung der Beleuchtungszeit, einem Multiboden als energiesparender Kombination aus Fußbodenheizung, Lüftungsanlage und Kühlsystem sowie einer Innenbegrünung mit zahlreichen Pflanzen, darunter zwei ausgewachsene Laubbäume. Durch eine digitale Gebäudeleittechnik kann alles gesteuert werden. In der Tiefgarage stehen Parkplätze zum Laden von E-Autos und -Fahrrädern der Mitarbeitenden zur Verfügung. Dadurch haben sich bereits mehrere Mitarbeitende zum Erwerb eines Elektroautos oder für den Kauf eines E-Bikes entschieden. Einige Maßnahmen zur Ressourcenschonung in Unternehmen lassen sich leicht umsetzen und tragen maßgeblich zum Umweltschutz bei.

„So etwas funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen“

Sabine Holz, Mitarbeiterin GfA

„Den Neubau haben wir gemeinsam mit den Mitarbeitenden geplant. Viele Ideen dazu, wie man Energie einsparen kann, kommen von ihnen“, sagt Sabine Holz. Sie war bei dem Neubauprojekt dabei und ist sozusagen die gute Seele des Umweltschutzes im Unternehmen. Mit fast schon sportlichem Ehrgeiz spürt sie mit viel Fachwissen und dem entsprechenden Equipment beispielsweise kleinere Leckagen in den Druckluftleitungen auf oder findet andere Energiefresser. Dabei setzt sie immer auch auf die Hilfe aller Mitarbeitenden, denen die Themen Ressourcenschonung in Unternehmen und Umweltschutz ebenso am Herzen liegt wie ihr. Da gehört die Belegschaft ebenso dazu wie auch die Geschäftsführung. Nur so kann man etwas erreichen“, sagt sie. Für die besten Ideen, die am Ende auch umgesetzt werden, gibt es sogar Prämien. Neben den Vorteilen für den Umweltschutz, spricht man mit dieser Strategie auch mögliche Bewerber an. „Unsere Bemühungen steigern die Attraktivität des gesamten Unternehmens für Fachkräfte“, sagt Holz.

Ressourcenschonung im Unternehmen

Die Firmenzentrale ist bei allen Bemühungen, „enkeltauglich“ zu sein, der große Clou. Angefangen hat man bei der GfA Elektromaten aber im Kleinen. Durch eine Energieberatung konnte 2013 in den Bestandsgebäuden schon mit vergleichsweise geringen Mitteln viel erreicht werden. So wurde als eine der ersten Maßnahmen auf LED-Beleuchtung in den Hallen gesetzt und die Pumpen der Heizungsanlage umgestellt. Im Versand wurde auf Dunkelstrahlerheizungen gewechselt. Der Bau eines Hochregallagers mit Minimalbeheizung sowie die Teilnahme am Ökoprofit-Projekt der Stadt Düsseldorf mit erzielten jährlichen Einsparungen von 112.529 Kilowattstunden Energie, 61,4 Tonnen CO2 und 140 Kubikmetern Wasser waren ebenfalls Meilensteine. Als nächstes steht die Revitalisierung der Bestandsgebäude im Sinne des Umweltschutzes auf dem Plan. Dazu gehört die Dämmung der Außenfassaden zur Reduzierung der Wärmeverluste, die weitere Umrüstung aller Tore auf Frequenzumrichter-Schnelllauftechnik zur Reduzierung der Wärmeverluste sowie die Umstellung der Wassererwärmung auf Solartechnik. In Sachen Umweltschutz macht das Unternehmen auch nicht Halt an der eigenen Firmengrenze. Aktuell finanziert GfA im Rhein-Kreis-Neuss zum wiederholten Male ein Aufforstungsprojekt.

Vorteile des Umweltschutzes

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Marktführer auf seinem Gebiet. Mehr als 200.000 Antriebe und 150.000 Torsteuerungen produziert die GfA Elektromaten pro Jahr. Das Thema Umweltschutz wird außerdem auch den Kunden immer wichtiger. In den vergangenen Jahren sind die Fragen zu diesem Thema gestiegen.

Wie viel Geld das Unternehmen bereits in die Ressourceneinsparungen gesteckt hat, kann Sabine Holz nicht beziffern. Allein der Neubau hat aber mehr als zehn Millionen Euro gekostet. Sabine Holz ist sich allerdings sicher, dass sich die meisten Investitionen nach einigen Jahren amortisieren. Allerdings müsse man am Ball bleiben, sagt die Expertin: „Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sind extrem wichtig. Damit kann man immer wieder etwas für die Umwelt tun und Geld sparen.“ Das Beispiel der GfA zeigt, dass Ressourcenschonung für beides dienlich sein kann – sowohl für die Umwelt als auch für das Unternehmen selbst.

Im Online-Magazin der IHK Düsseldorf werden mehrere Unternehmen vorgestellt, denen das Thema Umweltschutz im Unternehmen besonders wichtig ist.

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