Impuls-Werkstätten liefern Ideen für Zukunft der Region

Aus der IHKImpuls-Werkstätten liefern Ideen für Zukunft der Region

Unter Führung des Regionalmanagements Düsseldorf – Kreis Mettmann haben die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, der Rhein-Kreis Neuss und die IHK Düsseldorf Ideen entwickelt, die die „landeshauptSTADTREGION“ zukunftssicher machen sollen. Ziel ist die Bewerbung für das NRW-Strukturprogramm REGIONALE.

Text:Gesa van der Meyden, Fotos: Kai Büter
Düsseldorf ist eine wirtschaftlich starke Stadt. Zu einer Metropole macht sie aber vor allem die strategische Lage inmitten einer Region, die geprägt ist von vielfältiger Industrie, breite aufgestellter Hochschullandschaft, interessanten Tourismusangeboten und guter Infrastruktur. „Wir können uns durchaus mit Metropolregionen wie London oder Stuttgart messen“, sagt Guido Zakrzewski, Referent für Regionalwirtschaft bei der IHK Düsseldorf und Mitglied im Team Regionalmanagement. Damit das auch in Zukunft so bleibe, sei es aber nötig, dass die entscheidenden Akteure in Politik, Wirtschaft und Verwaltung der verschiedenen Kommunen noch enger als bislang kooperieren und sich als Team begreifen.

Unter dem Titel „landeshauptSTADTREGION“ hat deshalb das Regionalmanagement Düsseldorf – Kreis Mettmann bestehend aus der Stadt Düsseldorf, dem Kreis Mettmann und der IHK Düsseldorf im März 2025 zwei Impuls-Werkstätten organisiert. Insgesamt haben rund 140 Akteure aus allen relevanten Fachgebieten teilgenommen und über mehrere Stunden hinweg Ideen ausgetauscht, Konzepte entwickelt und Leitlinien für das weitere Vorgehen festgelegt. „Neben Fachleuten aus den genannten Kommunen waren auch Kolleginnen und Kollegen vom Niederrhein, aus dem Bergischen Land, aus dem Rhein-Kreis Neuss und aus der Region Köln-Bonn dabei. Sie vertraten Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Hochschulen. Wir als IHK Düsseldorf haben den Prozess von Beginn an eng begleitet und die Positionen der lokalen Wirtschaft vertreten“, erklärt Zakrzewski.

Die Ausgangslage: „Flächenmangel, hohe Mietpreise, überlastete Infrastruktur“

In der ersten Impuls-Werkstatt im Haus der Universität in Düsseldorf ging es um den Status Quo und die räumlichen Besonderheiten der Region, die in einem Planmodell abgebildet wurden. Paul Stertz, Geschäftsführer des Regionalmanagements Düsseldorf – Kreis Mettmann, fasst es so zusammen: „Wir sind eine wirtschaftlich gesunde Region und handeln aus einer Position der Stärke heraus. Dennoch müssen wir uns den typischen Herausforderungen einer großstädtischen Region wie Flächenmangel, hoher Mietpreise und überlasteter Infrastruktur stellen.“ Damit nicht genug: „Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels und der demographischen Entwicklung“, sagt Stertz.

„Wir brauchen eine Art vorausschauenden Rückblick: Was wird noch wichtiger werden? Wo müssen wir zuerst Veränderungen anschieben? Das Ziel ist komplex: die wirtschaftliche Stärke bewahren, Flächen optimal nutzen und gleichzeitig die Natur schützen und die Region lebenswert halten“

Paul Stertz, Geschäftsführer des Regionalmanagements Düsseldorf

Nur in enger Absprache und Kooperation auf allen Ebenen könne die Region diesen Ansprüchen gerecht werden und auch in 20 Jahren bis 30 Jahren erfolgreich sein. „Wir brauchen eine Art vorausschauenden Rückblick: Was wird noch wichtiger werden? Wo müssen wir zuerst Veränderungen anschieben? Das Ziel ist komplex: die wirtschaftliche Stärke bewahren, Flächen optimal nutzen und gleichzeitig die Natur schützen und die Region lebenswert halten“, sagt Stertz. Um all dies zu erreichen, braucht es neben Einigkeit und Kooperation vor allem finanzielle Ressourcen. Darum dient das Projekt „landeshauptSTADTREGION“ auch als Basis für die Bewerbung für das NRW-Strukturprogramm REGIONALE. Es unterstützt eine Region mit besonders innovativen Konzepten über einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren hinweg mit Mitteln in dreistelliger Millionenhöhe.

„In Zukunft Multifunktionalität von Gebäuden immer mitdenken“

Die zweite Impuls-Werkstatt in der Zentralbibliothek Düsseldorf befasste sich mit konkreten Handlungsideen. Vor allem das Thema Flächenknappheit stand dabei immer wieder im Mittelpunkt. Kai Büter, stellvertretender Geschäftsführer des Regionalmanagements, sieht die Mehrfachnutzung von Gebäuden als wichtigen Faktor. „Schulen stehen abends oft leer. Wo bietet es sich an, zu dieser Zeit zum Beispiel Kurse der Volkshochschule anzubieten? Welche Flächen eignen sich für die Einrichtung von Photovoltaik- oder Grünanlagen? Welche leerstehenden Bürogebäude lassen sich in bezahlbaren Wohnraum umwandeln?“, nennt er als Beispiele. „Wir wollen in enger Absprache mit allen Fachabteilungen Bestehendes besser nutzen, anstatt abzureißen und neu zu bauen. Und wenn wir uns für einen Neubau entscheiden, sollten wir die Multifunktionalität immer mitdenken“, sagt Büter.

Derzeit lässt sich noch nicht absehen, ob die Region den Zuschlag für das Förderprogramm REGIONALE erhält. Doch unabhängig davon wollen die Kommunen ihre Kooperation mit Runden Tischen und Arbeitsgruppen vertiefen. „Die Impuls-Werkstätten waren ein sehr guter Anfang. Nun gilt es, den Austausch trotz vieler anderer Aufgaben im Tagesgeschäft der Kommunen und Fachabteilungen aufrecht zu erhalten. Wir als Regionalmanagement verstehen uns dabei als Katalysator“, sagt Stertz.


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