Text: Dagmar Haas-Pilwat, Foto: Andreas Endermann
Studiert hat er Mathematik und Philosophie. In Indien hat Joram Schirmaier eine Yogaschule gegründet und geleitet. Vor einem Jahr ist er als Teil der Geschäftsleitung – zuständig für Expansion und Digitalisierung – bei Myssage gestartet, einem Lifestyle- Wellness-Unternehmen für professionelle Massagen von qualifizierten Therapeuten. Persönlich seien die zurückliegenden Monate sehr anstrengend gewesen und der erneute Lockdown „tut weh“. Alle Studios mussten wieder geschlossen, geplante Neueröffnungen vertagt werden. Covid-19 habe zudem die Digitalisierung der Firma unglaublich beschleunigt. „Ich sitze in meinem Home-Office noch länger hinterm Bildschirm, muss noch schneller agieren und reagieren.“
„Es ist wichtig, mit sich selbst auskommen zu können“
Zugleich sei er aber auch viel kreativer als zuvor – „und das macht großen Spaß“, betont der 29-Jährige. Schnell hat er den Schalter umgelegt und versucht, das Positive in der jetzigen Lage zu suchen und so den Fokus darauf zu lenken, was ihm wichtig ist. Sein Rezept auch in Krisenzeiten lautet: „Es ist wichtig, mit sich selbst auskommen zu können. Nicht immer zu funktionieren, sondern mal nur zu `sein´, den Leerlauf zulassen.“ Er nennt das Psychohygiene, die zudem das Immunsystem stärke. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin hat Schirmaier im heimischen Wohnzimmer ein „Boot Camp“ inszeniert und allerlei Neues ausprobiert. „Wir haben Videos von unseren Yoga-Übungen aufgenommen. An der neuen Klimmzugstange halte ich mich fit und stärke meinen Rücken“, berichtet er. Sogar seine Nähmaschine aus den Zeiten als Waldorfschüler hat der Sportlich-Trainierte rausgeholt, neue Kissen und Taschen genäht. Was fehlt ihm am meisten? Die Familie und Freunde in Süddeutschland: „Digitale Nähe kann die persönliche nicht ersetzen.“
Steckbrief
Name: Joram Schirmaier
Alter: 29
Unternehmen: Myssage – My Medical Spa (gegr. 2015)
Herausforderung durch Corona: Den Fokus neu einstellen auf die Dinge, die wichtig sind.
Lösung bisher: Das Positive suchen
Über dieses Thema haben wir auch im IHK Quarterly 04/2020 berichtet.