Text: Dagmar Haas-Pilwat, Foto: Fashion Net/Ast-Jürgens
Es war ein Tag der Premieren beim Mode-Kunst-Festivals unter der Dachmarke der Düsseldorf Fashion Days (DFD). Nicht auf dem Laufsteg, sondern auf der Königsallee präsentierten Hip-Hop-Tänzerin Willie Stark und ihr Team zu coolen Beats die neuesten Kollektionen des Modehauses Marc Cain. Was auf den ersten Blick wie eine Demonstration aussah, entpuppte sich als Modenschau der anderen Art: Models, gekleidet in lässigen Styles dreier Düsseldorfer Modemacher, liefen Parade durch die Stadt, machten so auf sich und die Bekleidung aufmerksam.
„Ein Live-Gig in einem Ladenfenster war auch für mich eine absolute Premiere“
David Puentez, Musikproduzent und DJ
Reichlich Interesse war auch David Puentez, Musikproduzent und namhafter DJ, bei seinem Auftritt gewiss. Sein Konzert war am Abend eines der Highlights für Freunde der elektronischen Tanzmusik. An Turntables hinter dem Schaufenster von Peek & Cloppenburg begeisterte er mit seinen Hits „Superstar“, „Outta Love“ und „Go Home“ das Publikum. Für den DJ war dieser Schaufensterauftritt bisher einzigartig: „Ich habe schon zahlreiche Konzerte an den verschiedensten Orten gegeben, aber ein Live-Gig in einem Ladenfenster war auch für mich eine absolute Premiere.“
Der stimmungsvolle Abschluss rund um Shopping-Events beim Einkaufsbummel war bei einbrechender Dämmerung eine Wasserinstallation an der Landskrone. Vor der Kulisse des Hofgartens und dem Denkmal des ersten Direktors der Kunstakademie, Peter von Cornelius, wechselten sich Motive der Landeshauptstadt, Zitate großer Modeschöpfer und Impressionen vom Laufsteg ab – das Ganze musikalisch untermalt.
„Wir wollen den Einzelhandel und den bundesweit bedeutendsten Modestandort stärken“
Angelika Firnrohr, Fashion Net
Ein Tag voller Überraschungen und Premieren – das hatten sich die Initiatorinnen gewünscht. So zogen die Veranstalter – die Wirtschaftsförderung mit Theresa Winkels an der Spitze und Angelika Firnrohr, Geschäftsführerin vom Verein Fashion Net – insgesamt eine positive Bilanz: Erstmals liefen die Aktivitäten rund um die DFD und die Bestrebungen des städtischen Einzelhandels synchron. Die traditionellen Ordertage in den 600 Showrooms und auf den Messen, die sich bisher ausschließlich an das Fachpublikum richteten, wurden um Kunst- und Modeveranstaltungen für die 180 teilnehmenden Akteure (Händler, Gastronomen, Hoteliers, Galerien und Kreativszene) in der ganzen Stadt erweitert: „Mit dem Festival und dem Mix aus Mode, Musik und Shopping wollen wir den Einzelhandel und den bundesweit bedeutendsten Modestandort stärken“, so Firnrohr.
Winkels ergänzt: „Unser Ziel war es, die DFD im Sinne eines positiven Destinationsmarketings strategisch und zukunftsgerichtet zu erweitern. Durch ein emotionalisiertes Einkaufserlebnis wecken wir neue Lust auf Mode und schaffen einen Mehrwert für alle – Modebegeisterte, Facheinkäufer, Düsseldorfer und Gäste der Stadt.“
Auch der Einzelhandel profitiert von den branchenübergreifenden Synergien. „Die Düsseldorf Fashion Days schaffen eine starke Bindung für den Modestandort. Das DFD Festival war einzigartig – Industrie, Handel und Kultur unterstrichen während des Shopping Day gemeinsam die Bedeutung der Mode in diesen Tagen und setzten mit städtischem Rückenwind ein herausragendes Zeichen“, so Andreas Rebbelmund, Geschäftsführer Breuninger Düsseldorf.
Vollauf zufrieden zeigten sich ebenso die Macher des ersten vom Wirtschaftsministerium NRW mit 200.000 Euro geförderten „Strike a Pose“-Festivals mit den gelungenen Kollaborationen von Künstlern, Modemachern und Galerien, den Ausstellungen und Symposien.
Mode trifft Kunst
Auf der Piazza der Kunstsammlung K21 im Ständehaus betonte – in Vertretung von Minister Andreas Pinkwart – der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Christoph Dammermann, dass der Weg zu einer nachhaltigen Zukunft nur durch Innovationen möglich sei. Die Modebranche, die wegen ihres hohen Verbrauchs von Rohstoffen, Energie und der Schnelllebigkeit von Bekleidung unter Druck stehe, könne gerade im Rheinland und in Westfalen mit seiner Modehauptstadt Düsseldorf ein Vorbild für alle Branche in NRW sein.
Den grünen Faden nahm gern Oberbürgermeister Stephan Keller auf, als er vor geladenen Gästen auf der Dachterrasse des „The Sky“ im Dreischeibenhaus den bereits zum siebten Mal verliehenen Modebusiness Award überreichte. Ausgezeichnet wurde Mode-Pionier und Nachhaltigkeitsvordenker Heiko Wunder, Gründer und Motor der national erfolgreichen Modemarke „Wunderwerk“. Sein Bekenntnis zu einem nachhaltigen Lebensstil, verknüpft mit trendbewusster und umweltneutraler Mode, seien ausschlaggebend für die Ehrung.
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