Riesige Baumaschinen aus Benrath

Seit Mitte der 1990er-Jahre setzt der japanische Hersteller Komatsu auf den Standort Düsseldorf

riesige Baumaschinen von Koatsu
Ralf Petzold ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Komatsu Germany GmbH.

Text: Daniel Boss, Foto: Anna Schwartz
Komatsu ist dafür bekannt, riesige Baumaschinen zu produzieren. Was hält ein Unternehmen mit derart hohem Flächenbedarf am Standort Düsseldorf mit seinen Grundstückspreisen? Ralf Petzold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Komatsu Germany GmbH, gibt darauf folgende Antwort: „Der Standort ist historisch bedingt und bewährt. Wir sind bereits seit 1939 in Benrath beheimatet, denn die heutige Komatsu Germany ist aus der Mannesmann Demag Baumaschinen GmbH hervorgegangen. Diese hat schon früh technische Pionierarbeit geleistet, was auch heute noch auf uns zutrifft.“ Alle Kernkompetenzen, die für die Entwicklung, den Bau und für die Kundenbetreuung mit Service und Ersatzteilen von Groß-Hydraulikbaggern erforderlich sind, befinden sich vor Ort. Am Unternehmenssitz an der Forststraße sind rund 870 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Neben der sogenannten Mining Division mit Kunden weltweit ist seit 2018 auch die Industrial Division in Düsseldorf beheimatet. Sie kümmert sich um den Vertrieb und Service von Pressen, Stanzen und Bearbeitungsmaschinen, die vor allem in der europäischen Automobilindustrie genutzt werden. Nicht zuletzt gehört auch die Construction Division in Hannover zur Komatsu Germany GmbH, dort entwickeln und produzieren rund 830 Beschäftigte Radlader und Mobilbagger für den europäischen Markt.

„Benrath ist nicht nur ein Standort mit Tradition, sondern auch mit Zukunft“

Ralf Petzold, Komatsu Germany GmbH

Seit 1996 gehört das Düsseldorfer Unternehmen zum japanischen Komatsu-Konzern. Dieser beschäftigt an rund 60 Orten weltweit etwa 60.000 Mitarbeitende und zählt zu den bedeutendsten Unternehmen im Bereich der Bau- und Bergbaumaschinen. Fünf verschiedene Großhydraulikbagger zwischen 250 und 763 Tonnen in „Klappschaufel- oder Tieflöffelausführung“ mit bis zu 42 Kubikmeter Schaufelvolumen kommen in den abgelegensten Gebieten der Erde zum Einsatz. Riesige Baumaschinen, die zum Beispiel bei der Räumung von gesprengtem Felsgestein zum Einsatz kommen. Dabei herrschen nicht selten extremste Witterungsbedingungen. „Wir produzieren – im Vergleich zur Massenfertigung – ein kleines Volumen von kundenspezifischen, in Einzelfertigung gebauten Spitzenprodukten.“

„Die darin enthaltene Technologie sowie die qualitativ hochwertige Arbeit im Bereich Forschung und Entwicklung ebenso wie in der Fertigung zeichnen uns aus. Die hierfür notwendigen Ressourcen finden wir allesamt am Standort Düsseldorf “, sagt Ralf Petzold. Als unschätzbaren Vorteil nennt der Geschäftsführer die unmittelbare Anbindung an den Rheinhafen Reisholz, sozusagen als Tor zur Welt. „Er ermöglicht uns den Transport unserer Großbagger über die Überseehäfen Rotterdam beziehungsweise Antwerpen.“ Von dort aus gehen solch riesige Baumaschinen dann beispielsweise nach Australien oder Brasilien. Die internationale Ausrichtung spiegele sich auch in der Zusammenarbeit mit der Stadt wider. „Dort ist man ausgesprochen gut aufgestellt, sowohl was geschäftliche beziehungsweise unternehmerische Belange angeht als auch im Hinblick auf die Betreuung unserer japanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Premiumstandort in Europa

Bedingt durch die lange Tradition und besondere Erfahrung wurde Düsseldorf bereits vor vielen Jahren zum sogenannten „Mother-Plant“ für superschwere Hydraulikbagger innerhalb des weltweiten Komatsu-Werksverbundes bestimmt. „Komatsu Germany als Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Produktion in Kombination mit der internationalen Ausrichtung des hiesigen Standortes wird als ein Garant für die erfolgreiche Arbeit mit unseren weltweiten Kunden und Lieferanten gesehen“, sagt Ralf Petzold. „Die Tatsache, dass Düsseldorf darüber hinaus von unserer japanischen Kolleginnen und Kollegen sowie Besucherinnen und Besuchern als europäischer Premiumstandort wahrgenommen wird – und bekanntlich ein attraktives Angebot an japanischen Kultureinrichtungen und Schulen bereithält –, rundet das Bild ab.“ Für den Geschäftsführer ist Benrath daher nicht nur ein Standort mit Tradition, sondern auch mit Zukunft.

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