Start-up-Woche auf neuen Wegen

Die fünfte Auflage war dank passendem Konzept ein Erfolg

Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK-Düsseldorf boten bei der Start-up-Woche Veranstaltungen an.

Text: Sylvia Rollmann, Foto: Sandra Klug

Eine Woche. 110 Ausrichter. 120 Veranstaltungen. Acht Tage lang, vom 11. bis 18. September, brachte die „Start-up-Woche Düsseldorf“ gestandene Unternehmen, Investoren, Experten und Start-ups zusammen. Auch bei der fünften Auflage ging es um Ideen und Innovationen, um Qualifizierung und Kontakte. Doch eines war anders: 60 Prozent der Events fanden rein digital statt, zehn Prozent hybrid, also vor Ort und über das Netz. Nur 30 Prozent der Veranstaltungen fanden – unter Einhaltung der Hygieneregeln – analog statt. Ein Novum für den Veranstalter, die Düsseldorfer Wirtschaftsförderung, und für die Unternehmen, die mit Seminaren, Workshops und Pitch-Events für die Inhalte sorgten. Doch das Konzept ging auf: „Mit 5.500 Anmeldungen konnten wir das hohe Niveau des Vorjahres halten und zeigen, dass Düsseldorf sich immer weiter zu einem Hotspot für Gründungen und Innovationsprozesse entwickelt. Hier entsteht Zukunft “, sagt Theresa Winkels, Leiterin der Wirtschaftsförderung Düsseldorf.

Werbung für den Standort

Wegen der Pandemie war die für Mai angesetzte „Start-up-Woche“ verschoben und neu konzipiert worden. Viele Ausrichter passten ihre Angebote an und verlegten sie ins Internet. Im eigens dafür eingerichteten Videostudio zeichneten sie ihre Inhalte auf, um diese dann auf dem neuen Youtube-Kanal der „Start-up-Woche“ hochzuladen. „Wir sind stolz, dass die Veranstaltung trotz der erschwerten Voraussetzungen zustande gekommen ist und die Ausrichter diesen Weg mit uns gegangen sind“, betont Winkels. „Dank der digitalen Angebote können wir nun auch Interessierten außerhalb Düsseldorfs zeigen, was die Community hier leistet. Das sind tolle Argumente für den Innovationsstandort.“

Foto: IHK Düsseldorf

„Düsseldorf bietet ideale Voraussetzungen für Start-ups“

Dr. Nikolaus Paffenholz, IHK Düsseldorf

Inzwischen kommt jedes fünfte deutsche Start-up aus NRW. Allein die Landeshauptstadt ist Sitz von mehr als 400 dieser jungen Firmen mit etwa 3.000 Beschäftigten. „Mit seiner hohen Unternehmensdichte, der zentralen Lage und internationalen Ausrichtung bietet Düsseldorf ideale Voraussetzungen, um eine neue Geschäftsidee umzusetzen“, sagt Dr. Nikolaus Paffenholz, Geschäftsführer der IHK Düsseldorf, die die „Start-up-Woche“ seit der Premiere 2016 unterstützt. „Eine wachsende Start-up-Szene hilft, den Unternehmensbestand in der Region à jour zu halten und zukunftsfähig weiterzuentwickeln“, so Paffenholz. Etablierte Unternehmen und Start-ups könnten viel voneinander lernen.

Foto: Unternehmen

„Gerade für unser Unternehmen ist der internationale Handel von bedeutendem Interesse“

Aida Al Banna, Elinor GmbH

Das weiß auch Aida Al Banna, Büroleiterin der Elinor GmbH in Düsseldorf. Ob Business, medizinischer Eingriff, Shopping oder Naturerlebnis – die 2015 gegründete Gesellschaft berät und betreut arabische Kunden, die Düsseldorf oder andere deutsche Ziele besuchen möchten. Zu den Kunden zählen Mitglieder der königlichen Familien ebenso wie Behörden, Reiseveranstalter oder Firmen der Golf-Staaten. „Gerade für unser Unternehmen ist der internationale Handel von bedeutendem Interesse“, sagt Al Banna, die bei der „Start-up-Woche“ am Webinar „Going international“ der IHK teilgenommen hat. „Es gab Tipps und Erklärungen zur Vertragsgestaltung im internationalen Wirtschaftsverkehr, zu allen Formalitäten und Gesetzen. Die Inhalte waren professionell aufbereitet und für mich sehr wertvoll“, lobt die gebürtige Libanesin. Dank der digitalen Formate konnte sie noch andere Events besuchen, doch eines fehlte: „In der Business-Welt ist der persönliche Austausch durch nichts zu ersetzen.“

Vom Prototypen bis zur Serienreife

So sieht es auch Felix Weiler, Geschäftsführer der Francis Weiler GmbH in Düsseldorf. „Unser Unternehmen lebt von persönlichen Kontakten, die kamen bei der ,Start-up-Woche‘ leider zu kurz. Dafür hatte unsere Präsentation bei der ,Gründerstipendium Demo Night‘ der IHK eine größere Reichweite und ist noch über die Veranstaltung hinaus im Netz zu finden.“
Weiler ist Ingenieur für Elektrotechnik und gründete 2019 mit dem Industriedesigner Dennis Francis die Francis Weiler GmbH. Diese hat sich auf Dienstleistungen rund um die Produktentwicklung spezialisiert – von der Idee über den Prototyp bis hin zur Serie. Für diese Geschäftsidee erhielt das Duo das Gründerstipendium des NRW-Wirtschaftsministeriums und berichtete nun von ersten Erfahrungen.

Felix Weiler und Dennis Francis, die Gründer der Francis Weiler GmbH.
Foto: Unternehmen

Alle Pitches der Stipendiaten wurden per Livestream übertragen. Hybrid, digital oder analog? Für die nächste „Startup-Woche“ wünscht sich Weiler wieder eine Mischung, vor allem aber viele persönliche Gespräche. Das Förderprogramm Gründerstipendium ist vom NRW-Wirtschaftsministerium übrigen gerade um drei Jahre verlängert worden.

Die nächste Gründer-Veranstaltung gibt es schon am 16. Oktober 2020. Dann lädt die IHK zum „Digitalen Gründertag“, bei dem Institutionen des Gründernetzwerks Düsseldorf potenziellen Unternehmerinnen und Unternehmern Rede und Antwort stehen. Es wird um Themen wie Finanzierung, Geschäftsplanmodellierung, Marketing und Unternehmensnachfolge gehen.

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