Wachstumsmarkt Asean

Südostasien wird für deutsche Unternehmen zunehmend attraktiv

In Bangkok mischen sich Tradition und Moderne.

Hinweis: Die ursprünglich zu dem Thema geplante Veranstaltung „Asean Insights 2020“ am 25. März, die von der IHK Düsseldorf mit Unterstützung der IHKs in NRW, die sich Schwerpunktmäßig mit dem Asean-Raum beschäftigen, geplant war, musste wegen der steigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus leider abgesagt werden. Die Veranstaltung wird am 3. November nachgeholt.

Text: Daniel Boss

Fünf Buchstaben rücken in den Fokus deutscher Unternehmen: Asean. Die Region in Südostasien verzeichnet ein hochdynamisches Wachstum. Mit 625 Millionen Einwohnern bieten die zehn Asean-Staaten einen gewaltigen Absatzmarkt – und der hat Potenzial. „Die chinesisch-amerikanischen Handelsstreitigkeiten verunsichern die exportstarke deutsche Wirtschaft“, sagt Felix Neugart, Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf. „Die Mitglieder des südostasiatischen Staatenbunds Asean setzen dagegen ein Zeichen für den Freihandel und öffnen ihre Märkte. Als IHK Düsseldorf begrüßen wir daher die Freihandelsabkommen der EU mit Singapur und Vietnam.“

Die Chancen nutzen

Viele Unternehmen haben die Chancen erkannt und sind im Asean-Raum aktiv. Ein Beispiel ist die Metro AG. „Für einen Lebensmittelgroßhändler wie uns verspricht die sich wirtschaftlich öffnende Region mit ihrer stetig wachsenden Mittelschicht und ihren steigenden Ansprüchen an Qualität und Sicherheit sowie dem zunehmenden Tourismus in der Region vielfältige Wachstumspotenziale“, sagt Ivonne Bollow, Global Director Corporate Public Policy des Düsseldorfer Handelskonzerns. „Gleichzeitig können auch wir mit unserem Engagement hinsichtlich Aufbau moderner Logistikinfrastrukturen sowie Etablierung höchster Lebensmittelsicherheits- und Qualitätsstandards zu Wachstum in Sektoren wie Landwirtschaft und Tourismus vor Ort beitragen.“

Herausforderungen meistern

Die Asean-Länder arbeiten laut Bollow kontinuierlich daran, das wirtschaftliche Umfeld auf Grundlage marktwirtschaftlicher Prämissen zu verbessern – „auch wenn in dieser Hinsicht natürlich maßgebliche Unterschiede zwischen den Asean-Staaten bestehen und viele dieser Länder auch mit einer Reihe von Herausforderungen für ausländische Unternehmen aufwarten“. So ist Metro auch nicht sofort in die gesamt Asean-Region eingestiegen, sondern in einzelnen Länder. „In Myanmar haben wir im März 2019 ein modernes Lagerhaus in der Thilawa Sonderwirtschaftszone eröffnet, über das wir – unterstützt durch digitale Bestell- und Lieferdienste – lokale Kunden im schnell wachsenden Restaurant- und Tourismussektor versorgen.“

Premium-Kunden im Blick

Metro ist in Myanmar sowie in Singapur, Indonesien, Vietnam, Malaysia und auf den Philippinen mit der Vertriebslinie Classic Fine Foods aktiv, die das Unternehmen vor fünf Jahren akquiriert hat. „Classic Fine Foods ist einer der führenden asiatischen Belieferungsspezialisten für Feinkost“, erklärt Bollow. „Er beliefert Premium-Kunden wie Fünf-Sterne-Hotels und Gourmetrestaurants in der Region. Mit dem Kauf von Classic Fine Foods konnten wir unsere Food Service Distribution-Kompetenzen verstärken. Zugleich haben wir uns so einen Eintritt in die Hotspots Asiens – und dazu gehören viele Asean-Staaten –, verschafft.“

Unternehmen, die in den Asean-Staaten aktiv sind oder es werden wollen, finden Unterstützung bei der IHK Düsseldorf. „Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ,Freihandelsabkommen in der Praxis’ informieren wir unsere Mitgliedsunternehmen über das Potenzial der neuen Vereinbarungen der EU mit Singapur und Vietnam“, so Neugart. „Zudem bieten wir Beratung und Austausch zu den Chancen der Asean-Märkte in zahlreichen Netzwerkveranstaltungen, Arbeitskreis- und Ausschusssitzungen an.“

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