Text: IHK-Redaktion, Foto: Andreas Wiese
Ihr Pylon aus Stahlbeton ragt rund 146 Meter in die Höhe und erinnert an ein überdimensionales, auf dem Kopf stehendes Ypsilon. Ihre Sanierungsgeschichte ist lang, ein Ende dieser immer noch nicht in Sicht. Die Rede ist von der 1979 eröffneten Fleher Autobahnbrücke, die die A46 aus der linksrheinischen Region kommend mit dem Düsseldorfer Süden und dem Bergischen Land verbindet. Für die Verkehrsinfrastruktur der Region hat sie noch eine Bedeutung: Sie bildet den südlichen Teil des Düsseldorfer Autobahnvierecks. Vor ihrem Bau war die Südbrücke alleiniges Eingangstor, wenn man von der linken Rheinseite nach Düsseldorf gelangen wollte. Die Fleher Brücke sorgte für Entlastung. Jetzt plant die Autobahn GmbH einen Neubau der Fleher Brücke. Trotz zahlreicher Sanierungsmaßnahmen im Laufe der Jahre sind die Schäden zu gravierend, als dass die Bestandsbrücke erhalten werden könnte.
Die Schadensursachen
Die Ursachen für den Neubau der Fleher Brücke sind vielfältig: eine nicht ausreichende Fertigungsqualität, Materialdefizite, Abweichungen von den Ausführungszeichnungen beim Bau sowie die hohe Ermüdungsbeanspruchung des Quertragesystems. Auf Dauer ist die Brücke nicht mehr zu erhalten. Was bleibt sind ständige Reparaturen, um eine möglichst lange Lebensdauer zu ermöglichen. „Für den Betrieb der Fleher Brücke in den nächsten Jahren leisten wir einen sehr hohen Überwachungsaufwand, sodass neue Schäden schnell behoben werden können“, sagt Joachim van Bebber, Geschäftsbereichsleiter Planung bei der Autobahn GmbH. Beginnen sollen die Bauarbeiten frühestens 2030. 2035 könnte die neue Fleher Brücke dann voraussichtlich fertig sein.
Erst Instandhaltung, dann Neubau der Fleher Brücke
Für die Autobahn GmbH bedeutet das Großprojekt „Fleher Brücke“ eine Sanierung auf vier Kilometern. Denn neben dem Ersatzneubau der Brücke muss auch die A46 zwischen den Anschlussstellen Neuss-Uedesheim und Düsseldorf saniert werden. „Wir müssen zunächst einmal die Grundlagen für den Neubau planen. Dazu gehört es, Daten zu erheben, zum Beispiel zu Umweltaspekten und Lärmschutz. Das dauert ein paar Jahre, bis man einen Entwurf hat, der zur Genehmigung eingereicht werden kann. Generell soll die Strecke aber weitgehend so bleiben wie sie ist, für die Brücke selbst müssen wir uns noch einige Gedanken machen“, so van Bebber zur Vorgehensweise. Ziel des Neubaus der Fleher Brücke sei es zudem, den Verkehrsteilnehmern wieder alle Fahrstreifen, also drei in jede Richtung, zur Verfügung zu stellen.
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