Text: Dagmar Haas-Pilwat, Fotos: Messe Düsseldorf/ ctillmann
Der Auftakt der weltgrößten Wassersportmesse ist gelungen: Bereits zur Halbzeit der 56. Boot Düsseldorf werden rekordverdächtige Besucherzahlen gemeldet. Unter dem neuen Slogan „We love water“ hat die Messe bereits zur Halbzeit mit mehr als 100.000 Besuchern ihre Position als international führende Veranstaltung für die Wassersportwirtschaft unterstrichen. „Die Boot Düsseldorf ist der perfekte Heimathafen für Wassersportler – von Neulingen bis hin zu Profis. Hier treffen sich Innovation, Inspiration und Fachkompetenz auf höchstem Niveau“, erklärte Messe-Director Petros Michelidakis.
In 16 Messehallen sind 1.500 Aussteller aus 67 Ländern an Bord. Sie präsentieren auf einer Fläche von 220.000 Quadratmetern Neues und Bewährtes aus der Welt des Wassersports von der Superjacht bis zum Schlauchboot. Für Jedermann sei etwas im Angebot, betonen die Veranstalter – für Segler, Motorbootfahrer, Wassersportfans und Familien – Wassersport zum Mitmachen und das in allen Facetten.



Auch 2025 zählt der Branchenführer zu den besucherstärksten Messen am Standort Düsseldorf. Für Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ist sie „ein herausragendes Flaggschiff – und das obwohl Düsseldorf 300 Kilometer von der nächsten Küste entfernt liegt“. Die Messe stärke die internationale Position Düsseldorfs als bedeutender Messestandort. Sie diene zudem als Plattform für Geschäftsabschlüsse und Networking, was positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt hat.
„Von der Boot, die Besucher und Aussteller aus der ganzen Welt anzieht und die Stadt als globalen Knotenpunkt für Wassersport und maritime Innovationen etabliert, profitieren während der Messelaufzeit Region und Wirtschaft insgesamt und unmittelbar das Gastgewerbe (Hotellerie und Gastronomie), Handel und Eventflächen“, sagt IHK-Referentin Tina Schmidt. Zudem wirke sie sich durch ihre internationale Strahlkraft positiv auf das Image der Landeshaupt Düsseldorf und ihres attraktiven Umlands aus.
Das kann Cyrus Heydarian, Managing Director des Grand-Hotels Breidenbacher Hof, nur bestätigen: „Die Boot hat einen weltweiten Klang. Sie gehört zu Düsseldorf wie der Rhein. Unser Haus ist während der Messelaufzeit komplett ausgebucht. Internationale Gäste sind in der Stadt unterwegs und beflügeln die Umsätze von Handel, Hotellerie und Gastronomie.“


„Von den erwarteten insgesamt 200.000 Besuchern kommen 70.000 aus über 120 Ländern. Sie reisen selbst aus Australien und Taiwan, den Fidschi-Inseln und Papua-Neuguinea an“, betont Messe-Director Petros Michelidakis. Schon jetzt zeichnet sich eine deutliche Zunahme des Interesses der internationalen Gäste – aus dem europäischen Ausland sowie aus Nordamerika und den asiatischen Ländern – ab. Diese nutzen vor allem auch das breite Angebot der Landeshauptstadt. So können beispielsweise Hotels direkt auf der Internetseite der Boot gebucht werden.
Rund um Innovationen, Mitmachangebote und sportliche Highlights hat sich die Boot einen Namen als Plattform für nachhaltige Technologien und Initiativen wie das „blue innovation dock“ gemacht. Als eines der Messe-Highlights gilt die Verleihung des Ocean Tribute Awardswährend der Blue Motion Night mit 500 geladenen Gästen. Der Oscar unter den Gewässerschutzpreisen, initiiert von der Wassersportmesse Boot Düsseldorf, zusammen mit den Partnern Deutsche Meeresstiftung und der monegassischen Fürst Albert Stiftung, zeichnet seit 2018 Menschen, Projekte oder Initiativen für ihre innovativen und nachhaltigen Ideen zum Schutz der Meere aus.
Der diesjährige Gewinner, Ambiente Europeo mit seinem Citizen-Science-Programm SeaLabs, überzeugt durch einen Ansatz, der Segler zu Forschern macht. Mit erschwinglicher Sensortechnologie und einer benutzerfreundlichen App sammeln Freiwillige Daten in entlegenen Meeresregionen. Diese Informationen fließen in eine Open-Source-Datenbank ein, die weltweit genutzt wird, um politische und wissenschaftliche Entscheidungen zu untermauern.

„Jeder Törn wird zu einer Expedition, die nicht nur Wissen schafft, sondern auch Bewusstsein“, erklärte Luise Wagner, die den mit 20.000 Euro dotierten Preis entgegennahm. Als Laudatorin begeisterte Denise „Dee“ Caffari das Publikum. Die Britin ist insgesamt sechs Mal um die Welt gesegelt. Im Jahr 2006 war sie die erste Frau, die als Einhandseglerin – allein auf dem Boot – die Welt nonstop gen Westen umsegelte. Sie lobte SeaLabs in den höchsten Tönen: „Der Ozean ist ein Barometer für die Gesundheit unseres Planeten. Um dies zu verstehen, brauchen wir Daten, die wir nutzen können, um wichtige Entscheidungsträger über politische Veränderungen und deren Auswirkungen aufzuklären und zu informieren. Bürgerwissenschaft ermöglicht eine viel größere Reichweite und hoffentlich einen schnelleren Wandel zum Besseren.“ Denn wenn sich nichts ändert, rechnen Experten damit, dass es bis 2050 mehr Microplastik im Meer geben wird als Fisch.
Wie übrigens bereits Kinder und Jugendliche zum Schutz dieser wertvollen Lebensräume beitragen können, demonstriert der gemeinsame Aktionsstand des Aquazoo Löbbecke Museums und der Messe boot. Dort dreht sich für die kleinen Messegäste alles um die Vielfalt, Schönheit und die ökologische Bedeutung der heimischen Süßgewässer. Und es gibt sogar ein „Maritimes Klassenzimmer“ als Lernort für Schulklassen, wo Plankton mikroskopiert wird, Gewässertiere bestimmt und gezeichnet werden.