CARL FUHR: Stark für die Schlüsselregion

Der Spezialist für Schlösser und Beschläge ist seit 125 Jahren Mitglied der IHK. Mittlerweile sitzt an der Spitze des Familienunternehmens die fünfte Generation.

IHK Magazin Photo : Andreas Endermann

Text: Nina Mützelburg, Fotos: Andreas Endermann
Die CARL FUHR GmbH & Co. KG hat in Heiligenhaus ihren Sitz natürlich auf der Carl-Fuhr-Straße. Sie wurde zwar nicht nach der Firma benannt, sondern nach dem Enkel des Firmengründers. Dieser war der erste Nachkriegsbürgermeister von Heiligenhaus. 18 Jahre war er das Stadtoberhaupt. 2004 erst wurde die damalige Oststraße nach ihm umbenannt. Trotzdem macht es deutlich, wie sehr die Familie Fuhr und mit ihr das Unternehmen in Heiligenhaus und der Region verwurzelt ist. Mittlerweile wird der Familienbetrieb in fünfter Generation von Andreas Fuhr geleitet – auch er engagiert sich sehr für seine Heimatstadt.
Seit 125 Jahren ist die FUHR Mitgliedsunternehmen bei der IHK, gegründet wurde sie jedoch bereits 1859, ganz klassisch für die Region, als Ein-Mann-Betrieb für kleinere Beschläge. „Damals gab es keine Zunftbeschränkungen und aufgrund seiner geografischen Lage war das Land hier immer sehr unfruchtbar, also auch für Bauerinnen und Bauern eher ungeeignet. Um ein Auskommen zu haben, haben sich die Menschen hier die Rohstoffe aus der Region geholt und angefangen zu schmieden“, erklärt Andreas Fuhr. Viele Unternehmen seien auf diese Weise gewachsen. So groß und so etabliert wie CARL FUHR sind allerdings wenige. Denn aus der kleinen Schmiede ist ein namhafter Hersteller für hochwertige Verriegelungslösungen mit der Spezialisierung auf Produkte und Systeme für die innovative Türsicherheit geworden. 

Fotos: CARL FUHR GmbH & Co. KG

260 Mitarbeitende arbeiten heute am Standort Heiligenhaus. Hinzu kommen Tochtergesellschaften in Großbritannien, Polen und den Niederlanden mit weiteren 60 Mitarbeitenden dort und im Außendienst. In Deutschland ist FUHR auf dem Gebiet der Mehrfachverriegelungen einer der Marktführer, doch auch im Ausland wird die Sicherheit made in Heiligenhaus geschätzt. Zweidrittel der Produktion findet den Weg über die Grenzen. Was früher eine reine Handwerksleistung war, ist in den vergangenen Jahren immer technischer geworden. „Die mechanische Verriegelung ist noch die Grundlage für sichere Türen. Das Schließen ist komfortabler geworden, doch auch der Zugang hat sich verändert. Per Fingerabdruck, Handy oder Funk werden heute Türen geöffnet“, sagt Andreas Fuhr.
Mit ihren technologischen Innovationen besetzen die Heiligenhauser eine Nische – so konnte sich der Betrieb über die vielen Jahre hinweg am Markt behaupten, meint Andreas Fuhr: „Durch unsere Größe sind wir in der Lage auf individuelle Kundenwünsche einzugehen und erarbeiten mit dem Kunden gemeinsam Lösungen.“ Voraussetzung ist, dass anschließend die Serienproduktion hochwertiger Lösungen folgt, ohne dabei den Fokus auf den reinen Massenmarkt zu legen. Zielgruppe sind Händlerinnen und Händler mit starkem technischen Know-how, die gute Mengen auf hohem Niveau umsetzen. „Durch diese Fokussierung konnten wir bereits viele Krisen bewältigen. Durch unsere Stärken und unsere Verbundenheit mit der Region wird das auch mit der aktuellen Baukrise so sein“, so der Geschäftsführer.

Bei CARL FUHR hat man die Nachhaltigkeit im Blick

Er sitzt jetzt seit zehn Jahren an der Spitze des Familienunternehmens. Für ihn war eigentlich schon immer klar, dass er einmal den Betrieb übernehmen möchte. Als sein Eltern starben, war der heute 40-Jährige allerdings erst 17 Jahre alt. „Übergangsweise wurde ein Geschäftsführer eingesetzt. Das waren die einzigen Jahre in der Geschichte des Unternehmens, in denen es nicht von einem Familienmitglied geführt wurde“, sagt Fuhr. Für sein Studium und erste Jobs hat er dann Heiligenhaus verlassen – immer mit dem Ziel, in die Heimat und das Familienunternehmen zurückzukehren. „Ich bin sehr stark mit der Region verbunden“, sagt er. Und Fuhr setzt sich für sie und die Unternehmer ein. Er sitzt im Vorstand des Unternehmerverbands Schlüsselregion e.V. und im IHK Ausschuss Heiligenhaus. In den kommenden Jahren will der Unternehmer den Betrieb weiter vergrößern und noch nachhaltiger aufstellen. „Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt mich sehr. Da legen wir auch bei unseren Zulieferern Wert drauf“, sagt er. Das macht er auch, um das Unternehmen weiter zukunftsfähig zu halten. Denn theoretisch könnte irgendwann die sechste Generation in die Chefetage einziehen, geboren wurde sie bereits. „Sie sollen später einmal das machen, was sie glücklich macht. Aber schön wäre es natürlich schon, wenn sie Interesse am Unternehmen hätten“, sagt Andreas Fuhr.

Blick in die Produktion bei der CARL FUHR GmbH & Co. KG.

Blick in die Produktion bei der CARL FUHR GmbH & Co. KG.

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