Text: Dagmar Haas-Pilwat, Fotos: Micheal Lübke
Das Fazit von Veranstalter und Publikum zur DFD 2022 war einhellig: Wirklich gelungen! Stimmung gut, Wetter gut und nach den zähen Corona-Monaten überzeugte die zweite Mode-Festival-Edition mit Überraschungen, Partys zu Lande und zu Wasser, Modenschauen und Events rund um die Königsallee. Ein gelber Oldtimer-Omnibus wurde umfunktioniert zum Backstage-Bereich für die Models, die bei einer bislang einmaligen Aktion auf der gesperrten Trinkausstraße über den fast 20 Meter langen Laufsteg liefen und aktuelle modische Highlights von Marken wie Unique, Wunderwerk aus Düsseldorf-Flingern und Marc Cain präsentierten.
Ein starker Modestandort
Auf dem Corneliusplatz war ein Mini-Eiffelturm die Attraktion. Dort setzte unter großen Publikumsandrang das französische Label Lancôme seine Duftmarken. Sephora hatte eine Beauty-Kirmes mit Wurfspielen, Entenangeln, knusprigem Popcorn und Glücksrad aufgebaut. Bei Peek & Cloppenburg zeigte sich General Sales Manager Norbert Sandrock begeistert von der Gute-Laune-Sommer-Aktion. Im Schaufenster des Weltstadthauses sorgten die DJs Strandpiraten und Maddi Bu aus Berlin für Shopping-Stimmung. Andreas Rebbelmund, Geschäftsführer von Breuninger, ließ Hostessen Schlüssel für einen Tresor verteilen, wobei der passende dann zu einem hochwertigen Paar Schuhe führte. Andreas Stolz (Art Invest), Initiator der Outdoor-Oase am Kö-Bogen mit Liegestühlen, Chillout Sounds, Drinks und Food Trucks freute sich über die Resonanz der Besucher von nah und fern.
In der Innenstadt und erstmals auch im Lorettoviertel bildeten sich während der DFD 2022 überall dort lange Schlangen, wo das Publikum in den rund 100 teilnehmenden Geschäfte mit besonderen In-Shop-Aktivitäten, Rabattaktionen, Tanz-Performances und Live-Musik hautnah das Modebusiness erlebten. Denn zum zweiten Mal gingen auf Initiative von Wirtschaftsförderung und Fashion Net Verein die Düsseldorf Fashion Days über die reine Kollektions-Order in den 600 Showrooms und auf den Messen hinaus und rückten den lokalen Einzelhandel in einer „Festival Edition“ in den Fokus.
„Unsere Landeshauptstadt steht für Kultur, Genuss, Lifestyle und natürlich Mode. Hochfrequentierte Ordertage im Winter und Sommer bieten dem nationalen und internationalen Publikum ein geballtes Ordergeschäft. Mit dem DFD Festival werden wir Düsseldorf öffentlich weiterhin stark als Modehauptstadt Deutschlands positionieren“, sagte Wirtschaftsdezernent Dr. Michael Rauterkus. „Wir zeigen modisch Flagge. Brancheninsider und Verbraucher können hautnah erleben, was es heißt, Mode fortschrittlich weiterzudenken“, betonte er. „Düsseldorf ist und bleibt ein starker Standort“, erklärte Angelika Firnrohr, Geschäftsführerin Fashion Net.
DFD 2022 soll Mode und Lifestyle stärken
Für Dirk Büscher, Managing Direktor von Marc Cain (das Label betreibt einen Store auf der Kö und den größten Schowroom in Halle 30 in Rath) ist es keine Frage, „dass wir alle Aktivitäten, die Mode und Lifestyle in dieser Stadt stärken, unterstützen“. Modeunternehmerin Wiebke Schilbock empfindet es als Glück, dass „wir hier vor Ort unsere Marke Delicate Love gegründet haben“. Düsseldorf sei bei aller Digitalisierung und den Umbrüchen, die Industrie und Handel erleben, nach wie vor der zentrale Order-Platz in Deutschland. „Wenn die Stadt dann noch mit ergänzenden Konzepten für volle Geschäfte und gute Stimmung sorgt, dann geht es uns als Herstellern auch gut“, so Schilbock.
Ähnlich äußert sich Joachim Klüner, der als Einkäufer für ein Modehaus in Minden 80 Tage im Jahr in den Showrooms unterwegs ist. Er wünscht sich mit Blick in die Zukunft, dass die DFD noch stärker das Zusammenspiel von „Fashion, Beauty, Schuhe und Lifestyle fördert, denn Mode lebt von Glamour und Infotainement“. „Die DFD sind für uns als Marke extrem wichtig“, sagt Verena Demma von Baldessarini und ergänzt: „Die Stadt besitzt eine super Infrastruktur und Anbindung in alle Länder und jeder große Player besitzt mindestens einen Showroom in Düsseldorf, sodass mehrere Marken in einem Schlag begutachtet werden können.“
„Diesmal wollten wir Flagge für Düsseldorf zeigen“
Felicitas Gutjahr, Modehersteller Riani
Die Modebranche zeigt sich insgesamt zuversichtlich. Trotz der Rahmenbedingungen und der Fragen, die die Planung der Sortimente für die Saison Frühjahr/Sommer 2023 mit Blick auf Inflation, Konsumstimmung und Kostenexplosionen erschweren. Was das Ordergeschäft betrifft, war es während der DFD 2022 eher ruhig, aber die Unterschiede zwischen Showrooms waren auch groß – in manchen war sichtlich viel los, während andere häufig leer standen. Auffallend war die Rückkehr internationaler Einkäufern.
Von einer schweren Saison spricht Ulrike Kähler, Geschäftsführerin des Messeveranstalters Igedo. Ihr Event, die Fashn Rooms auf dem Areal Böhler, blieb sowohl bei den Aussteller- als auch bei den Besucher-Zahlen unter den Erwartungen. Aline Müller-Schade, Veranstalterin der Supreme-Messe, resümierte: „Ging es früher in Düsseldorf ‚ums Ganze´ für den Auftakt der Orderplanung und -Platzierung, so ist diesmal Zurückhaltung an der Tagesordnung gewesen.“
Nichtsdestotrotz fanden endlich auch wieder Dinner, Treffen und Partys statt. „Wir freuen uns, Gastgeber für Einkäuferinnen und Einkäufer sowie für die nationale Medienlandschaft zu sein und zu Deutschlands größtem Branchenfest – dem Fashion Net Get Together – in den Rheinterrassen einzuladen“, so Rauterkus. Ibiza-Feeling im lässig-lockeren Boho-Style erwartete dort mit Blick auf den Rhein die 950 Gäste. Influencerinnen wie Alexandra Lapp, Mrs. Bella, Ann-Kathrin Götze sowie die Moderatorinnen Verena Kerth und Prinzessin Elna-Margret zu Bentheim standen neben den Entscheidern der Modebranche auf der Gästeliste. „Bislang haben wir stets in Berlin groß gefeiert. Doch diesmal wollten wir Flagge für Düsseldorf zeigen. Die Stadt hat sich nach zwei Corona-Jahren als stabiler, zuverlässiger Business-Standort behauptet. Hier haben wir unseren Showroom und hier verkaufen wir unsere Kollektionen“, sagt Felicitas Gutjahr von Modehersteller Riani. „Und weil zu unserer Marke auch das Schiff ‚Blue Rhapsody´ passt, haben wir zu einem Fashion Festival auf dem Rhein eingeladen.“ Die Promidichte war bemerkenswert. Auf dem roten Teppich versammelten sich unter anderem Natalia Wörner, Barbara Becker, Cathy Hummels, Bella Lesnik und Frauke Ludowig. Rebecca Immanuel, alias Sonja Zimmer aus der Serie „Bergdoktor“ war ebenso dabei wie die Schauspielerin Caro Cult. Aus Düsseldorf waren die Influencerinnen Anna Hiltrop und Gitta Banko vertreten.
Zum Finale des Party-Reigens trumpfte einer der bedeutendsten Bekleidungshersteller in Deutschland und Europa, die Bugatti Holding Brinkmann, im großen Stil auf. „Today, Tomorrow, Together“ war das Motto bei der Feier zum 75-jährigen Firmenjubiläum in den Kasematten am Unteren Rheinwerft, die mit Fashion Show zum Sonnenuntergang, Live-Musik und Kulinarik gebührend zelebriert wurde. Einer der Gäste war eigens aus Südafrika an den Rhein angereist.
Beitrag zum DFD 2021 im Online-Magazin der IHK Düsseldorf
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