Text: Natascha Plankermann, Foto: IHK Düsseldorf
Es grünt so grün auf Düsseldorfs Dächern und an den Fassaden der Unternehmen im Kreis Mettmann: Wenn sich Marcel Abel, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Immobilienausschusses sich etwas wünschen dürfte, dann wären es mehr Gebäudebegrünung in der Stadt und ihrer Umgebung. Nicht, weil es der Zeitgeist so will – sondern weil viele handfeste Gründe dafür sprechen. „Die Energieeffizienz von Gebäuden steigt, die Luftqualität verbessert sich, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten sich gerne im Grünen auf“, zählt Abels einige Argumente auf. Immobilienbesitzer aller Branchen, Vermieterinnen und Vermieter, aber auch Mieterinnen und Mieter könnten schon mit kleinen Begrünungsimpulsen zu einem besseren Klima beitragen und davon profitieren, dass ihre eigenen Kosten sinken: So verbrauchen begrünte Klimaanlagen laut Abels im Sommer deutlich weniger Energie, um Gebäude zu kühlen.
Bepflanzte Fassaden steigern Gebäudewert
Hinzu komme, dass Investoren vor einer Investition zunehmend danach fragten, wie ein Unternehmen seine Klimaziele erreichen wolle – ein wichtiger Faktor in Zeiten der Immobilienkrise, ergänzt Marion Hörsken, IHK-Geschäftsführerin Branchenbetreuung. Frank Merry, Direktor bei dem Beratungsunternehmen People Culture Operations, ISS Facility Services, weist darauf hin, dass grüne Fassaden und Dächer den Wert von Gebäuden steigern. Das Interesse der IHK-Mitgliedsunternehmen an entsprechenden Projekten ist groß. Deshalb legt die IHK jetzt den Impulsgeber „Gebäude – Flächen – Quartiere: Besseres Klima durch Begrünung“ vor.
Bei Gebäudebegrünung mit wenigen Mitteln etwas bewegen
Die 35-seitige Broschüre soll Mut machen, mehr Kletterpflanzen, aber auch Kräuter, Blumen und Bäume wachsen zu lassen – auf den Dächern von Büro-, Verwaltungs- und Wohngebäuden ebenso wie auf Stadien, Parkhäusern oder anderen öffentlichen Gebäuden. Wie das aussehen kann, zeigen Beispiele von grünen Projekten, die auf neuen und in die Jahre gekommenen Immobilien umgesetzt wurden. „Auch mit wenigen Mitteln kann man einiges bewegen, zum Beispiel einen Parkplatz entsiegeln oder die Fassade einer Schreinerei begrünen. Es muss nicht gleich ein teures Prestigeprojekt sein“, betont IHK-Vizepräsident Abels. „Eine Machbarkeitsstudie kann dabei helfen, herauszufinden, welche Art von Begrünung sich für das jeweilige Gebäude eignet und welche Pflanzen dazu passen. Auch die Folgekosten können so ermittelt werden. Die Erfahrung wächst sich mit jedem Projekt“, ergänzt Frank Merry.
Entscheidungsbaum für die Umsetzung von Projekten
Hat sich ein Unternehmen für mehr Gebäudebegrünung an der Fassade oder einem Garten in der Stadt für die Mitarbeitenden entschieden, zeigt ein „Entscheidungsbaum“ auf Seite 25 der Broschüre, wie die einzelnen Schritte auf dem Weg zum Ziel aussehen. „Das ist eine Art Checkliste, um die Begrünung zu planen und umzusetzen – ganz konkret und quasi hemdsärmelig. Sollten danach noch Fragen offen sein, helfen die Ansprechpartner bei der IHK gerne weiter“, erklärt Abels. Praktische Hinweise werden sowohl für Bestandsgebäude als auch für Neubauten gegeben. Auch Kostenfaktoren wie die Investition in Rankgitter für Kletterpflanzen, die auch bewässert und gelegentlich gedüngt werden müssen, sind aufgelistet. Ein umfangreicher Anhang gibt einen Überblick über die aktuellen Förderprogramme und Möglichkeiten der Unterstützung von Bund und Land. Und weil diese Programme immer wieder aktualisiert oder ergänzt werden, steht die Broschüre mit den geltenden Angaben auch digital und zum Download zur Verfügung.
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