Text: IHK-Redaktion, Fotos: IHK Düsseldorf
Entspannt ging es am Abend des 30. August in der Dr. Thompson’s Seifenfabrik an der Erkrather Straße in Düsseldorf zu. Rund 600 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hatten sich zum IHK-Sommerempfang getroffen. Nachdem die Pandemie in den vergangenen zwei Jahren die traditionellen IHK-Jahresempfänge im Januar in die digitale Welt gezwungen hatte, fand das Netzwerktreffen der IHK-Vollversammlung in diesem Sommer in größerem Rahmen statt – und die Gäste genossen das Get-together umso mehr. „Es tut gut, in all die bekannten wie auch noch unbekannten Gesichter zu schauen und nach all der Zeit der Kontaktbeschränkungen wieder das IHK-Netzwerk aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu pflegen“, brachte IHK-Präsident Andreas Schmitz die Stimmung in seiner Begrüßung auf den Punkt.
Herausfordernde Zeiten
Auch wenn der laue Spätsommerabend zum gemütlichen Beisammensein aufrief, blieben die aktuellen politischen Themen und Krisen nicht außen vor. Zu ihnen fand der IHK-Präsident deutliche Worte: „Wir leben in unglaublich herausfordernden Zeiten, wie sie meine Generation zumindest hier in Deutschland bis dato wohl noch nicht gesehen hat“, so Schmitz. „Die Welt, wie sie sich uns heute darstellt, hat wenig Ähnlichkeit mit der hinter uns liegenden Ära der Berechenbarkeit“, sagte der IHK-Präsident mit Blick auf den Krieg in Europa, Energie- und Nahrungsmittelknappheit, Lieferengpässe, Fachkräftemangel, explodierende Preise und steigende Zinsen sowie immer neue COVID-19-Wellen und Naturkatastrophen. Angesichts des bereits sechs Monate andauernden Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine gab er ein klares Bekenntnis ab: „Die Wirtschaft in der Region Düsseldorf und im Kreis Mettmann steht hinter den Sanktionen, die die Europäische Union und ein Teil der Weltgemeinschaft gegen Russland verhängt haben. Wir stehen an der Seite der Ukraine!“
Ehrengast des Abends war Mona Neubaur, die neue Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie sprach in einem Live-Talk mit IHK-Präsident Andreas Schmitz zur aktuellen Lage in Nordrhein-Westfalen. Mit Blick auf die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferungen richtete Schmitz einen klaren Appell an die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger, auch vermeintlich unpopuläre Energieträger zur Überbrückungsversorgung in die Planung einzubeziehen. Es gelte, den Weg hin zur Klimaneutralität für die Wirtschaft und Industrie weiter zu forcieren.
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur sagte: „Um uns von russischen Energieträgern unabhängig zu machen, sind kurzfristige Entscheidungen notwendig, die mit Blick auf unsere Anstrengungen für mehr Klimaschutz natürlich schmerzhaft sind. Zu unseren Zielen stehen wir dennoch felsenfest: Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Dafür treiben wir den Ausbau der erneuerbaren Energien und den nachhaltigen Umbau unseres Energie- und Wirtschaftssystems beschleunigt voran.“
Goldene Ehrenmedaille der IHK für Christine Jülicher
Beim IHK-Sommerempfang wurde Christine Jülicher mit der Goldenen Ehrenmedaille der IHK Düsseldorf geehrt. „Christine Jülicher ist in vielerlei Hinsicht eine Pionierin“, so IHK-Ehrenpräsident Professor Dr. Ulrich Lehner in seiner Laudatio. Mit Anfang 30 kandidierte sie als Einzelunternehmerin für die Vollversammlung der IHK und wurde gewählt – zu einer Zeit, in der der Frauenanteil in der Vollversammlung noch deutlich unter zehn Prozent lag. 1999 war sie mit 36 Jahren seinerzeit das bisher jüngste Mitglied und die erste Frau im Präsidium der IHK Düsseldorf. Im Präsidium war sie als Vizepräsidentin bis 2007 aktiv. „Christine Jülicher nahm ihre Rolle an und verstand sich gleichermaßen als Stimme für die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer, für die Kleingewerbetreibenden und für die Unternehmen des niederbergischen Raums“, so Lehner. Neben ihrem Engagement in verschiedenen IHK Fachausschüssen war Jülicher zudem viele Jahre aktive Wirtschaftsjuniorin und gründete den ersten Betriebskindergarten Juniorwelt e.V. in Velbert. Seit 2007 ist Christine Jülicher Ehrenmitglied der IHK Vollversammlung.
Lebhafter Austausch beim IHK-Sommerempfang
Die Gäste des IHK-Sommerempfangs nutzen das anschließende Get-together für lebhafte Gespräche. „Der Austausch zwischen Politik und Wirtschaft ist ernorm wichtig. Denn nur gemeinsam können wir die Herausforderungen dieser Zeit meistern“, so Angela Erwin, Mitglied der CDU-Fraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen. Dabei waren alle froh, sich nach der langen, pandemiebedingten Auszeit persönlich wieder treffen zu können. „Wir brauchen unsere Gesprächspartner, wir brauchen unser Netzwerk. Wir müssen als Unternehmer die Möglichkeit haben, untereinander, aber auch mit der Verwaltung zu sprechen, um neue Ideen zu entwickeln und über Themen und Möglichkeiten zu diskutieren“, sagte Arnd Denkhaus, Geschäftsführer der Denkhaus GmbH, Düsseldorf.
Ähnlich sah es Karin-Brigitte Göbel, Vorsitzende des Vorstandes der Stadtsparkasse Düsseldorf: „Es sind die kleinen Gespräche am Rande, die so viel bewirken. Und genau die konnten gar nicht stattfinden.“ Das gilt auch mit Blick auf die Verbindung von Düsseldorf und dem Kreis Mettmann. „Diese Treffen sind von großer Bedeutung. Die Wirtschaft, die Menschen leben davon, dass man sich kennt und austauscht“, so Dirk Lukrafka, Bürgermeister der Stadt Velbert. Dr. Peter Mullen, Managing Partner der Sunbird Images OHG, Wülfrath, brachte die Stimmung auf den Punkt: „Wir sind alle froh, aus der virtuellen Welt wieder in die echten Meetings zu gehen.“
Stimmen zum IHK-Sommerempfang 2022
Dr. Peter Mullen, Managing Partner der Sunbird Images OHG, Wülfrath
Beitrag zum digitalen IHK-Jahresempfang 2022
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