Innovationssemester: jung, dynamisch, innovativ

Innovationssemester
Leuchtturm der Wissensregion Düsseldorf ist das Innovationssemester – es bietet verschiedene Kurse und interdisziplinären Austausch.

Text: Nina Mützelburg, Fotos: Melanie Zanin
Die Region Düsseldorf verfügt mit ihren zahlreichen Institutionen über ein enormes Wissen. Dabei sind keineswegs nur die Universität, die Hochschulen und Forschungsorganisationen gemeint. Auch Banken wie die Kreissparkasse Düsseldorf, die Kammern, die Stadt, die Wirtschaftsförderung, Kunst und Kultur sowie Unternehmen – beispielsweise Henkel – verfügen über großes Know-how. In der Wissensregion Düsseldorf haben sie sich zusammengetan, mit den Zielen, innovative Ausbildungsformate für die Arbeitswelt von morgen voranzubringen, die gemeinsame Interessenvertretung in die Hand zu nehmen und den Standortfaktor „Wissen“ in der Region besser zu verankern. Eines dieser Formate ist das Innovationssemester. „Alle treibt die Idee an, dass wir gemeinsam durch Wissen die Region nach vorne bringen können. Zuvor haben alle Mitglieder in ihren Bereichen gearbeitet, geforscht und Wissen vermittelt. Durch die Vernetzung und das interdisziplinäre Arbeiten können wir stärker sichtbar machen, welches Potenzial in der Region steckt“, sagt Geschäftsführer Dr. Kai de Weldige. 22 Mitglieder hat der eingetragene Verein momentan, der sich mit seinem Angebot an Studierende, Auszubildende, Arbeitgeber und Fachkräfte, Forschende und Kulturschaffende sowie an alle wissbegierigen Bürgerinnen und Bürger wendet. Mit dabei ist auch die IHK Düsseldorf.

Das Innovationssemester ist in Deutschland einmalig

„Uns geht es darum, Gräben zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung zu überwinden. Wir müssen die Bildungslandschaft als Ganze in den Blick nehmen, damit wir jedem jungen Menschen und jeder Fachkraft in der Region Düsseldorf das Versprechen geben können: Ihr findet hier in der Wissensregion Düsseldorf das passende Angebot, um euch weiterzuentwickeln“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Um zu ermitteln, welche Sorgen und Nöte in der Region herrschen, gibt es die Mitgliederversammlung. Der darin ermittelte Bedarf hat zum Beispiel dazu geführt, dass die Wissensregion sich internationalen Fachkräften angenommen hat. Gemeinsam begrüßen die Institutionen den Nachwuchs aus der ganzen Welt, bieten Deutschkurse an und sorgen für einen Austausch über das Leben in der Stadt. „Wir bemühen uns, Fachkräfte in die Region zu locken. Und wir zeigen auch im Kontext bestimmter Übergangsphasen, zum Beispiel zwischen einem Bachelor- Studium und dem Berufseinstieg, auf, was es in der Region für Möglichkeiten gibt“, sagt de Weldige. Leuchtturm der Wissensregion Düsseldorf ist allerdings das Innovationssemester. In dem deutschlandweit einzigartigen Projekt können junge Menschen aus den Bereichen Ausbildung, Universität oder Beruf an Kursen verschiedener Institutionen und Unternehmen in ganz Düsseldorf teilnehmen und dabei die Grenzen ihres Bildungszweigs überwinden. „Dabei ist der Weg das Ziel. Es geht darum, dass man Hochachtung vor anderen Bildungsgraden bekommt, Teamwork lernt und neue Blickwinkel kennenlernt. Die Teilnehmenden erlernen Schlüsselkompetenzen für erfolgreiches Arbeiten der Zukunft“, so der Geschäftsführer.


Die Dozierenden können sich beim Innovationssemester zudem an Themen wagen, die sie schon immer einmal untersuchen wollten. Prof. Dr. Friederike Meßler von der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf gibt den Kurs „Der Dorfplatz der Zukunft – New Work neu gedacht“. „Ich behandele gerne innovative Themen, die einen aktuellen Wert haben. Sonst bin ich häufig im Rahmen der Seminare an der Fachhochschule an enge Vorgaben gebunden. In dem Seminar befassen wir uns mit der Frage, wie das Leben der Zukunft aussehen könnte, welche Bedürfnisse wir haben und wie diese mit der Nutzung vorhandener Ressourcen zu vereinbaren sind“, erklärt sie. Die Teilnehmenden spiegeln die Idee des Innovationssemesters dabei wider, denn die Gruppe ist eine breite Mischung verschiedenster Professionen und Altersgruppen, die sich in unterschiedlichen Phasen des Lebens befinden. Manche haben Kinder, einige sind noch jünger und haben gerade erst ihr Studium aufgenommen. Aber: Sie alle bringen ihre Sicht auf die Dinge ein. Mit Katja Kaltenbach vom Kiwifalter, einem familienfreundlichen Co-Working- Space mit Kinderbetreuung in Düsseldorf, hat sich Meßler eine Co-Dozentin ins Boot geholt, die nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch nah dran ist an der Thematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer brennen für diese Themen und wollen sich aktiv in die Stadtplanung einbringen. Da ist es mir ein wichtiges Ziel, dass das Seminar nicht nur auf der theoretischen Ebene stattfindet, sondern dass wir gemeinsam Lösungsvorschläge für die Realität erarbeiten“, sagt die Professorin. Die anderen der insgesamt sieben Kurse des Innovationssemesters beschäftigen sich mit Themen wie Kreislaufwirtschaft, Onlineredaktion und virtuelle Ausstellungen.


Weitere Beiträge zum Thema Wissensregion im Online-Magazin der IHK Düsseldorf

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