Digibox im Wandel

Text: Nina Mützelburg, Firmenfoto
Es war das Jahr, in dem Jan Ullrich die Tour de France gewann und Apple den ersten Power Mac G3 einführte – 1997. In diesem Jahr gründete Katrin Heidbreder die Digibox. Gestartet als Agentur für die digitale Text- und Bildbearbeitung, hat sie in den vergangenen gut 25 Jahren ihr Unternehmen zu einer Agentur für umfassende Marken- und Unternehmenskommunikation entwickelt. Behaupten konnte sie sich in diesem umkämpften Markt hauptsächlich durch zwei wichtige Eigenschaften, sagt die Düsseldorferin: Verbindlichkeit und Aufmerksamkeit. Verbindlichkeit ihren Mitarbeitern gegenüber und Aufmerksamkeit für die Wünsche und Nöte des Kunden. „Das Wichtigste ist, die richtigen Fragen zu stellen, sich auf den Kunden einzulassen und gut zuzuhören“, sagt sie.

Wachsen mit den Herausforderungen der Zeit

In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen diverse Krisen und Herausforderungen gemeistert, darunter die Dotcom-Blase von 2000, die Finanzkrise 2008 und schließlich auch Corona 2020. „Das waren alles Zeiten, in denen die Unternehmen Investitionen zurückgefahren haben, insbesondere die Etats für Werbung und Kommunikation“, sagt Katrin Heidbreder. Die vielleicht größte Herausforderung aber blieb die Digitalisierung, denn gestartet ist sie in einer Zeit, in der das Internet noch nicht allgegenwärtig war. Soziale Netzwerke waren Zukunftsmusik. Als gelernte Typografin und Drucktechnikerin ging es bei dem Geschäftskonzept von Digibox ursprünglich um die Druckvorstufe. „Schnell war aber klar, dass wir dabei nicht bleiben werden“, so die heute 57-Jährige. So ist das Unternehmen laufend mit den Herausforderungen der Zeit gewachsen. Dabei ist der Name „Digibox“ konstant geblieben. Ursprünglich für die Digitalisierung von Texten und Bildern gewählt, steht er heute für die digitalen Kommunikationswege.

„Wir stellen jedes Jahr unser Konzept auf den Prüfstand“

Katrin Heidbreder, Digibox

Unterstützt wird sie bei alldem von ihrem Team. Darunter sind Mitarbeitende, die von Beginn an dabei sind oder auch schon ihre Ausbildung bei Digibox gemacht haben. Und selbst ehemalige Kolleginnen und Kollegen bleiben der Digibox als Freelancer treu. „Das meine ich mit Verbindlichkeit. Mir ist es stets wichtig, meinen Mitarbeitenden und ihren Familien Sicherheit und Verlässlichkeit zu bieten“, erklärt sie die geringe Fluktuation. Diese Verantwortung trägt sie gerne, denn der Wunsch nach mehr Verantwortung und Selbstbestimmung war es, der sie einst überhaupt den Schritt in die Selbstständigkeit hat gehen lassen. Um diese Sicherheit bieten zu können, überprüft sie zusammen mit ihrem Team die Inhalte permanent. „Wir stellen jedes Jahr unser Konzept auf den Prüfstand und fragen uns: Wo müssen wir noch besser werden? Was ist gerade gefragt? Was braucht der Kunde zukünftig?“, sagt sie. Auf diese Weise hat sich das Portfolio des Unternehmens stetig erweitert. Auch, weil sie in der Krise immer Lösungen gefunden haben. Als beispielsweise während Corona sämtliche Messen abgesagt wurden, hat das Unternehmen einen  virtuellen Showroom und ein digitales Magazinformat für ihre Kunde entwickelt.

Blick für Details wird bei Digibox großgeschrieben

Das Programmieren von Internetseiten gehört ebenso zum Angebot, wie das Erstellen von Inhalten. Einer ihrer ersten Kunden war Sony. Für das japanische Unternehmen hat Digibox zweimal jährlich den Produktkatalog gestaltet. 1.000 Seiten in kürzester Zeit erstellen – eine logistische Höchstleistung. Oder die Zusammenarbeit mit hochrangigen Fotografen. Dabei habe sie sehr viel gelernt, berichtet die Unternehmerin: „Insbesondere, wie wichtig der Blick für Details ist.“  Über bekannte Namen wie BayerThyssenkrupp, Grillo und große metallverarbeitende Unternehmen fand sich der heutige Schwerpunkt bei technischen Unternehmen und Produkten. Katrin Heidbreder liebt die Herausforderung, komplizierte Sachverhalte und erklärungsbedürftige Themen so aufzuarbeiten, dass sich die jeweilige Zielgruppe angesprochen fühlt. Aber auch umfangreiche Projekte für verschiedene Verbände, Künstler, Kulturinstitute oder das Grimme-Institut, für das jährlich eine Preispublikation gestaltet wird, setzt die Digibox mit Leidenschaft um.
Seit 2021 ist Katrin Heidbreder Mitglied der IHK-Vollversammlung. Schon im Privatleben engagiert sich die Mutter einer Tochter viel ehrenamtlich und hat neben ihrer Aufgabe als Geschäftsführerin diverse Projekte. „Ich bin jemand, der die Dinge anpackt und Lösungen findet. Darum ist das Amt für mich eine weitere tolle Möglichkeit, mich einzubringen“, sagt sie.


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