Düsseldorfer Klimapakt: Energieeffizient im Fokus

Zahlreiche Unternehmen kamen zum Treffen des Düsseldorfer Klimapaktes. Die Zahl der Unterstützer des von der Stadt Düsseldorf, IHK, Kreishandwerkerschaft und Handwerkskammer initiierten Bündnisses wächst.

Düsseldorfer Klimapakt
Theresa Winkels, Leiterin der Wirtschaftsförderung bei der Landeshauptstadt Düsseldorf, mit den Gästen des Netzwerktreffens.

Text: Christopher Trinks, Fotos: Andreas Endermann
Klimaneutralität bis 2035 – mit diesem ehrgeizigen Ziel wurde der Düsseldorfer Klimapakt im Oktober 2021 gemeinsam von der Industrie- und Handelskammer, Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer, sowie der Wirtschaftsförderung und dem Umweltamt der Landeshauptstadt ins Leben gerufen. Seither haben sich bereits 45 Unternehmen in dem von IHK-Präsident Andreas Schmitz bezeichneten „Schulterschluss von Stadt, Handwerk und Wirtschaft“ eingereiht und die Klimaschutzvereinbarung unterzeichnet.

Düsseldorfer Klimapakt gewinnt immer mehr Unterstützer

Dabei wird die wachsende Zahl der Unternehmen, die beim Düsseldorfer Klimapakt dabei sind, von der neu gegründeten Geschäftsstelle nicht nur bei der Treibhausgas-Bilanzierung oder einer Beratung zu Förderoptionen unterstützt. Gezielt soll auch der Austausch der Unternehmen untereinander im Rahmen regelmäßiger Netzwerktreffen angeregt werden. Denn das angestrebte Ziel von jährlich maximal zwei Tonnen CO2-Ausstoß pro Einwohner stellt die Wirtschaft vor herausfordernden Transformationen, die ein gemeinsames Handeln voraussetzen. „Wir wollen Akteure, die bereits im Klimaschutz aktiv sind, mit denjenigen zusammenbringen, die in dem Bereich noch ein paar Schritte gehen wollen. Damit sollen Impulse ausgelöst werden“, sagte IHK-Geschäftsführerin Marion Hörsken, die das zweite Netzwerktreffen am vergangenen Dienstag gemeinsam mit Theresa Winkels, Leiterin der Wirtschaftsförderung bei der Landeshauptstadt Düsseldorf, moderierte. „Düsseldorf ist mit dem Klimapakt zum Pilot für viele weitere Kommunen in Nordrhein-Westfalen geworden, was uns sehr stolz macht“, sagte die Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung.

Klimaneutralität ist zudem ein Faktor, der in der Wirtschaft mehr und mehr zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen kann. Insbesondere die Energiekrise verdeutlicht, wie sich eine Umstellung zu einer nachhaltigen Produktion am Ende auszahlt. Daher standen die Workshops im Factory Campus an der Erkrather Straße diesmal auch gänzlich unter dem Stichwort Energieeffizienz. Hierzu informierte Thomas Nowak von der European Heat Pump Association über die wachsenden Anwendungsmöglichkeiten von Wärmepumpen, deren Markt im vergangenen Jahr einen rasant wachsenden Absatz zu verzeichnen hatte. „Nicht nur bei Einfamilienhäusern, sondern auch in der Industrie greifen inzwischen viele Unternehmen auf diese Technologie zurück“, sagte er. Frank Schäfer vom BET-Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH erläuterte unter anderem die riesigen Potentiale, welche die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus Produktionsprozessen eröffnen kann.

Lokale Kooperationen ermöglichen innovative Projekte

Ein Thema, das auch die Stadtwerke Düsseldorf verstärkt in den Blick nehmen. Dazu sprach Michael Zimmermann, Vertriebsleiter für Groß- und Individualkunden, über die Kooperationsmöglichkeiten, die sich aus der Nutzung industriell erzeugter Wärme als Nebenprodukt für ein klimafreundliches Fernwärme-Netz ergeben. Das jüngst geschlossene Beispiel der innovativen Klimaschutz-Kooperation zwischen den Stadtwerken Düsseldorf und der Firma Henkel bezeichnete er dabei als „Leuchtturmprojekt mit Vorbildcharakter, dem sich hoffentlich noch viele weitere anschließen“. Als erstes Unternehmen speist Henkel die nicht genutzte Kamin-Abwärme seines Kraftwerks am Standort Reisholz in das städtische Fernwärmenetz ein. Über 40 Prozent des Fernwärmeverbrauchs von Garath und Benrath können allein dadurch gedeckt werden.

Partner beim Düsseldorf Klimapakt können alle Unternehmen aus der Landeshauptstadt werden, die klimafreundlich wirtschaften möchten. Weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten des Düsseldorfer Klimapakts.

Die Initiatoren des Klimapaktes hoffen, dass sich noch weitere, zukunftsweisende und lokale Synergien über das Netzwerk ergeben könnten. So kamen zum Abschluss der Workshops noch einige Unternehmen aus Düsseldorf zu Wort, deren Expertisen unter anderem auf dem Bereich der digitalisierten Energieoptimierung liegen. Das Unternehmen Dabbel Automation Intelligence etwa bietet Software-Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz an, welche mithilfe maschinellen Lernens die Gebäudeleittechnik großer Bürogebäude energetisch analysiert und anschließend den Verbrauch vorausschauend optimiert. Auch der Softwareentwickler Fero Labs GmbH bietet zahlreiche Anwendungsbereiche für eine KI-gestützte Optimierung von Produktionsprozessen an, beispielsweise in der Schwerindustrie. Die Firma Poligy GmbH wiederum entwickelt innovative Bipolymere und Wärmepumpen, mit denen ungenutzte Abwärme direkt in Elektrizität umgewandelt werden kann.

Marion Hörsken, IHK Düsseldorf
IHK-Geschäftsführerin Marion Hörsken moderierte die Veranstaltung gemeinsam mit Theresa Winkles.

Beitrag zur Gründung des Klimapakts im Online-Magazin der IHK Düsseldorf

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