Starthilfe für Start-ups unter dem schönen Motto „Drink Local – Act Global!

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Text: Jürgen Grosche, Foto: Andreas Endermann
Christina Gudat hat 2019 ihr Beratungsunternehmen Entreprenelegance gegründet, das einerseits Imageberatung anbietet und in einem weiteren Projekt zum Ziel hat, deutsche Unternehmen zu begleiten, die nach Korea expandieren wollen. Nun besuchte sie die Start-up-Veranstaltung „Drink Local – Act Global!“, die zum Angebot der IHK Düsseldorf anlässlich der „Startup Woche 2024“ gehörte. „Ich suche neue Ideen und Impulse mit Blick auf deutsch-koreanische Beziehungen und bin interessiert an neuen Kontakten“, benannte sie zu Beginn ihre Erwartungen.

Drink Local – Act Global heißt übersetzt: Kommen Sie auf ein lokales, „rheinisches“ Getränk vorbei und tauschen Sie sich mit uns aus.

Hye Young Chung hat ihr Unternehmen ebenfalls vor fünf Jahren gegründet. Neben Business Development und Projektarbeiten gehört zum Portfolio der aus Korea stammenden Unternehmensberaterin ein Amazon-Shop, der ansprechende Living- und Lifestyle-Produkte vertreibt – derzeit nur in Deutschland. „Ich brauche Informationen darüber, was ich bei einer Expansion ins Ausland beachten muss“, fasst sie zusammen, was sie von der IHK-Beratung erwartet. „Und ich suche neue Kontakte.“

Neue Kontakte – die haben Christina Gudat und Hye Young Chung gleich gefunden – im persönlichen Austausch, als sie auf ihr Beratungsgespräch mit den IHK-Experten warteten. Im Gespräch stellten sie fest, dass dies genau dem entsprach, was sie suchten. Und natürlich die fachlichen Informationen, die sie aus ihren Einzel-Beratungsgesprächen mitnahmen.

15 Anmeldungen hatte das Team International der IHK Düsseldorf für den Nachmittag. „Wir sind Ansprechpartner zu allen Fragen rund um das Auslandsgeschäft“, beschreibt  Außenwirtschaftsreferent Robert Butschen das Aufgabenfeld des IHK-Teams. Über die Start-up-Woche hinaus haben Gründerinnen und Gründer, aber auch etablierte kleine und mittelständische Unternehmen viele Fragen rund ums Auslandsgeschäft, insbesondere, wenn sie den Schritt über die Grenzen erstmals wagen wollen. 

Katrin Lange IHK, Expertin für Nord- und Südamerika, Japan, Korea, Indien oder Australien und Neuseeland, im Beratungsgespräch.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IHK-Teams decken ein großes Themenspektrum ab und können damit junge und etablierte Unternehmen umfassend unterstützen. Zum Beispiel Dr. Elke Stoffmehl. Die Juristin und Spezialistin im internationalen Vertrags- und Wirtschaftsrecht kann zum Beispiel auf Stolpersteine im Vertragsrecht hinweisen. Im länderübergreifenden Geschäft müssen sich Unternehmen etwa damit befassen, welches Recht, welcher Gerichtsstand oder welche Vertragssprache zur Geltung kommen.

Darüber hinaus berät Dr. Elke Stoffmehl derzeit zu vielen Anfragen rund um die Lieferketten-Compliance. Da geht es etwa um die Bemühenspflicht: Welche Prüfungen muss ein Unternehmen veranlassen, was ist möglich und angemessen? Die IHK Düsseldorf und die IHK Mittlerer Niederrhein haben dazu das neue Netzwerk „Nachhaltiges Lieferkettenmanagement“ ins Leben gerufen, das bereits auf großes Interesse stößt. Am 4. Juli gibt es das nächste Netzwerktreffen.

Die IHK Düsseldorf verfügt über viel Länderkompetenz. Butschen ist Experte für Europa und den Nahen Osten. Hier wie in anderen Ländern geht es um Fragen wie: Wie liefert und bezieht man Waren ins/aus dem Ausland? Wie werden Zahlungen sichergestellt? Imke Neiteler wird angesprochen, wenn es im Greater China und die Asean-Staaten geht. Unternehmen befassen sich derzeit mit Themen wie die geopolitischen Spannungen in dem Raum oder dem Schutz geistigen Eigentums. Gerade mit Blick auf China interessieren sich viele auch für die Chancen im eCommerce und suchen kompetenten Rat, den die Expertin geben kann. „Das sind Themen, die auch für innovative Start-ups schnell relevant werden“, weiß die IHK-Beraterin.

Bei einígen Gesprächen innerhalb der Veranstaltung ging es um die CE-Regularien beim Import von Spielzeugware.

Wenn es um Nord- und Südamerika, Japan, Korea, Indien oder Australien und Neuseeland geht, können Unternehmen die IHK-Expertin Katrin Lange ansprechen. Bei der Start-up-Veranstaltung hatte sie vor allem zu Korea und den USA Anfragen. „Gründerinnen und Gründer suchen zum Beispiel Geschäftspartner. Wir können sie mit Netzwerken verbinden und auf Projekte hinweisen.“ Die Beraterinnen und Berater der IHK unterstützen Start-ups bei Fragen, wie sie die ersten Schritte auf Märkte im Ausland machen können, welche Finanzierungsmöglichkeiten und Fördermittel es gibt und welche Besonderheiten zu beachten sind. In diesem Jahr steht bei den nordrhein-westfälischen IHK die USA im Fokus. So wird zum Beispiel im November die Unternehmensreise „Markterschließung USA und Mexiko: Automotive and Smart Logistics” angeboten.

Auf vielfältige Netzwerke insbesondere in Afrika macht Oliver Wagener aufmerksam. Der derzeit bei der IHK Düsseldorf angesiedelte Business Scout der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) berät, unterstützt und begleitet vor allem mittelständische Firmen bei Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern. Zum Netzwerk gehören über 50 Partnerländer. Hinter der Agentur steht die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung tätig ist.

Ich bin überrascht über die vielen guten Informationen und mir wurden viele Sorgen genommen

Christina Gudat

Da sich viele technologieortientierte Start-ups mit der Grünen Transformation, erneuerbaren Energien, grünen Technologien, Systemen für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen, aber auch mit Gesundheitsthemen oder Medizintechnik beschäftigen, sei gerade Afrika ein interessanter Markt für sie, sagt Wagener. Er berät bei Fragen rund um Finanzierungsquellen, Vermittlung von Partnern oder Netzwerken.

Savas Poyraz, IHK-Experte für Zoll- und Außenwirtschaftsrecht sowie Handelspolitik, hatte beim Start-up-Treffen einige Gespräche rund um Zollfragen und Markteinstiegsvoraussetzungen geführt. Dabei ging es zum Beispiel um CE-Regularien beim Import von Spielzeugware oder um Fragen zum Textilimport. „Unternehmen spüren bei der Expansion große Unsicherheiten. Hier leisten wir Aufklärung und unterstützen die Unternehmen mit unserem Know-how und unseren Kontakten“, sagt Poyraz.

Nach ihren Beratungsgesprächen zeigten sich übrigens Christina Gudat und Hye Young Chung sehr zufrieden. „Ich bin überrascht über die vielen guten Informationen“, sagte Christina Gudat. „Mir wurden viele Sorgen genommen.“ Auch Hye Young Chung war vom Input überzeugt. Sie hatte nichts anderes erwartet: „Ich habe bei einem ähnlichen IHK-Treffen vor fünf Jahren meinen Steuerberater gefunden.“ Die Beratungen sind übrigens auch in mehreren Sprachen möglich, zum Beispiel auf Englisch, Niederländisch, Französisch, Türkisch und Chinesisch.

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