KI in der Ausbildung – aber sicher

Künstliche Intelligenz wird in der Arbeitswelt immer wichtiger. Darum erweitert das digitale Bildungsunternehmen BG3000 in Kooperation mit der IHK Düsseldorf sein Online-Lernprogramm „Kein Azubi ohne Digi“ um Module rund um Chancen, Risiken und Anwendungen der neuen Technologie.

Künstliche Intelligenz wird in der Arbeitswelt immer wichtiger. Darum erweitert das digitale Bildungsunternehmen BG3000 in Kooperation mit der IHK Düsseldorf sein Online-Lernprogramm „Kein Azubi ohne Digi“ um Module rund um Chancen, Risiken und Anwendungen der neuen Technologie.

Text: Gesa van der Meyden, Foto: death_rip – stock.adobe.com
Bereits seit mehr als einem Jahr ist „Kein Azubi ohne Digi“ bei vielen Unternehmen in der Region ein fester Bestandteil der Ausbildung. Das Online-Lernprogramm vermittelt Auszubildenden in sechs jeweils einstündigen Kursen grundlegendes Wissen, um sich in der digitalen Welt sicher zu bewegen. Woran erkenne ich Fake-News? Wie kann ich mich vor Cyber-Mobbing schützen? Welche Posts auf Social Media können meinem Unternehmen nutzen, welche schaden? Wie kreiere ich selbst wertvollen Content, und was muss ich über Quellenrecherche, Persönlichkeitsrechte und Datenschutz wissen?

Da junge Menschen schon in der Ausbildung Repräsentanten ihres Unternehmens im Netz sind und nahezu alle relevanten Arbeitsprozesse online stattfinden, ist ein sicherer Umgang mit den Anforderungen der digitalen Welt so elementar wie „Lesen, Schreiben und Rechnen“ sagt Simone Stein-Lücke, Gründerin und Geschäftsführerin von BG3000. Zu Beginn wurde das Programm „Kein Azubi ohne Digi“, das mehr als 1000 Auszubildende und 296 Ausbilderinnen und Ausbilder genutzt haben, durch das Land NRW gefördert und war für die Unternehmen kostenfrei. Seit der zweiten Runde bietet die IHK Düsseldorf in Kooperation mit BG3000 ihren Mitgliedsunternehmen das Programm als dreijährige Fortbildungsreihe über den gesamten Ausbildungszeitraum zu günstigen Konditionen und flexiblen Terminen an.

Ohne Künstliche Intelligenz geht künftig nichts

Ein Thema, das heute im Digitalen alles überstrahlt, ist Künstliche Intelligenz. „Sie hat schon heute einen riesigen Stellenwert in der Arbeitswelt. Ihre Bedeutung wird aber noch zunehmen. Ohne KI geht künftig nichts“, sagt Simone Stein-Lücke. Leider hinke Deutschland im Bereich digitale Bildung immer noch hinterher. Umso mehr freue sie sich darüber, dass das Interesse der Unternehmen an „Kein Azubi ohne Digi“ auch nach Ende der Förderung durch das Land nicht abgenommen habe. „Was viele Unternehmen und Azubis schätzen, ist der interaktive Charakter der sechzigminütigen Lernmodule. Die Nutzerinnen und Nutzer können aktiv mitwirken, sich einbringen, mit Experten zum Thema chatten und Gedanken mit Gleichaltrigen austauschen.“

„Ohne KI geht künftig nichts“

Simone Stein-Lücke, BG3000

Das gilt auch für neue Reihe „Fit für Künstliche Intelligenz im Firmenkontext“. Die neuen sechs Module geben einen Überblick über die Entwicklung von KI und ihre aktuelle Integration in Alltag und Arbeitswelt, zeigen Risiken auf und erklären, woran man echte von falschen Inhalten unterscheidet. Zudem erklären sie, was beim Prompting, also der Eingabe von Befehlen an die KI, wichtig ist und klären rechtliche und ethische Fragen rund um Urheberrechte, Quellenangaben und moralische Grenzen. Im abschließenden Modul geht um die künftige Rolle von KI in der digitalisierten Arbeitswelt.

Die größte Schwachstelle ist der Mensch

Simone Stein-Lücke möchte dabei eine Art kritische Begeisterung schaffen, wie zuvor schon bei allen anderen Modulen rund um digitale Bildung bei „Kein Azubi ohne Digi“. „Die Digitalisierung eröffnet uns Chancen, die früher undenkbar waren. Sie versetzt uns in die Lage, an den entlegensten Orten der Erde auf die Bibliothek der Harvard-University zuzugreifen, sie erlaubt uns, uns und unsere Ideen einem weltweiten Publikum zu präsentieren.“ Das sei zunächst einmal großartig.

„Die Digitalisierung eröffnet uns Chancen, die früher undenkbar waren.“

Simone Stein-Lücke, BG3000

Dennoch sei es wichtig, überlegt und reflektiert mit diesen gigantischen Möglichkeiten umzugehen. Das gelte insbesondere für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. „Die größte Schwachstelle dabei ist der Mensch“, sagt die Unternehmerin. „Ein uninformierter oder sogar missbräuchlicher Einsatz von KI kann großen Schaden anrichten. Darum möchten wir den Auszubildenen in den Unternehmen zeigen, wie sie sich und ihren Arbeitgeber davor schützen können.“

Wer die Gefahren kennt, kann umso gezielter mit der digitalen Superkraft umgehen, die laut Stein-Lücke diverse Aufgaben im Joballtag übernehmen wird, die heute noch von Menschen erledigt werden. Angst davor, dass dadurch viele ihren Job verlieren, hält sie für unbegründet, im Gegenteil. „Künstliche Intelligenz wird mehr Jobs schaffen als vernichten. Es werden neue Aufgabenfelder entstehen und damit neue Arbeitsplätze“.


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