Mit Power in die Ausbildung

Junge Menschen bauen sich in Deutschland ein neues Leben auf und starten mit Power in die Ausbildung. Ein Beispiel.

Vom Geflüchteten zum Azubi
Auszubildende, Khlud Khalil Hussein, Ausbilder Tim Matzaitis und Rachid El Mellah, Willkommensloste bei der IHK Düsseldorf (von links).

Text: IHK-Redaktion, Foto: Wilfried Meyer
Immer mehr junge Geflüchtete fassen in Deutschland Fuß und werden vom Geflüchteten zum Azubi. Oft sind es technisch-gewerbliche Berufe oder Berufe in der Hotellerie oder der Gastronomie. Aber eben nicht immer. Das es auch ganz anders funktionieren kann, beweist der Turn- und Sportverein 08 Lintorf in Ratingen. Dort geht es nicht nur um Sport, der Verein versteht sich auch als Chancengeber. Eine Grundeinstellung, von der Khlud Khalil Hussein profitiert. Die 19-Jährige absolviert bei dem Sportverein eine Ausbildung zur Kauffrau im Büromanagement.

Ein schwieriger Weg

Im Jahr 2016 kam Khlud mit ihren Eltern nach Deutschland. Hier fand sie eine neue Heimat, Schutz und Sicherheit – und konnte nach ihrer schulischen Laufbahn die Ausbildungssuche starten. Dabei knüpfte sie Kontakt zum Willkommenslotsen der IHK Düsseldorf, Rachid El Mellah. Beim Bewerbertag der IHK fiel ihr starkes Interesse für das Kaufmännische auf. Der Willkommenslotse schlug sie für eine betriebliche Ausbildung als Kauffrau im Büromanagement vor.

Aus dem Stand in den Sprint

Schon bei einer kurzen Aushilfstätigkeit beim Turn- und Sportverein 08 Lintorf beeindruckte Khlud ihren Ausbilder Tim Matzaitis mit ihrem Auftreten, auch persönlich passte es. „Wir haben Khlud Khalil Hussein als eine sehr offene und ehrliche Persönlichkeit kennen gelernt und der erste Eindruck war echt super. Sie hat eine hohe Auffassungsgabe und arbeitet selbstständig“, so Matzaitis. Am Ende der Aushilfstätigkeit war für den Ausbilder klar, dass Khlud mit ihrem Eifer und Engagement genau die richtige Kandidatin ist: „Auch wenn Sie am Anfang etwas schüchtern war, erledigte sie bereits viele Verwaltungsaufgaben und Telefonate sehr sicher “, so Matzaitis weiter. Das Resultat: Inzwischen hat die junge Frau nach der Ausbildungszusage zur Kauffrau für Büromanagement bereits die Probezeit mit Bravour hinter sich und wurde vom Geflüchteten zum Azubi.

Vom Geflüchteten zum Azubi – und noch mehr

Und damit ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. „Sie strebt nach der Ausbildung eine Tätigkeit beim Sportverein an. Außerdem will Sie die IHK Düsseldorf als Ausbildungsbotschafterin unterstützen und jungen Menschen mit Fluchtgeschichte für die duale Ausbildung gewinnen und mehrsprachig beraten“, so der Willkommenslotse Rachid El Mellah, der Unternehmen bei Fragen berät, die häufig aufkommen, wenn aus Geflüchteten Fachkräfte werden sollen.


Das seit 2016 erfolgreiche Projekt Willkommenslotse wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.


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