Anika Meilinger-Hanauer: Mein Lieblingsort

Für Anika Meilinger-Hanauer ist das der Hildener Stadtwald. Die Vögel zwitschern frühlingshaft aufgekratzt, auf dem See zieht ein Entenpaar seine Kreise.

Anika Meilinger-Hanauer
Gemeinsam unterwegs: Anika Meilinger-Hanauer mit Labrador Hilde und Jack Russell Mütze.

Text: Ute Rasch, Fotos: Melanie Zanin
„Als ob jemand Grün über die Bäume gepustet hätte, das geht ganz schnell von einem Tag auf den anderen“, sagt Anika Meilinger-Hanauer. Sie muss es wissen, denn sie ist jeden Tag mit ihren beiden Hunden im Hildener Stadtwald unterwegs. Dieses 430 Hektar große Stück Natur ist ihr Lieblingsort – „zum Durchatmen, Abschalten und Energietanken einfach ideal“. Labrador Hilde hat gerade den Sandbach entdeckt, Jack Russell Mütze (er heißt tatsächlich so) springt begeistert hinterher ins kalte Wasser, hundeselig. Knurrend kämpfen die beiden um ein Stöckchen, „zuhause aber kuscheln sie gemeinsam in einem Körbchen“. Anika Meilinger-Hanauer schaut amüsiert zu. Sie hat das Handy lautlos geschaltet, genießt diesen Moment der Ruhe, lässt die Gedanken fließen und die Pupillen kreisen: Augengymnastik. „Denn sonst schaut man ja viel zu oft starr auf den Bildschirm.“

Starkes Mutter-Tochter-Gespann

Die Immobilienmaklerin hat einen straff getakteten Tag: Am frühen Morgen bringt sie ihre siebenjährige Tochter zur Schule, dann fährt sie in den Wald, um 9 Uhr sitzt sie am Schreibtisch: Alltagsroutine. Die 39-Jährige leitet ihr Unternehmen gemeinsam mit ihrer Mutter Monika Grünke-Klapdor, die im Jahr 2000 Grünke & Klapdor Immobilien gegründet hat, acht Jahre später stieg die Tochter ein. Geht das gut? Zwei Generationen, zwei Frauen, durch Familienbande und geschäftliche Interessen verknüpft? „Sehr gut“, sagt Anika Meilinger-Hanauer. Sie hätten zwar gelegentlich unterschiedliche Meinungen, aber seien insgesamt ein eingespieltes Team. „Wir sind immer beide über ein Projekt informiert, tauschen uns ständig aus, sind immer gleichzeitig Ansprechpartnerinnen für unsere Kundinnen und Kunden.“ Dieses Prinzip bewähre sich vor allem dann, wenn eine mal krank oder im Urlaub ist. Das trainierte Zusammenspiel hat die beiden Frauen offenbar auch erfolgreich durch eine krisengerüttelte Zeit gebracht, in der es bei steigenden Zinsen und gleichzeitig steigenden Baupreisen durchaus schwieriger wurde, Objekte zu vermitteln. „Viele Menschen sind verunsichert“, beobachtet Anika Meilinger-Hanauer. Denn wer heute beispielsweise ein renovierungsbedürftiges Haus kauft, wisse nicht, wie sich die Rohstoff-Preise in ein paar Monaten entwickeln und wie lange es dann dauern wird, Handwerker zu finden. Aber das Mutter-Tochter-Gespann hat diese schwierige Zeit für neue Ideen genutzt, hat eine Finanzierungs-Expertin ins Team geholt und bietet einen umfassenden Service vom Umzug (mit Anmeldung bei den Behörden) bis zur Gebäudeversicherung.

Anika Meilinger-Hanauer tankt Kraft in der Natur

Außerdem haben sie ihr Unternehmen mit breitem Spektrum aufgestellt: Ob gewerbliche oder private Immobilien, ob bescheidenes Appartement oder Millionenvilla, „nur überzeugt müssen wir von einem Objekt sein, sonst lehnen wir es ab“, sagt Anika Meilinger-Hanauer. Sie selbst wohnt mit ihrer Familie seit fünf Jahren in einer Doppelhaushälfte in Erkrath („schön ruhig“), die hat sie übrigens nicht über das eigene Büro gefunden, sondern durch Mundpropaganda. Ihrer Geburtsstadt Hilden ist sie nicht nur durch ihr Unternehmen verbunden. „Man findet dort alles, Kunst, Theater und schöne Restaurants.“ Und den Wald natürlich, der übrigens im Mittelalter noch ein endlos ausgedehntes, herrenloses Gebiet war.

Anika Meilinger-Hanauer

Ihre knapp bemessene Freizeit nutzt die Unternehmerin für eine große Familien-Leidenschaft: das Tennis. „Wir spielen alle, mein Mann, meine Tochter, meine Schwiegermutter.“ Und sie hat darüber hinaus noch Energie, um sich im IHK-Ausschuss für Hilden und Haan zu engagieren. Gern wäre sie auch Mitglied der Vollversammlung geworden und hat dafür vor zwei Jahren kandidiert. „Hat nicht geklappt, aber ich versuche es beim nächsten Mal wieder.“ An diesem Mittag wird sie die Arbeit wieder unterbrechen und für einen kurzen Gang mit Hilde und Mütze im Grünen sein. Wird mit allen Sinnen schauen, lauschen, schnuppern. Dafür ist im Hildener Stadtwald reichlich Gelegenheit – mit seinen 30 Kilometern Wanderwegen, die einerseits in den Eller Forst führen, andererseits in die Ohligser Heide und in den Stadtwald von Haan. Vorbei an seltenen Pflanzenarten (von denen einige auf der „Roten Liste bedrohter Arten“ stehen) wie fleischfressender Sonnentau, Moorlilie und Königsfarn. Und immer ist so ein Spaziergang durch die Natur gleichermaßen Kraftspender und Balsam für das Wohlbefinden.


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