Düsseldorfer Mobilitätpartnerschaft

Vor sieben Jahren haben sich die Stadt, die IHK, die Handwerkskammer sowie die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf zur „Mobilitätspartnerschaft“ zusammengefunden. Zum aktuellen Stand gab es nun ein Spitzentreffen im Rathaus.

Düsseldorfer Mobilitätspartnerschaft

Text: Gesa van der Meyden
Mit der Düsseldorfer „Mobilitätspartnerschaft“ wollen die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft den Wandel hin zu einer klimaneutralen Kommune schaffen, die dennoch wirtschaftlich dynamisch und wettbewerbsfähig bleibt. „Wir möchten unserer Verantwortung für das Klima gerecht werden und verfolgen daher das ehrgeizige Ziel, bereits in 2035 klimaneutral zu sein. Die Transformation der Mobilität für Klimaschutz und mehr Lebensqualität ist dabei eine besonders große Herausforderung“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller.
Dazu haben sich nun Spitzenvertreter der beteiligten Akteure bei ihm im Rathaus zusammengefunden, um eine Bestandsaufnahme zu machen und die weiteren Schritte zu beraten. Der Tenor war einheitlich: Es gibt erfreuliche Fortschritte, aber es bleibt auch noch viel zu tun. „Die Mobilitätspartnerschaft zeigt, wie wir gemeinsam in Düsseldorf etwas partnerschaftlich bewegen können. Sie hat dazu beigetragen, Fahrverbote zu vermeiden, sie trägt dazu bei, Kohlendioxid einzusparen, und gemeinsam mit unseren Unternehmen gestalten wir auch weiterhin aktiv die betriebliche Mobilitätswende für Düsseldorf“, sagt Andreas Schmitz, Präsident der IHK Düsseldorf.

Düsseldorfer Mobilitätspartnerschaft hat Potenzial

So hat die Provinzial Versicherung erst vor wenigen Wochen ihr Park-&-Ride-Parkhaus an ihrem Standort in Düsseldorf-Wersten eröffnet, in dem Pendlerinnen und Pendler nach vorheriger kostenloser Online-Registrierung ihr Auto abstellen und von dort mit Bus und Bahn in die Innenstadt fahren können. Die von den Mitgliedern der Mobilitätspartnerschaft initiierte Aktion „Flottes Gewerbe“ bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Transporter gegen ein elektronisch betriebenes Lastenrad zu tauschen. Sie werde von Handwerksbetrieben „gut angenommen“, sagte Michael Kregel, Obermeister der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, bei dem Treffen im Rathaus. „Das Handwerk steht zu der Verpflichtung, seinen Beitrag in allen Bereichen des Klimaschutzes zu leisten.“
Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, betonte, wie wichtig die Einbeziehung aller relevanten Akteure für den Erfolg und die Akzeptanz der Klimaschutzmaßnahmen sei. „Eine erfolgreiche Mobilitätswende fußt auf enger Abstimmung mit und zwischen den Verursachern von Verkehr und den Nutzern von Verkehrsinfrastruktur. Ohne solche Koordinierung mit den Verkehrsbedarfen der Wirtschaft wäre eine gesicherte Versorgung der Stadt nicht denkbar. Gleichzeitig sind die Potenziale einer aktiv gelebten Mobilitätspartnerschaft immens: Nur in einem solchen Rahmen können kommunale Verkehrsplanung und betriebliche Mobilitätsmaßnahmen miteinander verzahnt vorangetrieben werden.“

Intensiver Austausch

Insgesamt 96 Unternehmen und Institutionen haben sich bislang in der Düsseldorfer Mobilitätspartnerschaft zusammengefunden – vom kleinen Beraterbüro bis hin zum großen Industrie- oder Versicherungskonzern. Eines davon ist das Düsseldorfer Traditionsunternehmen Foto Koch. „Wir engagieren uns bereits seit einigen Jahren für den Klimaschutz. Die Mitgliedschaft in der Mobilitätspartnerschaft war daher naheliegend. Wir schätzen insbesondere den Austausch mit anderen Unternehmen. Auch wenn die betrieblichen Tätigkeiten sehr weitreichend und unterschiedlich sind, so sehen wir uns alle mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert“, sagt Geschäftsführer Thomas Görner.
Auch für Axel Blasberg, Geschäftsführer der Düsseldorfer Soeffing Kälte Klima GmbH, gehört das Thema Umweltschutz fest zum Firmen-Portfolio. „Wir haben Nachhaltigkeit als einen unserer Wertebausteine in unserem Unternehmen definiert. Daher war es für uns selbstverständlich, der Mobilitätspartnerschaft in Düsseldorf beizutreten. Aktuell haben wir sechs Pkw mit Elektroantrieb, die an den firmeneigenen Wallboxen aufgeladen werden. Die Fahrzeugflotte werden wir Schritt für Schritt für nachhaltige Antriebskonzepte umstellen und dabei die Ladeinfrastruktur entsprechend erweitern.“

Umweltschutz trifft Fußball

Anhand von Datenanalysen möchte Fortuna Düsseldorf seinen Beitrag zu den Umweltzielen der Landeshauptstadt leisten. „Wir möchten noch mehr Verantwortung für unser Handeln übernehmen und haben uns daher im Juli vergangenen Jahres mit der Unterzeichnung des Klimapakts freiwillig verpflichtet, die Treibhausgasemissionen und den Energie- und Ressourcenverbrauch der Fortuna kontinuierlich zu senken. Damit bekennen wir uns auch zu unserem Standort, der Landeshauptstadt Düsseldorf, und werden am gesamtstädtischen Ziel der Klimaneutralität bis 2035 aktiv mitwirken. Die Fan-Mobilität ist hier ein entscheidender Hebel. Daher analysieren wir aktuell das Mobilitätsverhalten unserer Fans und Mitglieder und erarbeiten mit Hilfe der Daten konkrete Maßnahmen, um CO2-Emissionen nachhaltig zu senken“, sagt Vorstandsmitglied Arnd Hovemann, der beim Zweitligisten den Bereich Nachhaltigkeit verantwortet.