KI meets Wirtschaft

Mit Beratungsangeboten und der Vermittlung von Know-how unterstützt die IHK ihre Mitgliedsunternehmen bei der Transformation.

Text: Jürgen Grosche
Alle reden von Transformation, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) – aber Entscheiderinnen und Entscheider in kleinen und mittelständischen Unternehmen sehen sich von der Vielzahl von Informationen oft überfordert. Dabei kommt tatsächlich niemand an den Entwicklungen vorbei, will man sich am Markt der Zukunft behaupten. Die IHK Düsseldorf hat daher mit dem Thema Transformation auch die Digitalisierung zu einem Schwerpunkt ihrer Beratungstätigkeit in diesem Jahr gemacht. „Wir unterstützen unsere Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr besonders intensiv auf dem Weg der digitalen Transformation“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Wir beobachten eine große Dynamik bei der Digitalisierung.“ Berghausen betont dabei die Chancen, die die Entwicklung bietet. Studien zeigen, so der Hauptgeschäftsführer, dass der Einsatz von KI und Software grundsätzlich für bestimmte Berufe Produktivitätssteigerungen mit sich bringen könne. „Es gilt daher, zu prüfen, inwiefern der Einsatz von KI und Software die akuten Fachkräfteengpässe in unserem IHK-Bezirk verringern kann.“

Die Berufswelt im Wandel

Denn neben der technologischen Positionierung geht es bei der digitalen Transformation auch genau darum: Die Berufs welt wird sich stark verändern. „Der Einsatz von digitalen Lösungen und KI wird an keiner Berufsgruppe vorbeigehen, von einfachen bis hin zu hochqualifizierten Tätigkeiten, die derzeit von Akademikerinnen und Akademikern wahrgenommen werden“, sagt Berghausen. Beschäftigte in Unternehmen fürchten vor diesem Hintergrund häufig den Verlust ihrer Arbeit. Doch diese Sorgen kann Berghausen entkräften. Er verweist auf eine Studie des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), nach der Berufe nicht vollständig automatisierbar sind, sondern nur einzelne Tätigkeiten. Laut einer weltweit durchgeführten Unternehmensumfrage des World Economic Forums (WEF) könnten in den kommenden vier Jahren durch Umstrukturierungen zwar 83 Millionen Stellen abgebaut, zugleich aber 69 Millionen neue Jobs geschaffen werden. „Darum gilt es, in die Weiterbildung zu investieren, denn Qualifikationsanforderungen wandeln sich“, betont der Hauptgeschäftsführer.

In Weiterbildung investieren

Einen Schwerpunkt legt die IHK daher auf entsprechende Beratungsangebote „Unternehmen sollten in Weiterbildung und Qualifikation investieren“, rät Dr. Nikolaus Paffenholz, Geschäftsführer Unternehmensservice. Dafür gebe es auch Fördermittel, sagt Paffenholz und verweist auf Beratungen dazu, die die IHK gemeinsam mit der Regionalagentur DUS und ME, der Agentur für Arbeit und dem Düsseldorfer Innovationsund Technologiezentrum Ditec anbietet. Auch in der Ausbildung spielt die Digitalisierung eine zunehmend wichtige Rolle. Die IHK setzt hier zum Beispiel das Projekt der „Digiscouts“ um, bei dem Auszubildende eine Digitalisierungsidee für das eigene Unternehmen entwickeln. „Damit können Unternehmen das Potenzial der jungen Menschen im Bereich Digitalisierung nutzen, sie tragen aber auch zu einer besseren Mitarbeiterbindung bei“, sagt Paffenholz. Damit Entscheiderinnen und Entscheider die Potenziale der technologischen Entwicklungen für ihr Unternehmen erkennen und nutzen können, unterstützt sie die IHK mit unterschiedlichen Angeboten. Ziel ist es, die Digitalisierung für Unternehmen möglichst gut greifbar zu machen, zu informieren sowie Best Practice und den Austausch der Unternehmen zu fördern. Zu den Angeboten gehört zum Beispiel die Reihe „KI meets Wirtschaft“: In sechs Veranstaltungen werden KI-Anwendungen vorgestellt. Nächster Termin ist der 11. April. Eine digitale Roadshow zur Digitalisierung bringt in sechs Webinaren die Chancen der Digitalisierung Unternehmen aus dem Handel näher. Die IHK wird zudem mithilfe digitaler Analysen das Kundenverhalten im Düsseldorfer Handel untersuchen und die Ergebnisse lokaler Politik und Wirtschaft zur Verfügung stellen.

Die Region stärken

Zahlreiche weitere Aktionen hat die IHK geplant. So gibt es auch in diesem Jahr Sprechtage und immer wieder Veranstaltungen zu aktuellen Digitalisierungsthemen. Im März geht es zum Beispiel in einem Webinar um die NIS-2-Richtlinie, die erweiterte Pflichten für Unternehmen und deren Management in puncto Informationssicherheit vorsieht. Die IHK Düsseldorf plant auch die Teilnahme am Navigator Festival am 24. und 25. April und koordiniert die IHK-Aktivitäten beim bundesweiten Digitaltag 2024 am 7. Juni. Über die Angebote für Unternehmen hinaus setzt sich die IHK Düsseldorf bei der technologischen Entwicklung für die Stärkung der Region ein. Auch auf der politischen Ebene sei die Digitalisierung ein relevanter Standortfaktor, betont Berghausen. „Mit Blick auf die Stadt Düsseldorf haben wir daher bereits in unserer Stellungnahme zum Haushalt 2023 ein Dezernat Wirtschaft und Digitalisierung gefordert. Für den Haushalt 2024 haben wir Strukturreformen angemahnt, unter anderem ein Personalentwicklungs- und Digitalisierungskonzept, um Rekrutierungsprobleme zu entschärfen und den Personalaufwand in der Verwaltung in eine Phase des Nullwachstums zu überführen.“


IHK- Angebote zum Schwerpunkt Digitalisierung und KI

Aktuelle Veranstaltungen und Webinare sind unter im Internetauftritt der IHK Düsseldorf zu finden. Die Angebote werden laufend aktualisiert.
Dort findet sich auch mehr zu IHK4KMU zu den Weiterbildungsangebot des IHK-Forums.


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