Text: Beate Werthschulte, Fotos: Andreas Endermann
Die deutschen Innenstädte stehen vor einer ganzen Reihe großer Herausforderungen, vom Klimawandel über die Verkehrswende bis hin zu deutlich veränderten Ansprüchen der Konsumentinnen und Konsumenten. So sorgen unter anderem der Onlinehandel sowie auch nach der Coronakrise weiterhin vermehrtes Arbeiten im Homeoffice dafür, dass die Innenstädte immer weniger belebt sind. Obwohl Düsseldorf sicher gegenüber so mancher anderen Stadt in der Region, beispielsweise durch den Kö-Bogen, die Umgestaltung der Schadowstraße und des Gustaf-Gründgens-Platzes oder den Bau des Ingenhoven-Tals, einen Standortvorteil genießt, bedarf es auch hier weiterer Maßnahmen, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten und die Aufenthaltsqualität entsprechend zu erhöhen. Dazu gehört auch, die Idee des Rheinboulevards, also der neuen Ost-West-Achse, die die Einkaufsquartiere Schadowstraße, Kö und Altstadt vom Wehrhahn bis zum Rhein miteinander verbinden soll, weiter voranzutreiben. Neben Alleinstellungsmerkmalen und einzigartigen Qualitäten wie Altstadt, Königsallee und Rheinuferpromenade können Veranstaltungen ein wichtiger Baustein für die Attraktivität der Innenstadt sein und ihr zu mehr Leben verhelfen.
„Spannende Events, gerade auch an zentralen Plätzen, sind nicht nur eine gute Werbung für die Stadt und fördern ihre Attraktivität und Bekanntheit, sondern ziehen auch die Menschen an, und zwar Einheimische und Touristen gleichermaßen“, sagt Niklas Schulte, Referent Dienstleistungen bei der IHK Düsseldorf. Davon, so Schulte weiter, würden zudem Gastronomie und Einzelhandel profitieren, denn wer einmal in der Innenstadt sei, würde den Besuch auch für Einkäufe sowie Café- oder Restaurantbesuche nutzen.
„Spannende Events ziehen die Menschen an, und zwar Einheimische und Touristen gleichermaßen.“
Niklas Schulte, Referent Dienstleistungen bei der IHK Düsseldorf
In der Düsseldorfer Innenstadt gibt es eine Reihe passender Plätze und Flächen, die aktuell kaum bespielt werden und deshalb oftmals nur wenig belebt sind. Dies trifft sogar – wenn auch sicher nicht ganz so häufig – auf die Flächen rund um Düsseldorfs Architekturzentrum, den Kö-Bogen, zu. Dessen Verantwortliche, das Team von Art-Invest Real Estate, haben das längst erkannt und organisieren bereits seit geraumer Zeit öffentliche Veranstaltungen, mit denen das Herzstück der Innenstadt zum Leben erweckt wird. Mit einem neuen Format namens „Hanami am Kö-Bogen by Little Tokyo“ startete man nun in die Eventsaison. Die bunte Mischung aus traditionellen japanischen Speisen und Getränken – angeboten in Kooperation mit dem an der Immermannstraße beheimateten japanischen Restaurant Takumi – japanischer Musik und einem kostenlosen Fotografie-Workshop-Rundgang wurde gut angenommen. Der Platz am Kunstwerk Uecker Nagel war gut besucht. Man wolle, sagte dann auch Andreas Stolz, Head of Asset Management NRW, Art-Invest Real Estate, das rund um die Immermann-, Kloster- und Oststraße angesiedelte und damit nur einen Steinwurf entfernt liegende Japanviertel Düsseldorfs „Little Tokyo“ mit Innenstadt und Kö-Bogen verbinden. Die Veranstaltung ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Innenstadt durch attraktive Events und Kooperationen, die Aufenthaltsqualität schaffen, beleben lässt. Viele weitere Formate rund um den Kö-Bogen sind für die kommenden Monate geplant, von Tanzveranstaltungen unter freiem Himmel, die in Zusammenarbeit mit dem Tanzhaus NRW stattfinden, über Architekturführungen sowie ein Musikfestival bis hin zu Live-Auftritten lokaler Künstler und Bands ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die Veranstaltungen sind für die Teilnehmenden stets kostenlos und somit ein niedrigschwelliges Angebot – oft in Kooperation mit Anbietern aus der Gastronomie sowie mit Kunst- und Kulturschaffenden. „Wir haben in Düsseldorf eine große und breit aufgestellte Kunst- und Kreativszene. Deshalb ist es sinnvoll, diese bei der Planung und Durchführung von Events einzubeziehen – das würde deren Attraktivität weiter erhöhen“, ist Niklas Schulte überzeugt. Events werden also künftig noch stärker als bisher für die Anziehungskraft der Städte stehen – auch in Düsseldorf. So könnten eine Reihe von Flächen entweder permanent oder für einen begrenzten Zeitraum – gute Beispiele sind hier sicher die Eisbahn auf dem Corneliusplatz oder das Riesenrad auf dem Burgplatz – genutzt werden. Zudem könnten weitere gastronomische Angebote wie etwa ein Foodtruck am Kö-Bogen oder an der Schadowstraße die Innenstadt lebendiger werden lassen.
Den Veranstaltungskalender des Kö-Bogens finden Interessierte auf der Website https://www.koebogen.info/events.
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