Markus Pins: Mein Corona-Jahr 2020

Serie: Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem IHK-Bezirk berichten, wie sie mit Corona umgehen und welche Hoffnungen und Erwartungen sie jetzt haben

Text: Dagmar Haas-Pilwat, Foto: Andreas Endermann

Zum zehnjährigen Bestehen der Firma waren das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen geplant. „Unser analoger Aktionsradius ist deutlich geschrumpft und digital machen Feiern deutlich weniger Spaß“, stellt Markus Pins nüchtern fest. Aber der berufliche Erfolg stand in diesem Jahr gar nicht immer im Vordergrund: „Unser erster Gedanke war: Was können wir als Firma tun, um die Pandemie zu bekämpfen.“ Und auch in anderen Bereichen ist Kreativität gefragt: „Als Leistungssporttrainer einer Mädchen-Handballmannschaft ist Training auf Distanz gar nicht so einfach.“ Zum Glück zieht das Team auch bei ungewöhnlichen Trainingsmethoden mit.
Es sei aufreibend, einerseits die Bedrohungssituation ernst zu nehmen, und sich andererseits zu fragen, wie man unermüdlich das fortführen kann, was einem wichtig ist.

„Gerade jetzt empfehle ich gemeinnütziges Engagement“

Die durch Corona in ungeahntem Ausmaß beschleunigte Digitalisierung ist dabei eines seiner Hauptthemen. „Zurzeit werfen etliche Unternehmen viele Argumente zu schnell über Bord. Eine Entwicklung, die mir Sorgen macht, weil sie uns in eine passive Abhängigkeitshaltung drängt, in der wir digital stark beeinflusst werden und nur wenige Große das Geschäft machen“, sagt Pins. In der Corona-Krise hat daher ein neuer Geschäftsbereich stark an Bedeutung gewonnen: Mit einer Plattform zur digitalen Arbeitsorganisation ermöglicht er dem Mittelstand, eigene Geschäftsmodelle digital zu entwickeln. Dazu zählt neben Wissens- und Projektmanagement auch eine Lösung für Videokonferenzen seiner Kunden: „Bei diesen Konferenzen guckt dann auch niemand unbemerkt im Hintergrund zu.“ Markus Pins sieht durch Corona neue Chancen entstehen. Und er hat auch gleich einen überraschenden Tipp parat: „Gerade jetzt empfehle ich gemeinnütziges Engagement. Das hilft auch der eigenen Psyche.“

Steckbrief

Name: Markus Pins, 45
Unternehmen: ablida GmbH (gegr. 2010)
Herausforderung durch Corona: Digitalisierung in die richtige Richtung lenken.
Lösung bisher: Eigene Ideen und neue Geschäftsmodelle mit anderen teilen.

Ebenfalls in der Serie „Mein Corona-Jahr 2020“

Über dieses Thema haben wir auch im IHK Quarterly 04/2020 berichtet.