Was macht eigentlich … das ZDD?

Mit der Baufertigstellung des Zentrums für Digitalisierung und Digitalität (ZDD) ist der Hochschule Düsseldorf (HSD) eine Punktlandung gelungen – Termine, Kosten und Qualitäten konnten genau eingehalten werden.

ZDD
Die Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung der HSD, Dr. Kirsten Mallossek, übergab symbolisch den Schlüssel des ZDD an den Leiter des Zentrums, Professor Dr. Fernand Hörner.

Text: Beate Werthschulte, Fotos: Michael Lübke
Gegründet wurde das ZDD als eine fachbereichsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung bereits im Mai 2021. Als Leuchtturmprojekt der Hochschule Düsseldorf hatte deren Präsidentin, Professorin Dr. Edeltraud Vomberg, es anlässlich seiner Gründung bezeichnet. Die HSD hat es sich mit der Einrichtung des Zentrums für Digitalisierung und Digitalität zum Ziel gesetzt, die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung durch interdisziplinäre und fachbereichsübergreifende Kooperationen zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Im Vordergrund stehen dabei der Mensch und seine unmittelbare Lebenswelt, die durch Technik unterstützt wird. „Das Begriffsverständnis der Digitalisierung erweiternd, befasst sich der Begriff der Digitalität nicht primär mit der Entwicklung von Technologien, sondern mit kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten der Digitalisierung. Digitalität meint das Zusammenspiel von analogen und digitalen Lebenswirklichkeiten“, erklärte der Leiter des ZDD, Professor Dr. Fernand Hörner, im Rahmen der Feier zur Baufertigstellung des Zentrums am 29. Februar.

Gäste der HSD
Zahlreiche Gäste feierten gemeinsam mit der Hochschule den Bauabschluss.

Entwickelt werden hier nun neuartige Studienangebote in diesem Themenfeld. Hierzu gehören etwa Data Science und Künstliche Intelligenz, Digitale Gesundheit und intelligente Nutzerschnittstellen, interdisziplinäre Technikfolgenabschätzung oder erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Mit seinen Kompetenzen in diesen Zukunftsfeldern bietet das neue Zentrum zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten von Wissenschaft und Wirtschaft, ist also auch Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf. „Wir beobachten eine große Dynamik bei der Digitalisierung. Auch zeigen aktuelle Studien, dass der Einsatz von KI und Software grundsätzlich für bestimmte Berufe Produktivitätssteigerungen mit sich bringen kann. Es gilt daher definitiv zu prüfen, inwiefern der Einsatz von KI und Software die akuten Fachkräfteengpässe in unserem IHK-Bezirk verringern kann“, sagte Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.

ZDD mit rund 2.300 Quadratmeter Nutzfläche

Da für die Digitalisierungsstrategie der HSD ein neues Gebäude auf dem Campus entstehen sollte, wurde als erster Baustein zur Realisierung bereits im März 2019 von der Stadt Düsseldorf ein weiteres Grundstück auf dem Campusgelände erworben. Die Grundstücksgröße des Gebäudes beträgt 960 Quadratmeter bei einer Nutzfläche von rund 2.300 Quadratmetern. Das neue ZDD hat inklusive eines Staffelgeschosses vier Etagen, wobei auch im Untergeschoss Speziallabore eingerichtet werden. Im Februar 2020 bekam die in Düsseldorf ansässige Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft den Zuschlag für die Projektsteuerung – und innerhalb von nur vier Jahren konnte der Bau wie geplant fertiggestellt werden. „Die Einhaltung von Terminen, Kosten und Qualitäten konnte gelingen, weil sich in kurzer Zeit ein Projektteam mit gleichem Verständnis für die Projektaufgabe formiert hat und eine qualitätvolle Zusammenarbeit sicherstellen konnte“, betonte die Projektsteuerungsingenieurin bei Schüßler-Plan, Anne Marie Menne, in ihrer Rede anlässlich der Baufertigstellung.

Kreatives und Projektorientiertes Lernen und Arbeiten

In baulicher Hinsicht ist mit dem ZDD ein Lehr- und Forschungsinstitut entstanden, das die Voraussetzungen für kreatives und projektorientiertes Lernen und Arbeiten schafft. Das Raumkonzept zielt darauf ab, Lounges, Werkstätten, Labore, Ausstellungs- und Konferenzflächen miteinander zu verbinden, um eine innovationsfreundliche Lehr-, Lern- und Forschungskultur zu begünstigen. „Hier werden heute und in der Zukunft Digitalgeneralistinnen und -generalisten mit schneller Adaptionsfähigkeit akademisch qualifiziert, also Expertinnen und Experten, die digitale Kompetenzen für viele Anwendungsfelder mitbringen“, erklärte Professorin Dr. Edeltraud Vomberg in einem per Video übertragenen Grußwort. Insgesamt werden zunächst jährlich mindestens 60 Studienanfängerinnen und -anfänger in Bachelor- und mittelfristig 35 Studienanfängerinnen und -anfänger in Masterstudiengängen ihr Studium aufnehmen. Begonnen wird zunächst mit vier neuartigen Studiengängen, ZDD-Speziallaboren und flexiblen, modernen Raumkonzepten, darunter die jeweils siebensemestrigen Bachelorstudiengänge Applied Data Science and Artificial Intelligence (DAISY) und Soziale Arbeit und Digitalität (SADY). Als Masterstudiengang ist der dreisemestrige Master Transforming Digitality (TRADY) übrigens bereits im Sommersemester 2021 an den Start gegangen. Sie sei sicher, so Präsidentin Vomberg, dass das ZDD durch Kooperationen mit lokalen und regionalen Unternehmen und Institutionen eine deutliche Strahlkraft für die Stadt Düsseldorf und die Region haben werde. Denn auch die verstärkte Zusammenarbeit mit örtlichen Akteurinnen und Akteuren sei – gerade mit Blick auf die Zukunftsperspektiven der Studierenden – ein wichtiger Aspekt der Arbeit an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften.

ZDD
Das ZDD ist geprägt durch eine Keramikfassade, deren Fliesen speziell für dieses Gebäude in fünf verschiedenen Farbnuancen gebrannt wurden.

Die Hochschule Düsseldorf

Mit mehr als 11.000 Studierenden, rund 185 Professorinnen und Professoren sowie rund 275 wissenschaftlichen Beschäftigten ist die Hochschule Düsseldorf eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Nordrhein-Westfalen. Mit derzeit 44 Studiengängen an sieben Fachbereichen bietet die HSD ein umfangreiches und differenziertes Studienangebot und ist damit ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf.


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