ZCC Cutting Tools: Starke Mutter im Reich der Mitte

Der Düsseldorfer Zerspanungsspezialist gehört zu einem der größten Konzerne Chinas

Martin Sprung
Martin Sprung ist Manager Marketing & Business Development bei ZCC-CT Europe.

Text: Daniel Boss, Fotos: Anna Schwartz
Die Mutter ist ein wahrer Riese: ZCC Cutting Tools Europe gehört zur Zhuzhou Cemented Carbide Cutting Tools Co., Ltd. mit Sitz in Zhuzhou (Hunan). Mit mehr als 2.000 Beschäftigten ist sie der größte chinesische Hersteller von Hartmetallwerkzeugen – und gehört wiederum zur China Minmetals Corporation. Der Konzern deckt die komplette Wertschöpfungskette von den Ressourcen (Erze) bis hin zum Zerspanungswerkzeug, wie es ZCC-CT anbietet, ab. „Deswegen sind wir auch unabhängig von externen Lieferanten“, sagt Martin Sprung, Manager Marketing & Business Development bei ZCC-CT Europe. „Die Konzernzugehörigkeit verschafft uns immer wieder einen technologischen Vorsprung durch Innovationen und ermöglicht es uns, wirtschaftliche Lösungen für die spezifischen Anforderungen und Erwartungen in den relevanten europäischen Industriesegmenten und Märkten zu finden.“ Seit 2006 befindet sich die Europazentrale mit Lager und Logistikzentrum in Düsseldorf. In Europa sitzen über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit weiteren Kolleginnen und Kollegen kümmern sie sich um 34 europäische Märkte und setzten zuletzt knapp 40 Millionen Euro im Jahr um. Das Portfolio umfasst unter anderem Werkzeuge zum Drehen, Fräsen und Bohren für Werkstoffe wie Stahl, Gusseisen oder Superlegierungen. „ZCC Cutting Tools Europe ist häufig Vorreiter, speziell in Sachen Marketing und Kommunikation für die chinesische Mutter“, sagt Martin Sprung. „Wir haben schon vor drei Jahren in Europa den ersten Gesamtkatalog des Konzerns im Wege des Database Publishing automatisiert erstellt.“

ZCC Cutting Tools Europe mit kurzem Draht nach Fernost

Grundsätzlich stehe Düsseldorf mit Zhuzhou sowohl operativ als auch persönlich in einem engen und guten Kontakt. „Als deutsche GmbH sind unsere Ziele Bestandteil der Konzernplanung. In der Umsetzung agieren wir stets entsprechend der Anforderungen der verschiedenen europäischen Märkte und vor allem der lokalen Kundenerwartungen.“ Am rheinischen Standort werden Produkte speziell für den europäischen Markt entwickelt. Das Unternehmen schätzt an der Landeshauptstadt das „attraktive Umfeld für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz Europa und China“. Die enge Zusammenarbeit in einem internationalen Team – elf Nationen sind vertreten – schaffe eine „besonders performante und gleichzeitig tolerante Arbeitsatmosphäre und ein einmaliges Zusammengehörigkeitsgefühl“, so der Manager. Zudem biete Düsseldorf und seine nächste Umgebung mit seiner industriellen Infrastruktur, aber auch seinen Universitäten, Fachhochschulen und Ausbildungsstätten ein großes Potenzial an gut ausgebildeten Fachkräften.

„Die Konzernzugehörigkeit verschafft uns immer wieder einen technologischen Vorsprung“

Martin Sprung, ZCC-CT Europe

Bei derart engen Verbindungen nach China drängt sich die Frage nach besonderen Herausforderungen durch Corona auf – Stichwort Lieferengpässe. Doch laut Martin Sprung gab es in den vergangenen zwei Jahren in dieser Hinsicht keine Probleme. Rechtzeitig wurden die Lagerbestände erhöht und zeitnah wurde komplett auf Luftfracht umgestellt. Ab März 2020 saß ein Großteil des Teams im „Remote Office“. Kurzarbeit war nicht erforderlich. Die aktuellen Umsätze sind bereits wieder deutlich über dem Niveau des Jahres 2019. Auch für das laufende Jahr rechnet man mit einem überdurchschnittlichen Wachstum. „Als Tochterunternehmen eines internationalen Konzerns können wir antizyklisch planen und handeln“, sagt Martin Sprung. „Während Marktbegleiter im Lockdown auch Arbeitsplätze abbauen mussten, konnten bei ZCC-CT im gleichen Zeitraum Stellen geschaffen werden, die jetzt wichtige Garanten zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie sind.“

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