Text: Dieter Sieckmeyer, Foto: Andreas Endermann
Essen liefern, das halbwegs warm bei den Kunden ankommt, ist nicht schwierig. Gastronomen wie Emanuele Caruso mit seinem Restaurant Gallo Nero in Bilk haben aber ein ganz anderes Problem: „Wir führen das Pizza- und Salat-Sortiment nicht, sondern servieren eine anspruchsvolle italienische Küche.“ Corona stellte den geborenen Sizilianer vor eine neue Aufgabe: Qualität zu den Gästen zu bringen. „Als der erste Lockdown kam, haben die meisten das locker gesehen. Im Sommer war die Terrasse dann wieder voll und es herrschte fast schon wieder Normalität“, so Caruso. Das änderte sich, als im November der zweite Lockdown kam und klar wurde, dass die schon gebuchten Weihnachtsfeiern nicht stattfinden werden. Sehr schnell musste sich der Gastronom eine Lösung überlegen. Zugute kam ihm dabei seine Zeit im Catering: „Wir haben eine Menü-Box für drei Gänge zusammengestellt.“
„Ich vermisse das Quatschen. Manchmal hole ich mir einen Kollegen in die Küche. Nur zum Erzählen“
Emanuele Caruso, Trattoria Gallo Nero
Bevor die Box an den Start ging, wurde jedes Gericht getestet, denn nicht alles eignet sich für den Lieferservice: „Ein Steak muss direkt vom Grill auf den Teller.“ Aber Schmorgerichte, Rinderbraten, Kabeljau oder sogar die „Zuppa de Peces“ können ohne Qualitätsverlust auf den Weg geschickt oder abgeholt werden. Zeit-Management ist wichtig: „Wenn sich an der Tür eine Schlange bildet, sind die Leute wieder weg.“ Immerhin konnten die Folgen der Pandemie abgemildert werden. Zu Weihnachten wurden 200 Boxen mit drei verschiedenen Menüs ausgeliefert. Für 38 Euro gab es unter anderem Crostini-Dreierlei, Gänsekeule, Kabeljau mit Kapern und Zitronen-Sauce und Maracuja-Krokant-Tiramisu. Trotzdem sehnt Caruso setzt darauf, dass die November- und Dezember-Hilfen endlich ankommen: „Ich bekomme viel Unterstützung von Stammgästen. Das tut gut.“
Branche: Gastronomie
Unternehmen: Trattoria Gallo Nero
Gründungsjahr: 1998
Mitarbeitende: 6
Ebenfalls in der Serie „Corona-Krise? Jetzt erst recht!“:
Über dieses Thema haben wir auch im IHK Quarterly 01/2021 berichtet.
Fragen, Anregungen oder konstruktive Kritik zum Online-Magazin der IHK Düsseldorf? Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.
Die Redaktion